Star Trek darf nicht düster werden: Neu angekündigter Kinofilm geht 1000 Jahre in die falsche Richtung

In Star Trek geht es um den optimistischen Blick in die Zukunft und das Entdecken von neuen Welten und absurden Außerirdischen. Der neue Kinofilm hat scheinbar etwas anderes vor und das gefällt mir gar nicht.

Ein neuer Star Trek-Kinofilm wurde angekündigt? Ich bin dabei. Kein Franchise hat mir in den letzten Jahren so sehr gezeigt, wie man sich nach knapp 70 Jahren immer noch spannend, frisch und trotzdem authentisch anfühlen kann. Der neue Kinofilm soll ein Prequel sein und ein paar Dekaden vor Kirk, Spock & Co. spielen – dabei liegt das große Potenzial wo ganz woanders.

Nach dem Kino-Aus haben die Serien Star Trek das Leben gerettet

Nach dem letzten Kinofilm Star Trek Beyond 2016 wurde es still um die Enterprise auf der großen Leinwand. Von dem charismatischen Cast rund um Chris Pine und Zachary Quinto als junge und sportliche Versionen von Kirk und Spock war in den vergangenen Jahren kein Lebenszeichen zu vernehmen (auch wenn Paramount einen vierten, abschließenden Film immer noch umsetzen möchte).

Stattdessen ging eine holprige Streaming-Ära los, die kürzlich ein paar der besten Star Trek-Folgen aller Zeiten lieferte. Die 3. Staffel Star Trek: Picard überraschte wirklich alle mit der emotionalen Wiedervereinigung der gealterten Haudegen aus Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert. Und die Musical-Folge der ohnehin genialen Serie Star Trek: Strange New Worlds ist jetzt vermutlich meine liebste Star Trek-Episode überhaupt. (Spock kann singen!?)

star trek darf nicht düster werden: neu angekündigter kinofilm geht 1000 jahre in die falsche richtung

Star Trek: Strange New Worlds © Paramount

Es gibt da auch noch eine dritte Live-Action-Serie, über deren Entscheidungen in Fan-Kreisen manchmal nicht ganz so nett geredet wird: Star Trek: Discovery. Ich fand sie zu großen Teilen sehr unterhaltsam und habe großen Respekt vor der kontroversen Entscheidung am Ende der 2. Staffel: Die Discovery und ihre Crew springen 930 Jahre in die Zukunft. Und genau dort gibt es für einen neuen Kinofilm viel mehr zu holen, als ein paar Jährchen vor Kirk herumzudümpeln.

Ich will keine düstere Star Trek-Vorgeschichte, sondern einen optimistischen Zukunftsblick

Warum mir beim neuen Star Trek-Film mulmig wird, liegt an den damit verbundenen Namen. Geschrieben wird das Drehbuch von Seth Grahame-Smith, der sich zuletzt mit dem bitteren Horror-Blockbuster Es profilierte. Regie führen soll Toby Haynes. Ja, er hat gerade eben die großartige Star Wars-Serie Andor inszeniert, aber die war für Star Wars-Verhältnisse sehr dystopisch, nüchtern und niederschmetternd. Eine Star Trek-inspirierte Black Mirror-Folge hat er auch gedreht. Diesen Zynismus brauche ich bei Star Trek aber nicht. Star Trek steht immer schon für neugieriges Erforschen und den Tatendrang, die Welt besser zu machen.

Der neue Star Trek-Kinofilm klingt mit diesen Eckdaten auf dem Papier nach einer düsteren und kantigen Vorgeschichte. Das ist zum Glück erstmal nur meine eigene Spekulation, aber wenn wir schon dabei sind, hätte ich einen Gegenvorschlag: Anstatt nochmal im selben Jahrhundert zu bleiben, nochmal eine ähnliche (oder sogar dunklere) Geschichte der Sternenflotte zu erzählen, macht doch lieber einen mutigen Schritt in die Zukunft.

star trek darf nicht düster werden: neu angekündigter kinofilm geht 1000 jahre in die falsche richtung

Star Trek: Discovery – weit in der Zukunft © Paramount

1000 Jahre in der Zukunft versteckt sich das eigentliche Potenzial. Star Trek: Discovery hat in den letzten beiden Staffeln gezeigt, dass die Tür offensteht, eine komplett andere Zeit in dem Franchise zu erforschen. Dort muss die Sternenflotte nämlich neu aufgebaut, der Optimismus erst wieder geschürt und der Tatendrang in die Menschen verfrachtet werden.

Dort liegt eine spannende Geschichte, deren Ausgang noch nicht besiegelt ist. Das Problem von Prequels ist ja immer, dass wir schon wissen, wie es weitergeht. So toll Star Trek: Strange New Worlds ist, mich nervt maßlos, dass wir das traurige Schicksal des Protagonisten Captain Pike (Anson Mount) schon kennen.

Der neue Kinofilm wird vermutlich eine eigenständige Geschichte erzählen wollen. Das ist sicherlich ratsam, um sich nicht zu sehr in der überbordenden Star Trek-Lore zu verfangen. Dennoch halte ich es im Sinne des Franchise-Spirits für klüger und spannender, weit in die Zukunft zu gehen und dort weiterzumachen. Befreit und mit optimistischem Blick zu den Sternen, wie es sich für Star Trek gehört.

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