„Wonka“-Schokoladenfest bringt Kinder zum Weinen – Eltern rufen sogar die Polizei

Fotos zeigen das Drama

„Wonka“-Schokoladenfest bringt Kinder zum Weinen – Eltern rufen sogar die Polizei

Ein Schokoladenfest in Schottland in Anlehnung an den „Wonka“-Film wurde zum Reinfall. Frust statt Freude, da die Veranstaltung so gar keinen Glamour versprühen wollte.

Glasgow – Hand aufs Herz: Wer kommt nicht in Versuchung und erwartet Großes, wenn eine Veranstaltung mit dem „Fest der Schokolade in all ihren köstlichen Formen“ wirbt? Riesige Pilze, Zuckerstangen en masse und dazu ein Schokoladenbrunnen – was wie der Traum eines jeden Kindes klingt, könnte wohl auch den ein oder anderen Erwachsenen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Mit diesen Vorzügen wurde im Glasgower Vorort Whiteinch geworben. Der Veranstalter House of Illuminati versprach in Anlehnung an den Ende 2023 erschienenen Film „Wonka“ mit Shooting-Star Timothée Chalamet ein „beeindruckendes Erlebnis“. Am Ende kam alles ganz anders, von den angekündigten, speziellen audiovisuellen Effekte und tanzenden Oompa-Loompas war keine Spur. Statt purer Freude stand den Kindern und ihren Eltern das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben.

Event zum „Wonka“-Film in Glasgow floppt – Veranstalter mit horrenden Preisen für Billig-Erlebnis

Wie der britische Guardian berichtet, mussten Familien bis zu 35 Pfund (etwa 40 Euro) Eintritt pro Person für das vermeintliche Event bezahlen. Und das für „Willy‘s Chocolate Experience“, angelehnt an die charakteristische Figur Willy Wonka aus dem Romanklassiker „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl.

In der 2005er-Verfilmung des Buchs vom britischen Schriftsteller führt der von Johnny Depp gespielte Wonka durch seine Schokoladenfabrik, die einem märchenhaften Wunderland gleicht und mit zahlreichen Verlockungen für Kinder aufwartet. Damit konnte „Willy‘s Chocolate Experience“ nun wirklich nicht dienen.

Hier sahen sich die Familien mit einer spärlich dekorierten Lagerhalle konfrontiert, die in ihrem Inneren mit ein paar Plastikrequisiten, einer kleinen Hüpfburg und einigen an die Wände gepinnten Kulissen aufwartete. Auf der Homepage klang das noch ganz anders.

„Willy‘s Chocolate Experience“: Bilder auf Social Media zeigen den riesigen Flop

In diesem Fall also nur Enttäuschung, so weit das Auge reicht. Laut dem Bericht vom Guardian hätten sich die Familien massiv beschwert, Kinder wären in Tränen ausgebrochen – und schlussendlich musste sogar die Polizei wegen der „schrecklichen Veranstaltung“ anrücken. In der Konsequenz wurde „Willy‘s Chocolate Experience“, die für den 24. und 25. Februar angesetzt war, nach etwa der Hälfte der Zeit abgebrochen.

Wie minimalistisch die Veranstaltung ausfiel, davon zeugen Bilder auf Social Media. Nur allzu verständlich, dass die Veranstaltung verschiedenen Berichten zufolge bereits wenige Stunden nach ihrer Eröffnung wieder beendet werden musste. Die Besucher hätten verärgert ihr Geld zurückgefordert.

„Farce“ und „Cowboys“: Event zum „Wonka“-Film wird auf Facebook gehörig in die Mangel genommen

Ein großes Versäumnis der Organisatoren: sie hätten offensichtlich vergessen, spätere Besucher von der Absage zu informieren – sodass diese vor geschlossenen Türen standen und im Endeffekt für nichts warteten. Teilweise hätten sie sogar erhebliche Entfernungen zurückgelegt und forderten dementsprechend auch eine Rückerstattung ihrer Zugkosten.

In einer Facebook-Gruppe wurde nachgelegt – und wütende Eltern beschimpften die Veranstaltung an sich als „Farce“ und die Organisatoren als „Cowboys“. Auch hier war die Rede von zahlreichen, weinenden Kindern. Ebenso wurde durch die schottische Polizei selbst bestätigt, dass Beamte nach massiven Beschwerden zum Ort der Veranstaltung gerufen worden.

„Mir rutschte mein Herz immer tiefer“: Fürs „Wonka“-Event engagierter Schauspieler packt aus

Schauspieler Paul Connell, der von der Firma engagiert worden war, um bei der Veranstaltung aufzutreten, erzählte STV News von dem Schock, den er bei seiner Ankunft im Lagerhaus erlitten hätte. Schnell hätte er realisiert, dass keine der versprochenen Requisiten oder Spezialeffekte da waren.

Im kleinen Bild blickt ein kleiner Junge traurig drein. Im großen Bild ist eine Szene aus dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ zu sehen.

„Mir rutschte mein Herz immer tiefer, als ich mich umgesehen habe … Ich war einfach nur traurig, weil mir bewusst war, wie viele Kinder hier durchgehen würden“, so Connell. Ihm sei von den Organisatoren gesagt worden, er solle einfach improvisieren – und „den Kindern am Ende ein paar Gummibärchen und eine Viertel Tasse Limonade in die Hand drücken“.

„Sehr stressiger und frustrierender Tag“: Veranstalter vom Flop-Event mit offizieller Erklärung

Eine offizielle Erklärung der Veranstalter von „Willy‘s Chocolate Experience“, in dem Fall also das House of Illuminati, wurde bereits herausgegeben. In dieser wird sich bei den Kunden, den enttäuschten Familien, entschuldigt. Die Rede ist hier von einem „sehr stressigen und frustrierenden Tag“.

Die Veranstalter wären von anderen Personen „in letzter Minute“ im Stich gelassen worden. „Wir haben unser Bestes gegeben, um die Veranstaltung fortzusetzen und durchzuziehen, und müssen nun feststellen, dass wir sie wahrscheinlich gleich am Morgen hätten absagen sollen“, heißt es selbstkritisch. Ihr Geld sollen die Besucher dem Vernehmen nach wiederbekommen, dies könne bis zu zehn Tage dauern. (han)