Solardach nicht nutzbar: Wiener wittern Strom-Schmäh

solardach nicht nutzbar: wiener wittern strom-schmäh

Sandra W. kämpft im Namen der Bewohner der Menzelstraße 3 in Floridsdorf darum, die Solardächer endlich nutzen zu können.

Mieter einer Wohnanlage in der Menzelstraße 3 in Neu Leopoldau zahlen seit zwei Jahren zu viel für Strom, weil sie ihr Solardach nicht nutzen können.

Die Vorfreude auf den Einzug in die neue Wohnhausanlage in der Menzelstraße 3 in Floridsdorf war groß. Die Bewohner der 153 Wohnungen in dem Vorzeige-Projekt der Gesiba in Neu Leopoldau sollten dort auch die PV-Anlagen auf den Dächern der fünf Stiegen nutzen können, um sich bis zu 30 Prozent an Stromkosten zu ersparen. Doch seit zwei Jahren können die Anrainer die Solaranlagen, die von Wien Energie betrieben werden, nicht nutzen.

Nach “Heute”-Berichten über ein Wohnhaus in Penzing und ein weiteres in Währing, die mit demselben Problem zu kämpfen haben, vermuten viele Mieter nun, dass “das System hat”, so Sandra W. Die Wienerin macht sich im Namen der Bewohner der Menzelstraße dafür stark, endlich den versprochenen, günstigeren Solar-Strom zu beziehen. Obwohl gesundheitliche Probleme mit den Augen sie immer wieder dazu zwingen, ruhiger zu treten, kämpft sie unermüdlich für das Haus.

“Ich versuche seit August 2022 die Nutzung der PV-Anlage zu erwirken, bisher ohne Erfolg. Wir Interessierten haben alle bei Einzug einen Vertrag mit Wien Energie unterschreiben müssen, bei dem die Solardächer beworben wurden. Doch wir haben noch immer nichts davon. Die Ausrede dafür war bisher, dass die technischen Gegebenheiten noch nicht vorliegen.”

Auf “Heute”-Anfrage klärte ein Sprecher der Wien Energie auf: “Es gab leider ein generelles Problem im Verrechnungssystem für die Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern, aufgrund dessen teilweise keine Abrechnung des Sonnenstroms vom eigenen Dach möglich war. Dies betrifft auch die Bewohner*innen der Menzelstraße 3. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei unseren Kund*innen für die lange Wartezeit auf den Sonnenstrom.”

Die viele Zeit, die Sandra W. in Anrufe und Mails gesteckt hat, um endlich günstigen Solarstrom beziehen zu können, gibt ihr niemand zurück. Doch für die Mehrkosten des Stroms soll sie und alle anderen Mieter entschädigt werden. “Um eine mögliche entgangene Ersparnis auszugleichen, haben wir uns bei ihnen mit einem Schreiben gemeldet und sie erhalten eine Gutschrift”, verspricht Wien Energie.

Inzwischen haben die Bewohner der Menzelstraße, sowie der anderen betroffenen Wohnhäuser, ein Schreiben des Energieanbieters erhalten. Sie mussten sich bis Ende März bei Wien Energie anmelden, um die versprochene Entschädigung zu beantragen. “Die angebotene Gutschrift wird vermutlich noch mehrere Monate auf sich warten lassen. Das bedeutet für mich, dass weiterhin Strom über die Anlage eingespeist wird, für den wir immer noch keine Gutschrift bei Auszahlung oder auf der Jahresabrechnung erhalten. Ich kann es nicht anders sagen, es nervt”, so Sandra W. Bis heute habe sie außerdem noch keine Bestätigung über eine erfolgreiche Anmeldung der Anlage bekommen.

Die Anrainer wurden inzwischen telefonisch darüber informiert, dass sie ihre Entschädigung erhalten werden. Doch die Summen unterscheiden sich auffallend stark. Wie sie berechnet wurden, ist für Sandra W. und ihre Nachbarn undurchsichtig. “Die Höhe der Gutschrift ist abhängig von der Leistung der jeweiligen Photovoltaikanlage am Gebäudedach und der Anzahl an beteiligten Mieter*innen im Gebäude. Da die Menzelstraße 3 aus mehreren Gebäuden (und dementsprechend mehreren Photovoltaikanlagen) besteht, können die Gutschriften daher zwischen den einzelnen Gebäuden variieren”, lässt der Wien-Energie-Sprecher wissen.

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