Umfrage sieht die SPÖ unter Babler auf Linkskurs

umfrage sieht die spö unter babler auf linkskurs

Austria’s Social Democrats (SPO) party leader Andreas Babler leaves a press conference in Vienna, Austria, September 28, 2023. REUTERS/Leonhard Foeger

Linz – In einem Punkt sind sich Anhängerinnen und Anhänger sowie Gegnerinnen und Gegner des im November bestätigten SPÖ-Vorsitzenden einig: “Andreas Babler wird die SPÖ nach links führen”. Dem stimmen 22 Prozent voll und ganz zu, weitere 22 Prozent geben der Aussage die Schulnote Zwei. Einen Fünfer (also völlige Ablehnung) gibt es nur von sechs Prozent, einen Vierer geben neun Prozent. Gegenprobe: Umgekehrt sagen 39 Prozent, Babler werde die SPÖ “sicher nicht nach rechts führen”.

Das geht aus der aktuellen STANDARD-Umfrage hervor, für die eine Zufallsstichprobe von 800 Personen, repräsentativ für alle Wahlberechtigten, befragt wurde. Diesen Personen wurde eine Liste mit mehr als zwei Dutzend Aussagen zu Babler und der SPÖ vorgelegt – wobei sich klare Stärken und Schwächen der in Umfragen derzeit mit 24 Prozent zweitstärksten Partei und ihres Chefs zeigen. 36 Prozent der Befragten sagen, dass Babler sehr gut oder gut zur Wählerschaft der SPÖ passe – in der deklarierten SPÖ-Wählerschaft selbst vergeben sogar jeweils 34 Prozent ein “Sehr Gut” oder “Gut” bei dieser Aussage.

Rotes Profil noch etwas unscharf

Market-Politikforscher David Pfarrhofer: “Was sich in dieser Umfragewelle auch zeigt, ist: In vielen Punkten ist das Profil von Andreas Babler noch nicht sehr scharf. So sagt ein knappes Viertel unserer Befragten, dass sie nicht einschätzen können, ob Babler die SPÖ von der KPÖ abgrenzen kann. Für die entschlossenen SPÖ-Wähler ist das dagegen ziemlich klar. Es ist in nach einem halben Jahr im Parteivorsitz besonders interessant, wie diejenigen urteilen, die die SPÖ zu wählen beabsichtigen – wenn die nicht zu Babler stünden, hätte er keine Chance, auch bei anderen zu punkten.”

Generell geben die erklärten SPÖ-Wählerinnen und -Wähler in hohem Maße an, dass Babler im Vergleich zu den anderen Parteichefs bestehen kann: Das gilt sowohl im Vergleich mit Bundeskanzler Karl Nehammer von der ÖVP (da geben 76 Prozent der SP-Wählerschaft einen Einser oder Zweier) als auch im Vergleich mit FPÖ-Chef Herbert Kickl (70 Prozent) und mit den anderen Spitzenkandidaten.

FPÖ-Anhänger mögen Doskozil

Unter befragten SPÖ-Wählerinnen und SPÖ-Wählern fällt auch der Vergleich mit Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner (67 Prozent sehen Babler da besser dastehen) und mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (da sind es inzwischen auch 64 Prozent) positiv für den aktuellen SPÖ-Vorsitzenden aus – in der Gesamtbevölkerung ist das nicht so eindeutig. Auffallend ist, dass speziell FPÖ-Anhänger den Vergleich mit großer Mehrheit zugunsten von Doskozil ausgehen sehen. Steht die SPÖ also geschlossen hinter Babler? Das sehen nur 18 Prozent aller Befragten – und auch nur 44 Prozent der SPÖ-Wählerschaft.

Sechs von zehn Befragten, die sich zur SPÖ bekennen, meinen auch, dass ihre bevorzugte Partei unter Babler kantiger würde – in der Gesamtheit der Befragten meinen das nur 29 Prozent. Nicht einmal die Hälfte der sozialdemokratischen Wählerschaft glaubt, dass die Babler-SPÖ nun Stimmen von den Freiheitlichen Wählern zurückgewinnen könne, in der gesamten Wählerschaft sind es nur 19 Prozent.

SPÖ-Wählerschaft will regieren

21 Prozent aller Befragten (aber 65 Prozent der SPÖ-Wählerschaft) schließen sich der Aussage an, dass Babler “das Zeug (hat), Wahlen zu gewinnen”. Ähnlich schwach ist die Zustimmung zu der Aussage, dass die SPÖ mit Babler die Kanzlerposition zurückgewinnen könnte – 30 Prozent glauben das sicher nicht, weitere 18 Prozent vergeben die Note Vier. Auch unter deklarierten SPÖ-Wählern ist die Zuversicht auf eine Kanzlerschaft Bablers mit 54 Prozent in den ersten beiden Kategorien nicht besonders ausgeprägt.

Und kann Babler die SPÖ in eine Koalitionsregierung führen? 36 Prozent halten das für mehr oder weniger unmöglich – nur in der SPÖ-Wählerschaft gibt es dafür klare Zustimmung.

In einer anderen Fragestellung sagen 83 Prozent der SPÖ-Wählerschaft, die SPÖ sollte nach der nächsten Nationalratswahl in die Regierung. Sieht man sich die Antworten aller Wahlberechtigten an, so sind nur 36 Prozent für eine SPÖ-Regierungsbeteiligung – 40 Prozent sind dafür, dass die SPÖ in Opposition bleibt. (Conrad Seidl, 15.12.2023)

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