Polizei jagt Kopf von Balkan-Clan quer durch Europa

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Martin Marinkovic wird europaweit gesucht.

Der mutmaßliche Drahtzieher einer betrügerischen Balkan-Bande aus Wien wird gesucht. Ihm werden Coups in Millionenhöhe zur Last geworfen.

Seit 2021 ermittelt die “Rip Deal Unit Vienna” der Wiener Polizei zusammen mit internationalen und nationalen Behörden, gegen mehrere Personen eines Roma-Clans. Die Bande ist mittlerweile für ihre Spezialisierung auf sogenannte Rip-Deals bekannt. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Euro – “Heute” berichtete bereits über die Machenschaften der Balkan-Mafia. Bei den jüngsten Coups gingen die Täter allerdings immer brutaler vor. Und erstmals gibt es auch eine öffentliche Fahndung nach einem der Hintermänner.

Nur ein Monat später erstattete ein Pensionist (heute 84 Jahre) bei der Wiener Polizei eine Anzeige. Der Mann sollte einem vermeintlichen Vermittler, der den Verkauf seines Ferienhauses organisiert haben soll, eine Provision bezahlen. Doch der Wiener wollte im letzten Moment den Deal abbrechen – und wurde von den Betrügern eiskalt bestohlen. Der Schaden liegt auch hier im unteren sechsstelligen Eurobereich.

Im Februar 2022 kam es in Verona (Italien) ebenfalls zu einem Rip-Deal. Ein Tiroler (heute 40 Jahre) überreichte dem falschen Immobilien-Agenten für die Vermittlung seiner Wohnung eine Provision von rund 50.000 Euro. Doch für die Wohnung bekam er letztendlich nur Falschgeld in unteren sechsstelligen Eurobereich.

Ein Mann (heute 34 Jahre) kontaktierte im Jänner 2023 die Rip Deal Unit Vienna. Er sprach von einem “Scheich”, der angab, in seine Luxusuhren investieren zu wollen. Nachdem sich die beiden Geschäftspartner in verschiedenen Ländern mehrmals getroffen hatten, kam es in Brüssel zum großen Finale für den Balkan-Clan: Die Hintermänner sollen dem Wiener Luxusuhren und Kryptowährungen unter falschen Versprechungen herausgelockt haben. Auch hier sprechen die Ermittler von einer Schadenshöhe von etwa 500.000 Euro.

Mitglieder des Balkan-Clans gaben sich im März 2023 als Investoren aus. Sie versprachen einem 27-jährigen Wiener, seine Kryptowährungen mit Bargeld aufzukaufen. Wie schon in den Fällen zuvor, kam es auch hier zu zahlreichen Treffen im Vorfeld. Das “Grande Finale” sollte letztendlich in Mailand stattfinden.

Doch der 27-Jährige ahnte, dass da was nicht stimmen würde. Doch die Tatverdächtigen wollten auf ihre Beute nicht verzichten: Einer von ihnen soll eine Waffe gezogen und den Wiener eiskalt gezwungen haben, seine Passwörter für die Kryptokonten preiszugeben. Laut Polizei entstand auch bei diesem Rip-Deal ein Schaden im unteren siebenstelligen Bereich.

Noch im selben Monat erstattete ein Salzburger (heute 60 Jahre) Anzeige bei der Polizei, weil er Oper des Balkan-Clans geworden sein soll. Bereits im Jahr 2020 habe ihn ein Mann mit einer Investmentfirma aus Luxemburg kontaktiert. Der reiche Geschäftsmann wollte scheinbar in die Projekte des Salzburgers investieren.

In Mailand sollte dann das Geschäft zwischen den beiden abgewickelt werden: Vor der Investition sollte das spätere Opfer jedoch eine “Sicherheitszahlung” leisten. Einer der Betrüger attackierte den Salzburger aber mit einem Schlag gegen die Brust und raubte Bargeld im unteren sechsstelligen Eurobereich.

Der Balkan-Clan hat nach den Ermittlungen der österreichischen Polizei nun auch ein Gesicht: Es handelt sich um Martin Marinkovic, geboren am 11. Februar 1986. Der 38-Jährige österreichische Staatsbürger steht unter dringendem Verdacht, hinten zahlreichen Rip-Deals mit einer Gesamtschadenshöhe von über zwei Millionen Euro zu stecken. Marinkovic steht mittlerweile auf allen internationalen Fahndungslisten – gegen ihn gibt es bereits einen europäischen Haftbefehl.

Der Aufenthaltsort des 38-jährigen Martin Marinkovic ist der Polizei derzeit noch unbekannt. Nun bitten die Wiener Polizei um Hilfe und veröffentlicht über Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck Lichtbilder des Tatverdächtigen.

Für Hinweise, die zur Festnahme des 38-Jährigen führen, bietet ein polizeilicher Verein 3.000 Euro an. Hinweise werden streng vertraulich behandelt und – auch anonym – an das Landeskriminalamt Wien (Rip Deal Unit Vienna) unter der Telefonnummer 01-31310-62510 erbeten.

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