Moskau-Terror: Liegt Todesopfer-Zahl viel höher?

moskau-terror: liegt todesopfer-zahl viel höher?

Die Crocus City Hall am Rande von Moskau

Knapp eine Woche ist der verheerende Terroranschlag auf die Crocus City Hall nahe Moskau mittlerweile her. 143 Todesopfer sind bislang bestätigt, die Verletzten werden mit 360 angegeben. Allerdings gelten nach wie vor 95 Menschen als vermisst. Sie werden weder unter den Verstorbenen noch unter den Verwundeten gelistet. Ihre Angehörigen suchen und bangen … Und verzweifeln am System.

Mit aller Kraft sucht Dmitri seinen Bruder Oleg. Er war gemeinsam mit seiner Frau und seiner 19-jährigen Tochter am Anschlagsabend auf dem Konzert der Gruppe „Piknik“. Ganz vorne seien sie gesessen, irgendwo in den ersten Reihen, als die Terroristen zu schießen begonnen hätten, schildert Dmitri gegenüber BBC. Oleg sei am Rücken getroffen worden, als er sich schützend vor seine Familie stellte. Die Ehefrau konnte die Tochter, die ebenfalls durch eine Kugel verletzt wurde, mit aller Kraft nach draußen hieven, erzählt der Russe. Aber von Oleg fehle nach wie vor jede Spur.

Seine Bekannte Alexandra ist ihm bei der Suche eine Stütze. Sie beschwert sich gegenüber BBC über ein regelrechtes „Informationschaos“. Die Angaben in den Spitälern seien sehr unterschiedlich und verwirrend. Freiwillige Helfer hätten ihnen mit großem Bedauern ein Video geschickt, in dem ein Terrorist einen Mann, der den Beschreibungen nach so aussieht wie Oleg, tötet. Dmitri habe ihn jedoch darin nicht wiedererkannt. Nun heiße es abwarten. Warten, bis irgendwann offizielle Informationen eintreffen würden. Bislang sei ihnen allerdings nicht einmal ein DNA-Test angeboten worden.

Freiwillige Helfer schenken große Hoffnung

Alexandra zeigte sich jedoch zutiefst gerührt vom Einsatz freiwilliger Helfer. „Die Leute reagieren so, als wäre das unsere gemeinsame Tragödie“, berichtet sie. Sie spüre Verlässlichkeit, Zusammenhalt und Einheit. Dies schenke ihr „große Hoffnung, dass bei uns vielleicht noch nicht alles verloren ist … Es ist noch nicht alles verloren. Aber ohne diese Unterstützung hätten wir es jetzt sehr schwer.“

Das russische Katastrophenschutzministerium hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass die Such- und Rettungsarbeiten für die Opfer des Terroranschlags abgeschlossen seien. Laut dem Telegramkanal „Baza“ werden allerdings nach wie vor 95 Menschen vermisst.

Qualvolles Warten und Bangen

Danila sucht nach wie vor seinen 30 Jahre alten Bruder Dmitri. Ein paar Stunden vor dem Attentat habe er seine Mutter angerufen und erzählt, dass er auf das Konzert gehe, schildert Danila gegenüber BBC. Seitdem habe er sich nicht mehr gemeldet. Die zuständigen Behörden wie auch die Krankenhäuser hätten nicht weiterhelfen können. Am Donnerstag hätten ihn Ermittler kontaktiert und gebeten, zur Identifizierung von Verstorbenen vorbeizuschauen. Sein Bruder sei aber nicht unter den Toten gewesen. Zumindest eine DNA-Probe sei entnommen worden. „Bei den Aufräumarbeiten hätten sie uns nicht helfen lassen – aber es waren ohnehin keine noch nicht identifizierten Verstorbenen mehr dort. Sie sagten mir, ich müsse nun warten … Und hoffen“, seufzt Danila.

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