Formel-1-Sprint 2024: Alles, was du darüber wissen musst!

Sechsmal in der Saison 2024 ändert die Formel 1 ihr Wochenend-Format und trägt jeweils am Samstag ein Sprintrennen aus. Doch wie genau funktioniert der sogenannte Formel-1-Sprint? Gibt es Punkte dafür? Und worin liegen die Unterschiede zu den Sprints der Saison 2023 und den Vorjahren? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema!

Was ist eigentlich ein Sprintrennen?

Ein Sprintrennen ist eine verkürzte Version des Hauptrennens. Sowohl die Renndistanz als auch die Dauer des Rennens fallen geringer aus.

Im Motorsport sind Sprintrennen nichts Ungewöhnliches: Der direkte Unterbau der Formel 1, die Formel 2, nutzt Sprintrennen zum Beispiel schon seit vielen Jahren.

In dieser Zeit gab es einige besonders spektakuläre Sprintrennen in der Formel 2: In Bahrain 2017 etwa fuhr der heutige Ferrari-Formel-1-Fahrer Charles Leclerc nach einem eigentlich nicht vorgesehenen Boxenstopp binnen acht Runden vom 14. Platz zum Sieg.

In der Formel 1 gab es 2021 erstmals Sprintrennen

, damals unter der Bezeichnung Sprintqualifying. Seit 2022 heißen die Sprintrennen der Formel 1 offiziell “Sprint”. 2024 markiert bereits das vierte Jahr mit Sprintrennen in der Formel 1.

Warum gibt es Sprintrennen in der Formel 1?

“Spektakel” ist das Schlüsselwort für die Beweggründe der Formel 1 zur Einführung des Sprints. So soll das Rennwochenende um weitere Höhepunkte ergänzt werden. Denn unter dem Sprintformat geht es an jedem der drei Tage um etwas: am Freitag im Sprint-Qualifying, am Samstag im Sprint sowie im Qualifying und am Sonntag im Grand Prix.

Wie viele Sprints gibt es in der Formel 1 2024 und bei welchen Grands Prix?

Für die Formel-1-Saison 2024 haben sich die Beteiligten erneut auf sechs Sprintrennen geeinigt. Das sind gleich viele wie 2023 und doppelt so viele wie 2022 und 2021, als jeweils drei Sprints gefahren wurden.

Schon 2022 hätten erstmals sechs Sprints im Formel-1-Kalender firmieren sollen. Damals aber verzichtete man vor allem aus Kostengründen auf die Durchführung zusätzlicher Sprintrennen und beließ es bei drei. Der Wechselt auf sechs Rennwochenenden mit Sprintformat erfolgte erst 2023.

2024 stehen Sprints bei folgenden Rennen auf dem Programm: Schanghai (China), Miami (USA), Spielberg (Österreich), Austin (USA), Sao Paulo (Brasilien) und Lusail (Katar). (Hier den kompletten Formel-1-Kalender 2024 abrufen!)

Die Rennwochenenden in Schanghai und Miami werden erstmals unter dem Sprintformat absolviert. Sie ersetzen die Sprintwochenenden in Baku (Aserbaidschan) und Spa (Belgien). Diese beiden Kurse reihen sich damit ein in die Liste ehemaliger Sprint-Standorte um Imola (2022), Silverstone (2021) und Monza (2021).

Spielberg, Austin, Sao Paulo und Lusail sind bereits zum wiederholten Male Austragungsorte für Formel-1-Sprintrennen. Sao Paulo war bisher in jedem Jahr unter den Sprint-Ausrichtern, Spielberg dreimal und für Austin und Lusail ist es 2024 jeweils der zweite Sprint nach 2023.

Wo finde ich Ergebnisse zu den Formel-1-Sprints 2024?

In unserer Ergebnisrubrik stellen wir sämtliche Formel-1-Resultate zu einem Rennwochenende bereit. Dort finden sie, sobald verfügbar, auch das Ergebnis des Sprintrennens sowie die Startaufstellung für den Grand Prix.

Wer hat die bisherigen Formel-1-Sprintrennen gewonnen?

Max Verstappen ist der aktuelle Rekordsieger in der Formel 1 bei Sprintrennen nach sieben Siegen in bisher zwölf Sprints. Hier die bisherigen Sprintsieger im Überblick:

Silverstone 2021: Max Verstappen (Red Bull)

Monza 2021: Valtteri Bottas (Mercedes)

Sao Paulo 2021: Valtteri Bottas (Mercedes)

Imola 2022: Max Verstappen (Red Bull)

Spielberg 2022: Max Verstappen (Red Bull)

Sao Paulo 2022: George Russell (Mercedes)

Baku 2023: Sergio Perez (Red Bull)

Spielberg 2023: Max Verstappen (Red Bull)

Spa 2023: Max Verstappen (Red Bull)

Lusail 2023: Oscar Piastri (McLaren)

Austin 2023: Max Verstappen (Red Bull)

Sao Paulo 2023: Max Verstappen (Red Bull)

Nach welchem Format wird der Formel-1-Sprint 2024 gefahren?

Die Renndistanz für den Formel-1-Sprint beträgt 100 Kilometer. Das entspricht ungefähr einem Drittel der üblichen Grand-Prix-Distanz (rund 305 Kilometer). Die Renndauer liegt damit bei etwa 30 Minuten.

Es besteht freie Reifenwahl. Boxenstopps zum Reifenwechsel sind nicht vorgeschrieben, aber auch nicht verboten. Das Drag-Reduction-System (DRS) kann bereits in der zweiten Runde nach dem Start oder Restart verwendet werden.

Wie sieht das Punktesystem für das Sprintformat 2024 aus?

Nachdem 2021 nur Punkte für die Top 3 nach dem Schlüssel 3-2-1 vergeben worden sind, erhalten seit der Formel-1-Saison 2022 deutlich mehr Fahrer etwas Zählbares, nämlich die ersten acht Fahrer im Sprint. Der Punkteschlüssel lautet 8-7-6-5-4-3-2-1 für die Top 8. Diese Punkte werden sowohl auf die Fahrerwertung als auch auf die Konstrukteurswertung angerechnet.

Was ändert sich durch den Sprint am Grand-Prix-Format?

Kurze Antwort: nichts. Am Sonntag bleibt alles beim Alten. Einziger Programmpunkt ist dann das Hauptrennen über rund 305 Kilometer. Die Grand-Prix-Distanz bleibt also unverändert. Aber: Das veränderte Format zieht Änderungen für den Wochenendablauf nach sich.

Wie sieht das Wochenend-Format mit Sprintrennen genau aus?

Der Zeitplan an den sechs vorgesehenen Wochenenden

sieht im Vergleich zu den restlichen Veranstaltungen etwas anders aus.

Am Freitag gibt es nur ein Freies Training über 60 Minuten. Daran anschließend folgt nicht wie sonst das zweite Freie Training, sondern das Sprint-Qualifying als eine verkürzte Form des normalen Qualifyings mit den drei Segmenten SQ1, SQ2 und SQ3.

Das Sprint-Qualifying ist maßgeblich für die Startaufstellung zum Sprintrennen.

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Kevin Magnussen im Haas vor Valtteri Bottas im Sauber und Logan Sargeant im Williams

An Sprintwochenenden gibt es vorab nur ein Freies Training

Foto: Motorsport Images

Der Formel-1-Samstag beginnt unter dem Sprintformat mit dem Sprintrennen am Vormittag. Am Samstagnachmittag gehen die Fahrer wie an den übrigen Wochenenden in das normale Qualifying, in dem die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag ermittelt wird.

Anders als bis 2022 hat der Sprint seit 2023 keinen Einfluss mehr auf die Startaufstellung zum Grand Prix.

Am Sonntag findet wie immer nur der Grand Prix statt.

Das Sprint-Format in der Übersicht:

Freitagvormittag: 1. Freies Training

Freitagnachmittag: Sprint-Qualifying, ergibt die Startaufstellung für den Sprint

Samstagvormittag: Sprint

Samstagnachmittag: Qualifying, ergibt die Startaufstellung für den Grand Prix

Sonntagnachmittag: Grand Prix

Wie läuft das Sprint-Qualifying genau ab?

Im zur Saison 2023 neu eingeführten Sprint-Qualifying treten alle 20 Fahrer zu einem dreistufigen Qualifying an. Der Ablauf ist ähnlich wie beim Qualifying am Freitag. Aber: Die einzelnen Teilsegmente SQ1, SQ2 und SQ3 sind nur zwölf, zehn und acht Minuten lang (statt 18, 15 und zwölf Minuten). Es scheiden am Ende jeweils die fünf langsamsten Fahrer aus, sodass im finalen Segment noch zehn Fahrer dabei sind.

Die Reifen sind im Sprint-Shootout vorgeschrieben: In SQ1 und SQ2 müssen die Fahrer die Medium-Mischung verwenden, in SQ3 wird Soft notwendig.

Qualifying oder Sprint: In welcher Einheit wird die Poleposition vergeben?

Wer im Qualifying am Samstag die Bestzeit erzielt, erhält die Poleposition für die Formel-1-Statistik und steht beim Grand Prix am Sonntag auf Startplatz eins. Der Sprint ist dafür nicht relevant.

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Charles Leclerc jubelt in Bahrain 2022 auf seinem Ferrari F1-75

Wer im Qualifying auf den ersten Platz fährt, bekommt die Poleposition für die Statistik

Foto: Motorsport Images

2021 hatte der Sieger im Sprintrennen offiziell die Poleposition für den Grand Prix erhalten, was zu viel Kritik an diesem Vorgehen geführt hatte. Daher die Rolle rückwärts für 2022, als die Poleposition wieder offiziell im Qualifying ausgefahren wurde. Seit 2023 gilt die im Qualifying herausgefahrene Poleposition wieder für den Grand Prix am Sonntag.

Qualifying oder Sprint: Was ist maßgeblich für die Grand-Prix-Startaufstellung?

Im Qualifying am Samstag wird die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag ermittelt. Die Reihenfolge im Sprint ist seit 2023 nicht mehr relevant für die Startreihenfolge im Grand Prix.

Sprint, Sprint-Qualifying, Sprint-Shootout – was ist was?

Seit der Einführung von Sprintrennen in der Formel 1 hat die Rennserie unterschiedliche Begrifflichkeiten für die einzelnen Sprint-Einheiten verwendet.

2021 etwa firmierten die Sprintrennen als “Sprintqualifying”, seit 2022 gelten sie schlicht als “Sprint”. 2023 hieß das Qualifying zum Sprint offiziell “Sprint-Shootout”, seit 2024 wird diese Einheit als “Sprint-Qualifying” bezeichnet.

Was passiert, wenn ein Fahrer das Sprintrennen nicht beendet?

Wer im Sprint ausfällt beziehungsweise nicht über die Distanz kommt, hat einfach Pech gehabt. Ein Ausfall hat keine sportlichen Folgen für den Grand Prix am Sonntag, weil die Startaufstellung anhand des Qualifying-Resultats erstellt wird und Sprint-Qualifying und Sprint seit 2023 komplett eigenständig gehandhabt werden.

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Alexander Albon (Williams) verunfallt im Formel-1-Rennen von Australien 2023

Ein Unfall oder Ausfall im Sprint hat keinen sportlichen Einfluss auf den Grand Prix

Foto: Motorsport Images

Eine Ausnahme aber gibt es, wenn ein Fahrer im Sprint-Qualifying oder im Sprint mit einer Startplatz-Strafe belegt wird.

Was passiert, wenn ein Fahrer im Sprint-Qualifying oder im Sprint eine Startplatz-Strafe erhält?

Unter dem seit 2023 gültigen Sprintformat gilt Folgendes bei Vergehen: Im Sprint-Qualifying ausgesprochene Startplatz-Strafen werden im Sprint angewendet. Im Sprint ausgesprochene Startplatz-Strafen werden im Grand Prix angewendet.

Im ersten Freien Training oder im Qualifying ausgesprochene Startplatz-Strafen werden ebenfalls im Grand Prix angewendet.

Was passiert, wenn ein Auto im Sprintrennen beschädigt wird?

Sofern es im Sprint zu einem Unfall mit Schäden am Fahrzeug kommt, können die Teams das Auto bis zum Grand Prix am Folgetag wieder instandsetzen.

Sind die Sprintrennen schon in der Budgetobergrenze enthalten?

Nein. Pro Sprint dürfen die Teams 300.000 US-Dollar (umgerechnet rund 282.000 Euro) zusätzlich ausgeben. Das ist doppelt so viel wie davor: 2022 und 2021 durften die Teams jeweils 150.000 US-Dollar (rund 141.000 Euro) extra aufwenden. Allerdings absolvierte die Formel 1 2022 und 2021 auch nur halb so viele Sprintrennen.

Bis 2022 konnten die Formel-1-Teams außerdem bei im Sprint entstandenen Fahrzeugschäden 100.000 US-Dollar (rund 94.000 Euro) pro Auto und Sprint geltend machen, sofern das Fahrzeug den Sprint nicht beendet hatte. Für 2023 fiel diese Zusatzregelung weg: Unfallschäden sind seither im erhöhten “Sprintbudget” enthalten.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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