Gallionsfigur der US-Linken: Bernie Sanders tritt noch einmal an
Bei den US-Wahlen im November will es ein weiterer alter Mann noch einmal wissen: Bernie Sanders hat diesmal keine Ambitionen aufs Präsidentenamt. Dafür strebt der 82-Jährige eine vierte Amtszeit im US-Kongress an.
Sanders genießt in Vermont nach wie vor starken Rückhalt, um seine Wiederwahl muss er sich keine Sorgen machen.
Der linke Politiker Bernie Sanders hat angekündigt, bei der Wahl im November erneut für sein Amt als Senator im US-Kongress zu kandidieren. “Heute gebe ich meine Absicht bekannt, eine weitere Amtszeit anzustreben”, schrieb der 82-Jährige auf X. In einer mit der Ankündigung verbreiteten Videobotschaft sagte er: “In vielerlei Hinsicht ist diese Wahl 2024 die folgenreichste Wahl in unserem Leben: Werden die Vereinigten Staaten überhaupt weiterhin als Demokratie funktionieren? Oder werden wir zu einer autoritären Regierungsform übergehen?”
In dem Video prangerte Sanders zudem die wirtschaftliche Ungleichheit in den USA an und den großen Einfluss von Superreichen auf das politische System des Landes. Sanders, der sich selbst als “demokratischen Sozialisten” bezeichnet, vertritt linksgerichtete und progressive Positionen in der Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik und setzt sich für Klimaschutz ein.
Sanders ist einer von drei unabhängig auftretenden Senatorinnen und Senatoren im US-Kongress. Er
Biden laufen afroamerikanische Wähler weg
stimmt allerdings meist mit den Demokraten und wird deshalb ihrem politischen Lager zugerechnet. Anders verhielt es sich zuletzt beim Votum über die US-Militärhilfen für Israel, die Sanders explizit ablehnt. Auch in seiner Videobotschaft adressierte er das Thema. “Israel hatte das absolute Recht, sich gegen diesen Terroranschlag zu verteidigen”, betonte Sanders mit Blick auf den Angriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober. “Aber es hatte und hat nicht das Recht, gegen das gesamte palästinensische Volk Krieg zu führen, und genau das tut es.” Seiner Ansicht nach sollte US-Steuergeld nicht für diesen Zweck an die “extremistische” Regierung Israels fließen.
Parallel zur Wahl des US-Präsidenten stimmen die Amerikanerinnen und Amerikaner diesen November über alle Sitze im Repräsentantenhaus und über ein Drittel der Sitze im Senat ab. Senatorinnen und Senatoren haben eine Amtszeit von sechs Jahren. Sanders sitzt seit über 30 Jahren im Kongress. Den Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA vertrat er zunächst als demokratischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus und seit 2007 als unabhängiger Senator. Zweimal bewarb er sich erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. 2016 unterlag er knapp gegen Hillary Clinton. Vier Jahre später stellte er sich nach anfänglichen Erfolgen hinter den bei den Vorwahlen in Führung gegangenen Joe Biden.
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