USA erwarten Invasion von einer Billion Zikaden

Sie kommen scheinbar aus dem Nichts. Nicht bloß Abertausende, sondern unzählig viele Zikaden werden ab Ende April zu einer wahren Invasion der Insekten, die nicht selten mit Heuschrecken verwechselt werden, führen. Experten gehen von bis zu einer Billion (1000 Milliarden, Anm.) Tieren aus. Das letzte Mal, dass sich ein derartiges Naturschauspiel ereignete, war vor 221 Jahren.

Der Hintergrund: Im Mittleren Westen sowie Südosten der Vereinigten Staaten werden zwei als „Brut XIII“ (römisch 13) und „Brut XIX“ (römisch 19) genannte Populationen in 16 bis US-Bundesstaaten praktisch zeitgleich schlüpfen. Beide Populationen schlummern die meiste Zeit ihres Lebens unter der Erde. „Brut XIII“ kommt vor allem im Norden der USA nur alle 17 Jahre an die Oberfläche, „Brut XIX“ alle 13 Jahre im Süden und Südosten der Staaten. Dass beide Vorkommen gemeinsam auftreten, war zuletzt 1803 der Fall – damals war Thomas Jefferson US-Präsident.

„Niemand, der heute lebt, wird das noch einmal erleben“, sagt Floyd W. Shockley, Entomologe und Sammlungsleiter am Smithsonian National Museum of Natural History, gegenüber der Zeitung „New York Times“. Es werde weitere 221 Jahre dauern, bis die geografisch benachbarten Zikaden-Populationen wieder gemeinsam auftreten werden, so der Forscher.

Tiere zirpen bis zu 110 Dezibel laut

Die Zikaden werden ab Ende April auftauchen. Mit ihren Vorderbeinen graben sie sich in die Erde ein und suchen mit ihren roten Augen nach einem Ort, an dem sie in Ruhe ihre Reifung beenden können. Wenige Tage nach dem Schlüpfen und der Häutung beginnen die Männchen zu summen, um eine Partnerin zu finden – ein sich langsam aufbauendes Crescendo, das im Chor bis zu rund 110 Dezibel laut – und damit sogar lauter als das Triebwerk eines Düsenflugzeugs – sein kann.

Das flirrende, metallische Sirren, das nach dem Schlüpfen der Tiere für vier bis sechs Wochen die Luft erfüllt, kann so laut werden, dass eine Unterhaltung auf der Terrasse unmöglich ist. Das lautstarke Liebeswerben der Männchen erfordert bei Menschen also eiserne Nerven …

Schlüpfen wegen Klimawandel immer früher

Die Zikaden schlüpfen, wenn sich der Boden auf knapp 18 Grad Celsius erwärmt, was laut Wissenschaftlern aufgrund des Klimawandels immer früher geschieht. Die mit den gefräßigen, aber nicht verwandten Heuschrecken verwechselten Insekten sind im Gegensatz zu diesen eher lästig, als dass sie biblische wirtschaftliche Schäden verursachen. Sie können aber junge Bäume und manche Obstkulturen schädigen, aber das sei nicht weit verbreitet und könne verhindert werden, so Experten.

Es gibt 15 verschiedene Bruten, die alle paar Jahre im 17- und 13-Jahres-Zyklus auftauchen. Diese beiden Bruten können sich in einem kleinen Gebiet in der Nähe von Central Illinois tatsächlich überschneiden – aber wahrscheinlich nicht kreuzen -, weiß die Entomologen Paula Shrewsbury von der Universität Maryland.

Experte: „Für Menschen ungefährlich“

Für den Menschen sind die Zikaden nicht gefährlich – ganz im Gegenteil. „Anstatt sie in den Müll zu werfen oder mit der Kehrmaschine aufzusammeln, sollten die Menschen sie im Grunde als kostenlosen Dünger für die Pflanzen in ihren Gärten und Naturgebieten betrachten“, sagte Shockley der „New York Times“.

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