„Ein neues Leben“ | Toni Innauer und das Plädoyer gute Vorsätze – aber richtig gemacht

„ein neues leben“ | toni innauer und das plädoyer gute vorsätze – aber richtig gemacht

„Ein neues Leben“ | Toni Innauer und das Plädoyer gute Vorsätze – aber richtig gemacht

„Morgen, ja morgen – fang I a neues Leben an …“ Wer kennt es nicht, das Lied der EAV, das das tägliche Scheitern an sich selbst und an seinen Vorsätzen auf den Punkt bringt wie kaum ein anderes? Bei Toni Innauer weckte das Lied gewissermaßen auch einen Vorsatz. Nämlich den, der Ursache auf den Grund zu kommen, warum wir so oft daran scheitern, unsere (guten) Vorsätze wirklich umzusetzen, mit schlechten Gewohnheiten zu brechen oder uns neue, gute Gewohnheiten anzueignen. Warum der „innere Schweinehund“, dem Innauer das Buch widmet, so oft Sieger über die Vernunft ist.

Mit der Frage in Berührung kam der Skisprung-Olympiasieger, Sportwissenschaftler und Erfolgstrainer auch deshalb, weil sein Buch „Die 12 Tiroler“ zwar zum Verkaufsschlager und während der Corona-Zeit auch oft „befolgt“ wurde, doch danach mehrten sich die Stimmen, die die Übungen nicht in den Alltag transferieren konnten. Zeit für Innauer, um nachzulegen. „Es hat mich fasziniert, warum das passiert. Ich habe viel gelesen, in meiner eigenen Vergangenheit geforscht und vor allem viel US-Literatur zu diesem Thema gefunden“, erzählt der 65-Jährige.

Das Ergebnis ist somit ein wissenschaftlich fundiertes Werk, in dem aber Satire und Augenzwinkern nicht zu kurz kommen. „Wenn ich ein Talent habe, dann dafür: Ich kann mit Wissenschaftlern reden, konnte das Gesagte aber schon als Trainer immer verarbeiten und den Sportlern so präsentieren, dass sie mitgezogen haben. Ich bin sozusagen die Schnittstelle oder der Schnittstellenmanager – das war immer schon meine Stärke.“

Die erste Erkenntnis zu dem berühmten Neujahrsvorsatz ist eine überraschende: „Meine 50 Jahre im Spitzensport haben mir zwei Dinge gezeigt: Zum einen, dass man sich gut überlegen sollte, ob man wirklich einen Vorsatz verfasst und zum anderen, ihn dann zu einem Projekt zu machen. Tut man das nicht, kann man es vergessen.“ Mit einem „Vorurteil“ räumt Innauer auf: „Man sagt Sportlern oft nach, dass sie besonders große Willenskraft oder Konzentration hätten, das haben aber nicht alle. Sondern sie haben ein System um sich und einen Umgang mit der Sache, der erfolgsversprechend ist.“ Aus diesem Grund spiegelt Innauer den Alltag oft mit dem Spitzensport. Und erklärt, wie man es auch ohne eigenen Phyisio- und Psychotherapeuten, ohne Trainer und Mediensprecher, also eben allein, schaffen kann.

Für sich selbst sah Innauer dieses „Projekt“ auch immer als einzigen Weg: „Ich habe nicht die größte Willenskraft. Aber ich bin geschickt darin, ich auszutricksen und mit die Dinge so herzurichten, dass ich dran bleibe. Da ist mir dann auch nichts zu blöd.“ Es gehe bei Vorsätzen oft darum, sich Routinen anzueignen. Beispiel gefällig? Als Innauer beschloss, Gitarre zu lernen („Dabei hat meine Mutter immer gesagt: Toni, mach‘ nur nie was mit Musik!“) gründete er gleich einen eigenen „Musik-Abend“ mit Freunden.

Letztlich sind es drei Dinge, die entscheidend sind, sagt Innauer: „Man muss einen Konnex schaffen, sich ein Umfeld schaffen, in dem der Reiz, etwas zu tun, immer wieder ausgelöst wird. So wie im Sport eben die Trainer. Dann muss man die Wiederholungen schaffen, bis es Automatismus wird.“ So stellte man fest, dass es bei Umstellungen im Bereich der Ernährung im Schnitt 59 (!) Wiederholungstage geben muss, bis das Verhalten geprägt wird. Wenn es um Bewegungsabläufe geht, sind sogar 90 Tage nötig., bis man etwas „ohne Widerstand“ routinemäßig macht. „Den Raucher treibt es ja auch aus Gewohnheit zum Packerl, nicht nur wegen der Sucht“, versucht Innauer zu veranschaulichen.

Die schlechte Nachricht: „Abkürzung“ zum Erfolg gibt es praktisch nicht. „Was bleibt, ist die Arbeit an und mit sich“, sagt der gebürtige Bregenzerwälder. Was er aber in seinem Buch liefert: „Großartige Hilfestellungen wie ich hoffe. Das ergibt eine faire Chance, im Umgang mit dem inneren Schweinehund besser zu werden. Wir bieten witzige und smarte Lösungswege an.“ Was in dem Buch auffällt: Nach einem allgemeinen Teil gibt es sieben Kapitel, die sich unterschiedlichen Problematiken widmen – von Bewegung über Ernährung, Ritualen, Augenmaß bis hin zum Umgang mit der digitalen Welt und Smartphones und dem Schlaf. Jedes Kapitel steht für sich und hat eigene „Tipps“, wie man den guten Vorsatz wahr werden lassen könnte.

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