Christian Horner verkündet: Verstappen bleibt "zu 100 Prozent" bei Red Bull

Formula One F1 – Japanese Grand Prix – Suzuka Circuit, Suzuka, Japan – April 4, 2024 Red Bull’s Max Verstappen reacts, along with Ferrari’s Carlos Sainz Jr. and RB’s Yuki Tsunoda during the press conference REUTERS/Issei Kato

Suzuka – Max Verstappen plauderte entspannt in der Box mit seinen Mechanikern und schrieb Autogramme, die TV-Kameras zeigten bunt verkleidete Fans auf den Tribünen statt Rennautos: Das zweite freie Training zum Großen Preis von Japan (Sonntag, 7.00 Uhr MESZ/ORF1, Sky) ist ins Wasser gefallen. Weil es in Suzuka am Nachmittag regnete, blieb der Weltmeister sogar komplett in der Red-Bull-Box.

Nur 13 von 20 Fahrern fuhren überhaupt eine gezeitete Runde, “Schnellster” war unter den schwierigen Bedingungen Oscar Piastri (Australien/McLaren) in 1:34,725 Minuten. Die Fahrer ließen es lieber ruhig angehen und schonten ihre Regenreifen, da es auch am Rennsonntag laut Vorhersagen schauern könnte. Es steht jedem Fahrer aber nur eine begrenzte Anzahl an Intermediate- und Regenreifen zur Verfügung.

Wolff findet Spekulationen “nett”

In der Zukunftsfrage von Verstappen scheint es hingegen nach den heftigen Turbulenzen beim österreichisch-britischen Rennstall eine klare Tendenz zu geben. Der Niederländer werde 2025 zu “100 Prozent” beim derzeitigen Branchenprimus fahren, sagte Teamchef Christian Horner am Freitag in Suzuka bei Sky. Triple-Champion Verstappen betonte tags zuvor, dass er “sehr glücklich” damit sei, derzeit bei Red Bull zu sein.

Mercedes-Boss Toto Wolff, der an einer Verpflichtung Verstappens interessiert ist, sieht die Lage ähnlich wie Horner. “Max sitzt im besten Auto und als Fahrer wird das immer die Priorität sein. Es ist nett, diese Diskussionen zu haben”, sagte der Wiener. “Aber im Moment sehe ich bei ihm keinen Grund, warum er das Team wechseln sollte.” Max sei zwar “superstark”, es gebe allerdings auch andere Piloten als gute Alternativen. “Es geht ja nicht nur um 2025, sondern wir reden auch über 2026 und danach. Da ist alles offen”, ergänzte Wolff.

Seit Wochen wird spekuliert, dass Verstappen den Austro-Rennstall trotz eines noch bis 2028 gültigen Vertrags wegen einer besonderen Klausel vorzeitig verlassen könnte. Mercedes will den 26-Jährigen als Nachfolger von Lewis Hamilton verpflichten, der Brite fährt ab dem kommenden Jahr für Ferrari. Insgesamt sei der Fahrermarkt sehr dynamisch, sagte Wolff. “Es ist viel zu früh, um uns auf einen Fahrer festzulegen. Die nächsten Monate werden uns ein paar Erkenntnisse bringen.”

Auch der 42-jährige Ex-Champion Fernando Alonso (Aston Martin), der spätestens bis zum Sommer über seine F1-Zukunft entscheiden will, das 17-jährige Supertalent Kimi Antonelli aus dem eigenen Nachwuchsprogramm oder der zurückgetretene Sebastian Vettel könnten eine Option sein. “Sebastian ist ein Name, den man nicht diskutieren darf”, betonte Wolff allerdings. Der Deutsche müsse sich selbst noch eine Meinung bilden, ob er überhaupt zurückkommen wolle. “Es ist im Moment ein kleiner Flirt, nachdem er mit dem Sportwagen (bei einem Test, Anm.) gefahren ist. Wir werden auf jeden Fall sprechen, aber das tun wir sowieso.”

Verstappen soll Red Bull verlassen dürfen, sollte sein enger Vertrauter Helmut Marko vorzeitig gehen müssen. Der 80-jährige Steirer ist als Red-Bull-Motorsportberater der Gegenspieler von Horner in einer brisanten Affäre. Horner wurde von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Nach einer vom Mutterkonzern Red Bull eingeleiteten Untersuchung wurde die Beschwerde abgewiesen. Doch anonyme E-Mails mit pikanten Details befeuerten den Vorgang, der wiederum Machtkämpfe bei Red Bull zwischen der österreichischen und thailändischen Eigentümerseite zum Vorschein kommen ließ.

Ferraris Rennsimulation beeindruckt Marko

Das erste Training in Japan fand hingegen unter normalen Bedingungen statt – und Verstappen meldete sich nach seinem Ausfall in Australien stark zurück. Der Niederländer führte das Feld wieder einmal an, mit seinen 1:30,056 Minuten war der 26-Jährige knapp zwei Zehntelsekunden schneller als sein Teamkollege Sergio Perez (Mexiko). Auf Rang drei landete Australien-Sieger Carlos Sainz (+0,213/Ferrari).

“Es wird schwierig, sie zu schlagen”, sagte Sainz hinterher. Der Kultkurs von Suzuka sei generell eine “schwierige Strecke” für die Scuderia, so der Spanier. Doch die “Roten” konnten ihren Rückstand auf Verstappen im Vergleich zum letzten Rennen in Japan offenbar reduzieren.

In der Rennsimulation im ersten Training sei Ferrari “sehr eindrucksvoll” unterwegs gewesen, wie Red Bulls Marko bei Sky sagte. Charles Leclerc sei da “eine Sekunde schneller” gewesen: “Das ist nicht Realität. Aber wenn man weniger Benzin annimmt, was Ferrari gerne macht, dann sind sie knapp an uns dran.” Regen während des Rennens könnte zusätzlich für Spannung sorgen.

Sainz hatte zuletzt in Melbourne kurz nach einer Blinddarm-Operation überraschend gewonnen, dabei profitierte er auch von einem technischen Defekt am Red Bull von Verstappen, der bei den letzten beiden Rennen in Japan ganz oben auf dem Podium stand.

Auch diesmal gilt der Niederländer wieder als Favorit, aber Ferrari will Verstappen möglichst wieder ärgern. “Es ist an der Zeit zu sehen, wo wir in diesem Jahr stehen und ob wir zumindest näher dran sein können und diese fantastische Strecke ein bisschen mehr genießen können als im letzten Jahr”, sagte Sainz. Der letzte Ferrari-Sieg in Suzuka liegt 20 Jahre zurück – 2004 gewann Michael Schumacher in Rot.

Nach seiner OP fühle sich Sainz mittlerweile wieder bei “100 Prozent”, er könne sein Training absolvieren, auch wenn er “noch nicht wieder so schwere Gewichte wie vorher stemmen” kann. (red, sid, APA, 5.4.2024)

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