35 Millionen Euro im Kreis geschickt: Hat René Benko seine Investoren getäuscht?
Der tiefe Fall des Signa-Imperiums zeichnete sich bereits im Sommer 2023 ab. Banken, die der strauchelnden Gruppe Geld gegeben haben, wurden von der Europäischen Zentralbank (EZB) geprüft. Das Firmengeflecht des Tiroler Unternehmers René Benko benötigte dringend frisches Kapital. Wie Recherchen von „Krone“ und „News“ nun zeigen, hatte Benko eine Lösung für das finanzielle Dilemma parat.
Um die Liquidität seiner bereits kriselnden Signa Holding wiederherzustellen, kündigte Benko an, 35 Millionen Euro aus seiner Familienstiftung zur Verfügung zu stellen. Mutmaßlich. Die Recherchen zeigen nun nämlich: Der Tiroler soll eben jene 35 Millionen Euro im Juni 2023 direkt aus der Signa Holding entzogen haben.
Millionen-Karussell bringt „frisches Kapital“
Das Geld wurde über mehrere Konten und Gesellschaften im Kreis geschickt. Erst landete es bei einer Tochter von Benkos Laura Privatstiftung. Von dort wanderten die Millionen als angebliches Darlehen zur Familie Benko Privatstiftung, die wiederum zehn Prozent der Signa-Holding-Anteile hielt. Wenig später, im Zuge einer von Benko selbst urgierten 350 Millionen Euro schweren Kapitalerhöhung, sollte auch die Privatstiftung ihren Anteil leisten – und eben jene 35 Millionen Euro als „frisches Kapital“ zuschießen. Dazu kam es allerdings nie. Die Privatstiftung hatte im Sommer 2023 nämlich bereits selbst mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen.
Die Kreisüberweisung sollte mutmaßlich für kurze Zeit den Anschein erwecken, dass Benkos Privatstiftung über die nötigen finanziellen Mittel verfügt. Dadurch konnte das Vertrauen einiger Investoren (zurück)gewonnen werden. Doch obwohl sich einige Investoren tatsächlich erweichen ließen, frisches Kapital zuzuschießen, gelang Benkos verzweifelter Versuch, die Signa-Gruppe zu retten, nicht. Zu groß waren die Löcher in dem undurchsichtigen Firmenkomplex bereits. Wenige Monate nach der millionenschweren Kapitalerhöhung, bei der Benko seine Investoren mutmaßlich täuschte, schlitterte die Signa in die größte Insolvenz in der Geschichte der Zweiten Republik. (ham)
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