Warum braucht man in Wien einen SUV?

warum braucht man in wien einen suv?

Warum braucht man in Wien einen SUV?

„Ich frage mich, warum man in Wien, wo es weder holprige Wege noch Berge gibt, einen SUV braucht.“ Diese Frage stellt der Umweltreferent der Erzdiözese Wien Michael Gaßmann. Viele würden das Auto primär aus Bequemlichkeit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln vorziehen. Für andere seien gerade SUVs, die einen weit höheren Energieverbrauch als herkömmliche Pkw haben, „ein Statussymbol, aber kein Nutzfahrwerk“, kritisiert Gaßmann.

Anlass: Zum 20. Mal laden religiöse Vertreterinnen und Vertreter unter dem Titel „Autofasten“ ein, in der Fastenzeit umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternativen zum Autofahren zu nutzen. „Bus, Bahn, Fahrrad, Fahrgemeinschaften und die eigenen Füße sind dem Auto vorzuziehen“, so Michael Gaßmann. Vom 14. Februar (Aschermittwoch) bis 30. März (Karsamstag) will die Aktion unter dem Motto „Gesund für Dich – Gesund für die Natur“ Menschen dazu bewegen, „klimafreundlichere Möglichkeiten zu entdecken, um von A nach B zu kommen“, erklärt Gaßmann.

„Routinen ändern“

Erstmalig ist das bisher „nur“ ökumenische Projekt auch interreligiös aufgestellt. 2024 zählen neben der katholischen wie evangelischen Kirche auch die israelitische Kultusgemeinde, die Bahai Religion, die Buddhistische und die Alevitische Glaubensgemeinschaft zu den Veranstaltern. Zum 20. Jubiläum plant die Aktion voraussichtlich im Juni eine österreichweite Fachkonferenz mit verschiedensten Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gratulierte zu 20 Jahren Autofasten: Die Aktion lade ein, „Routinen zu ändern und die vielen Vorteile des Radfahrens, Gehens oder der Öffi-Nutzung auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule wortwörtlich selbst zu erfahren.“ Weniger Autoverkehr bedeute mehr saubere Luft, weniger Lärm und „tut unserer Umwelt gut“, so Gewessler in einer Aussendung. Positiv strich die Ministerin das breite Bündnis an religiösen Gemeinschaften der Aktion Autofasten heraus. Ähnlich auch Umweltbischof Alois Schwarz, der sich dankbar zeigte, dass das Projekt „Autofasten“ auf eine interreligiöse Ebene gehoben worden ist.

Unerwünschte Nebenwirkungen

„Abgase, Staub, Lärm, Verkehrstote und Verletzte, finanzielle Belastung und Bewegungsmangel sind alles unerwünschte Nebenwirkungen des Autoverkehrs“, betonten die kirchlichen Umweltbeauftragten in einer Aussendung der Diözese Eisenstadt. Trotz der Herausforderung, sich in einem „von Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen geprägten Alltag“ einzuschränken, lohne sich die Teilnahme am Autofasten für alle.

Die Aktion biete Teilnehmenden die Chance auf mehr Lebensqualität und Bewegung; als Nebeneffekt würden Kosten rund um das Auto eingespart werden und man helfe bei der Reduktion der Schadstoffbelastung mit, so die Umweltbeauftragten. Die Aktion beinhaltet aber auch eine politische Forderung. So mahnten die Umweltbeauftragten den Ausbau von sauberer, nachhaltiger und klimafreundlicher Mobilitätsformen ein.

Stärker, größer, mehr?

Auch der evangelische Superintendent Matthias Geist sieht im Autofasten eine klare Mission: Gerade für nachfolgende Generationen sei es wichtig, sich jetzt von der alten Gewohnheit des „Stärker-Größer-Mehr“ zu trennen und sich der menschlichen Natur zuzuwenden, so Geist gegenüber Kathpress. Die Botschaft, die hinter dem Autofasten steht, ist für Geist zudem ein gemeinschaftlicher Auftrag: „Mit allen schöpfungsbewussten Menschen aus Zivilgesellschaft und unseren verschiedenen Religionsgemeinschaften aktiv zu werden“. (red.)

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