Zukunftsexperte - Aktuelle Führungsverantwortung erbärmlich! So nutzt die Jugend ihre epochalen Möglichkeiten nicht

zukunftsexperte - aktuelle führungsverantwortung erbärmlich! so nutzt die jugend ihre epochalen möglichkeiten nicht

Mit dem richtigen Mindset müssen Sie keine Angst mehr vor der Zukunft haben Getty Images/Willie B. Thomas

Die rasante Entwicklung von Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) hat unsere Welt und unser Leben in nie gekannter Weise verändert. Doch wie beeinflusst diese Entwicklung unsere Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen? Zukunftsforscher Thomas Druyen wirft einen Blick auf dieses Dilemma.

Wie beeinflusst die exponentielle Entwicklung von Technologien wie Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen?

Mit dieser Frage stoßen wir mitten ins Dilemma der Gegenwart und volles Rohr an den Felsen der Paradoxie. Einerseits transformieren die Technologien unsere Welt, unsere Gesellschaften und unser Leben in nie gekannter Weise, gleichzeitig schaffen sie bislang ungeahnte Möglichkeiten die Zukunft zu prognostizieren. Andererseits überfordert die Schnelligkeit der Veränderung unsere geruhsame Weise zu begreifen und unsere auf lineare Entwicklung angelegte Bildung.

Das heißt, wie wir Jahrhunderte das Neue verstanden haben, funktioniert nicht mehr. Wir sind viel zu langsam, viel zu überlastet und dementsprechend genervt und gestresst. Wir haben also einmalige Tools, um die Zukunft vorherzusagen, aber wir können sie kaum nutzen. Das ist paradox. Warum?

Nehmen wir nur die letzten zwanzig Jahre und die Entwicklung des Smartphones. Die Möglichkeiten wurden schon vor über dreißig Jahren formuliert und experimental erprobt. Aber wir haben die ungeheuren Vorteile erst verinnerlicht, als die Nutzung Mainstream wurde. Präventiv fand die Integration nicht statt, wir haben die Zukunft nicht vorausschauend gestaltet und die vielen Einsatzmöglichkeiten der Smartphones in die Zukunft mitgedacht.

Unsere vorsichtige Art und Weise des Handels führt also zu einer sehr paradoxen Situation: wir schaffen nicht die möglichen und uns dienenden Zukünfte, sondern nur jene, die sich kommerziell und preislich durchsetzen. Wir opfern also mögliche Lösungen dominierenden Interessen.

Wie wirkt sich das Mindset und die Kultur der jüngeren Generation auf ihre Vorstellungen von der Zukunft aus?

Das zeitgeistliche Mindset und die Meinungskultur der jüngeren Generation prägen maßgeblich ihre Vorstellungen von der Zukunft. Geformt durch digitale Vernetzung und raschen Zugang zu globalen Informationen, entwickeln junge Menschen eine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität gegenüber Veränderungen.

Dies spiegelt sich oft in einer Zukunftsvorstellung wider, die stark von technologischen und sozialen Innovationen durchdrungen ist. Zugleich sind sie sich massiv der drängenden globalen Herausforderungen, wie dem Klimawandel und sozialer Ungleichheit bewusst und integrieren diese Problematiken in ihr Zukunftsbild. Sie zeigen eine Tendenz zur Wertschätzung von Diversität und Inklusivität. Ihr Mindset ist vielfach durch ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit gekennzeichnet.

So kann man es soziologisch durchaus fassen. Aber was ist die zukunftspsychologische Konsequenz dieses teilnehmenden Mindsets? Es fällt der Jugend leicht, die technologischen und virtuellen Innovationen reibungslos und meisterlich zu integrieren. Auf der anderen Seite wird ihre Lösungserwartung für Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, Diversität und Frieden durch die herrschenden Zustände jämmerlich enttäuscht.

So stehen sie mit dem tollsten Zukunftsvehikel der Menschheitsgeschichte händeringend vor einem unüberwindbaren Hindernis aus humaner Intoleranz und Eigensüchtigkeit. Die Jugend hat einen milliardenhohen Lottogewinn in der Hand und kann den Schein nicht abgeben.

Warum sehen viele junge Menschen die Zukunft als bedrohlich an und welche einzigartigen Chancen könnten sie verpassen?

Der Mix aus wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und politischen Absurditäten erzeugt zwangsläufig Argwohn. Die rapiden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt durch Automatisierung und Digitalisierung, gepaart mit ständiger Unsicherheit über die eigenen beruflichen Perspektiven, stärken die Skepsis. Hinzu kommt die ökologische Krise, die durch die allgegenwärtige Berichterstattung ohne belastbare Lösungsaussichten eine ständige Quelle der Besorgnis darstellt.

Soziale Medien verschärfen das Problem, indem sie durch den ständigen Vergleich mit anderen Druck und Unzulänglichkeitsgefühle erzeugen. Inflation, Kriege in Europa und dem Nahen Osten vertiefen das Gefühl der Unvorhersehbarkeit und Unsicherheit. All dies und unerschwingliche Mieten führen dazu, dass sehr viele junge Menschen eine düstere Zukunft vorhersehen.

Es herrscht Angst. Sie reduziert in der Breite die Bereitschaft, Innovationen voranzutreiben und Experimente zu wagen, die für transformative Veränderungen notwendig sind. Es ist bei vielen auch eine neuronale und emotionale Lähmung. Vor lauter Bildern, Informationen und Sprachgewittern ist der Stress auf einem Siedepunkt.

Der Ritt auf der geistigen Rasierklinge hat viele unterschiedliche Ursachen: Leiden, Ungerechtigkeit, Schicksal, Manipulation oder Langeweile. Die epochalen Möglichkeiten des visionären Wandels werden kaum wahrgenommen und schwarz eingefärbt. Natürlich gibt es viele leuchtende Ausnahmen. Auf diesen jungen Schultern ruht unsere ganze Hoffnung.

Was verstehen sie unter den epochalen Möglichkeiten eines visionären Wandels?

Die tatsächlich möglichen Zukünfte. Es gibt dazu Tonnen an Material, Projekten und Tatsachen für alle Lebensbereiche. Blicken wir nur auf die Gesundheit: Die Fortschritte in Medizin und Genetik sind die tiefgreifendsten. Die personalisierte Medizin, basierend auf genetischen Profilen, wird Behandlungen viel früher ermöglichen. Und spezifische Krankheiten wie Krebs können durch gezielte Therapien, die auf die genetische Konstitution des Einzelnen abgestimmt sind, effizienter bekämpft werden.

Die CRISPR-Technologie, welche die gezielte Bearbeitung von DNA ermöglicht, kann nicht nur erbliche Krankheiten eliminieren, sondern auch zu neuen Formen präventiver Gesundheit führen. Auch die Verlängerung der Lebensspanne und die Verbesserung der Lebensqualität im Alter sind spektakulär. Fortschritte in der Biotechnologie können das Altern verlangsamen und Alterskrankheiten wie Alzheimer und Herzkrankheiten viel besser behandelbar machen.

Es ist sagenhaft, was möglich wird. Insofern hat die Jugend ein technologisches Instrumentarium zur Zukunftsgestaltung in der Hand, dass ich für historisch einmalig halte. Aber wir sehen, unsere Psyche macht immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Es bedarf neben KI und big data einer noch viel größeren Leistung: der konkreten Bereitschaft der Menschheit, sich endlich und ultimativ einer gemeinsamen Moral zu unterwerfen. Solange jeder seine eigene pflegt, werden sich unsere unfassbaren Errungenschaften immer auch gegen uns selber richten.

Wie sahen Sie als 19- jähriger Babyboomer die Zukunft? 

Im Jahre 1976 war ich neunzehn Jahre alt. Die dämonische Nazizeit lag von Anfang an wie bedrückender Nebel über uns. Träume vom erzählten Krieg und Ängste vor einem neuen durchzogen meine Kindheit. Tatsächlich meist im Traum, so tief war das kaum zu Besprechende ins Seelische versunken. Irgendwann im Erwachsenenleben hörte es auf. Also eine Angst vor der Zukunft war in meiner ganzen Jugend latent.

Der zweite große Horizont war der Kalte Krieg und das Bewusstsein der Bedrohung durch die Sowjetunion. Zwischen meinem 19. und 29. Lebensjahr gab es u.a. die sowjetische Invasion in Afghanistan, der amerikanischen Boykott der Olympischen Spiele in Moskau, eine schwere lateinamerikanische Schuldenkrise, ein Gasleck im indischen Bhopal, einer der schlimmsten Industriekatastrophen der Geschichte und der nukleare Obergau in Tschernobyl. Auch die terroristische Dauerbedrohung durch die Rote Armee Fraktion lag wie eine bleiernde Zeit über Kindheit und Jugend.

Und dennoch hat unsere Generation danach eine erfolgreiche, aufstrebende und evolutionäre Zukunft erlebt, die mit ungeahnten Errungenschaften die Gestaltungsmöglichkeiten maximierte. Mit diesem Wissen und diesem Gefühl verstehe ich die jetzige Jugend zutiefst und sie braucht nichts mehr als unsere bedingungslose Unterstützung.

Hoffnung machen allein, hilft nicht. Was wir ihr gerade an Führungs- und Lösungsverantwortung präsentieren, ist erbärmlich. Nur gemeinsam werden wir das Unmögliche möglich machen. In der Lage dazu sind wir.

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