„Weltweite Umgestaltung“ - Deutsche Forscher: Teile unserer Industrie werden abwandern - das ist eine Chance

„weltweite umgestaltung“ - deutsche forscher: teile unserer industrie werden abwandern - das ist eine chance

Ein Stahlarbeiter am Hochofen von ThyssenKrupp (Archivbild) Roland Weihrauch/dpa

Führt die Energiewende zur Abwanderung der Industrie? In Teilen ja, sagt jetzt eine Studie renommierter deutscher Forscher. Aber: Dieser Prozess bietet auch große Chancen für die deutsche Wirtschaft.

Die Angst vor der Deindustrialisierung gehört mittlerweile zu Deutschland wie Currywurst und FC Bayern. Mit der wirtschaftlichen Flaute der letzten Jahre und den Herausforderungen der Energiewende ist diese Angst nur gewachsen. Droht uns tatsächlich eine Abwanderung der Stahl-, Chemie- und Autoindustrie? In Teilen ja, urteilt jetzt eine neue Studie – aber das muss nichts Schlechtes sein.

Neue Gewinner, alte Verlierer

Ein Team des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat in einer neuen Studie im Fachblatt „Nature Energy“ untersucht, wie die Energiewende dazu führen kann, dass sich Industrien verlagern können – mit überraschenden Ergebnissen. Denn eine Welt, in der vor allem die Energieformen Solar und Wind dominieren, erzeugt neue Gewinner: Länder wie Australien, Chile, Südafrika. Staaten, die über genügend Sonnenstunden für Solarparks und große Küstenabschnitte für Windkraft-Anlagen verfügen.

Verglichen mit alteingesessenen Industriestaaten wie Deutschland oder Japan werden diese Länder in Zukunft sehr viel günstiger grüne Energie erzeugen können, und das in großer Masse. Besonders wichtig: Diese Staaten können auch sehr viel günstiger Wasserstoff erzeugen, den Schlüsselstoff der grünen Industrie von morgen. Denn für die Herstellung von Wasserstoff braucht es Strom, viel Strom. Bis zu 40 Euro pro Megawattstunde könnte im Jahr 2040 der Unterschied zu Ländern wie Deutschland beim Strompreis betragen, schätzen die Forschenden des PIK.

Deindustrialisierung? „Dieser Begriff ist irreführend“

Die Folge: Viele energieintensive Industrien – etwa die Stahlindustrie oder Teile der Chemieindustrie – werden teilweise abwandern. „Wir gehen davon aus, dass sich Handel und Produktion in den energieintensiven Industriezweigen weltweit umgestalten werden“, sagt PIK-Forscher Falko Ueckerdt. „Die Produktion wird sich wahrscheinlich in Länder verlagern, die viele Erneuerbare haben und wegbewegen von Regionen mit wenig Potential für Erneuerbare.“

Mit „Deindustrialisierung“ habe das aber nicht viel zu tun, sagt Ueckerdt: „Dieser Begriff ist sowohl ungenau als auch irreführend.“ Stattdessen gehe es um „die ersten Schritte in der langen Wertschöpfungskette von energieintensiven Grundstoffen, die unserer Studie zufolge verlagert werden könnten.“

Konzentration auf die Stärken

Was Ueckerdt damit meint: Diese Abwanderung könnte am Ende vorteilhaft für alle sein. Den PIK-Berechnungen zufolge werden Staaten wie Australien, Chile oder Südafrika wichtige Produkte wie Stahl oder Harnstoffe so viel günstiger anbieten können, dass auch die alten Industriestaaten profitieren. Denn die weiterverarbeitenden Betriebe könnten dann bis zu 38 Prozent ihrer Produktionskosten sparen. Die kommende Transformation ist also schlecht für denjenigen Teil der deutschen Industrie, der die sogenannten Grundstoffe produziert – alle anderen Teile profitieren aber.

Die Folge wäre gewissermaßen eine weltweit aufgeteilte Industrie. Der eine Teil produziert die Grundstoffe, der andere importiert sie und verarbeitet sie weiter. „Entwicklungsländer mit preiswertem Zugang zu Erneuerbaren könnten beispielsweise zu Exporteuren werden und von den Vorteilen der Industrialisierung profitieren“, sagt Ueckerdt. „Gleichzeitig können sich Industrieländer auf ihre wirtschaftlichen Stärken konzentrieren, indem sie sich auf industriellen Aktivitäten spezialisieren, die den größten wirtschaftlichen Wert aus knapper und teurer grüner Energie schaffen, wie zum Beispiel das Kochen, Gießen und Walzen hochqualitativer Stähle aus grünem Eisenschwamm.“ Denn dafür sind vor allem Know-How und Ingenieurskunst entscheidend – Vorteil Deutschland.

Riskante Strategie

Aber sollte man nicht dennoch versuchen, alte Schlüsselindustrien im Land zu behalten, etwa durch Subventionen? Die Corona-Pandemie und der russische Einmarsch in die Ukraine haben gezeigt, wie riskant es sein kann, sich von ausländischen Importen abhängig zu machen. Das ist am Ende eine schwierige politische Entscheidung, rein wirtschaftlich betrachtet ist es aber höchstens die zweitbeste Strategie, argumentieren die Forschenden. Denn der nötige Wasserstoff müsste höchstwahrscheinlich dennoch importiert werden – zu hohen Kosten.

Deutschland und viele europäische Länder fahren derzeit aber genau diese Strategie. Die Umstellung von Industrieprozessen wird mit großzügigen Summen subventioniert – Stahlwerke lassen sich eine Infrastruktur für Wasserstoff finanzieren, Zementwerke neue Technologie zur Abscheidung von CO2. Diese Subventionen alleine stellen aber nicht sicher, dass diese Industriezweige in den kommenden Jahrzehnten konkurrenzfähig sein werden. Eine mögliche Folge: Deutschland gibt Milliarden für Subventionen aus – nur um Teile der Industrie dann trotzdem abwandern zu sehen.

„Wenn sich solche Länder darauf konzentrieren, grünen Wasserstoff im eigenen Land zu produzieren oder zu importieren, wird dies sowohl für die Industrie als auch für die Gesellschaft kostspielig sein“, sagt Philipp Verpoort, Hauptautor der Studie. „Das könnte langfristig sogar in einer Sackgasse enden, da dies die Wettbewerbsfähigkeit auf globalen Märkten beeinträchtigt kann.“ Womit sich Deutschland ganz von selbst deindustrialisieren würde.

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