Ursprung des Lebens: Haben Sie die Mutter aller Fragen geknackt, Ulrich Schreiber?
Wo entstand das Leben auf der Erde? Schwer zu sagen, die Forschung rätselt. In der Tiefsee? In Tümpeln? Ein Geologie-Professor hat eine bessere Erklärung.
Ursprung des Lebens: Haben Sie die Mutter aller Fragen geknackt, Ulrich Schreiber?
Es ist eine der großen Fragen der Menschheit – wie und wo entstand das Leben auf der Erde? Einig scheint man sich wenigstens, was den Zeitpunkt angeht: Das Leben nahm vor rund vier Milliarden Jahren seinen Anfang. Die Frage nach den Umständen allerdings ist bis heute strittig. Seit Jahren versuchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, dieses Rätsel zu lösen. Besonders viel Zuspruch erhält die »Smoker-Theorie«, wonach heiße Quellen in der Tiefsee der ideale Ort für die Entstehung erster zellähnlicher Gebilde gewesen sein könnten.
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Im Podcast »Moreno+ 1« geht Juan Moreno genau dieser Frage nach. Er spricht in dieser Folge mit zwei Wissenschaftlern, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen und vor einiger Zeit ihre eigene These präsentiert haben: Ulrich Schreiber, emeritierter Professor für Allgemeine Geologie, und Christian Mayer, Professor für physikalische Chemie, beide an der Universität Duisburg-Essen.
Ulrich Schreiber hat in Kooperation mit einem Team an Forschenden aus verschiedensten Bereichen ein Modell entwickelt, das eine naturwissenschaftliche Erklärung für die ersten Schritte auf dem Weg zum Leben bietet. Gestützt wird Schreibers Theorie durch Experimente mit einer Hochdruckzelle. Mit dieser Apparatur konnten Schreiber und seine Kollegen die ersten Schritte auf dem Weg zur ersten Zelle simulieren.
Laut Schreiber entstanden die ersten Vorläufer der Zellen in sogenannten kalten Geysiren. »Wenn man sich das mal genau anschaut, stellt man fest, dass dies perfekte Chemielabore sind, in denen beste Voraussetzungen existieren, um so etwas wie organische Chemie loszutreten«, sagt Schreiber.