Ukraine-Krieg: Selenski: Krieg steht vor neuer Phase
ARCHIV – 19.01.2023, Ukraine, Kiew: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nimmt an einer Press data-portal-copyright=
Aus Kiewer Sicht ist die Lage an der Front derzeit äußerst ernst. Präsident Selenski befürchtet eine bevorstehende Ausweitung russischer Angriffe.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat vor einer bevorstehenden Ausweitung der russischen Angriffe gewarnt. „Wir stehen gerade vor einer neuen Phase des Krieges“, sagte Selenski am Freitag während einer Ehrung von Soldaten in der Region Chmelnyzkyj, wie aus einem Video hervorgeht. Dann fügte er hinzu: „Die Besatzer bereiten sich auf Versuche vor, die Offensivaktionen auszuweiten. Gemeinsam müssen wir (…) alles dafür tun, um diesen russischen Angriffsplan zu vereiteln.“
Aus Sicht der Ukraine, die sich bereits seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, ist die Lage an der Front derzeit sehr schwierig. Erst kürzlich bestätigte das ukrainische Militär einen Durchbruch der Russen unweit des Ortes Otscheretyne im östlichen Gebiet Donezk.
Milliardenschwere Hilfen des wichtigsten Verbündeten USA waren monatelang durch einen innenpolitischen Streit in Washington blockiert gewesen und wurden erst in der vergangenen Woche freigegeben. Nun hofft Kiew, dass die US-Waffen schnell ankommen. Zudem pocht das angegriffene Land immer wieder auf mehr internationale Unterstützung bei Luftverteidigungssystemen.
Kiew greift Krim offenbar wieder mit neuen Raketen an
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge erneut die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim mit von den USA gelieferten Raketen beschossen. Die Flugabwehr habe vier Raketen vom Typ ATACMS abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstagmorgen auf Telegram mit.
Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. Die genauen Auswirkungen der Attacke waren nicht bekannt. Von ukrainischer Seite gab es keine offizielle Äußerung. Die russische Seite meldet im Fall ukrainischer Drohnen- oder Raketenattacken oft nur vermeintliche Erfolge der eigenen Luftverteidigung.
Regierung macht Russland für Cyber-Angriff auf SPD verantwortlich
Nach neuen Erkenntnissen über mutmaßlich russische Cyber-Angriffe unter anderem auf die SPD greift Deutschland zu scharfen diplomatischen Mitteln. Das Auswärtige Amt bestellte am Freitag einen hochrangigen russischen Diplomaten ein, den amtierenden Geschäftsträger, der in Abwesenheit des Botschafters die russische Botschaft leitet.
Hintergrund sind länger zurückliegende Cyber-Angriffe auf die SPD und deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT-Dienstleistungen. Die Bundesregierung macht dafür eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes verantwortlich.
Russland verbietet Zuckerexporte bis Ende August
Russland verbietet bis Ende August weitgehend die Ausfuhr von Zucker. Die Maßnahme ziele darauf ab, „die Stabilität des inländischen Lebensmittelmarktes aufrechtzuerhalten“, teilte die Regierung in Moskau mit. Vorgeschlagen hatte das Verbot im März das russische Landwirtschaftsministerium. Die Behörde erklärte, dass andernfalls ein Preisanstieg drohen könnte.
Was am Samstag wichtig wird
In der Ukraine halten die schweren Kämpfe an.