Studie zu Vaping: Führt „mit ziemlicher Sicherheit“ zu Krebs

Junge Frau beim Vapen. Eine neue Studie zeigt ein hohes gesundheitliches Risiko des Vapings.

Einige chemische Stoffe, die zur Herstellung von Vaping-Lösungen verwendet werden, können akut giftig sein, wenn sie erhitzt und eingeatmet werden. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern des Royal College of Surgeons in Irland (RCSI), die im Fachjournal Nature veröffentlicht wurde. Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind den Wissenschaftlern zufolge bei langfristigem Konsum von Vaping „fast eine Gewissheit“.

Vaping-Geräte erhitzen das flüssige Aroma auf hohe Temperaturen, um Aerosol zu bilden, das dann inhaliert wird. Darin enthalten sind Chemikalien wie pflanzliches Glycerin, Propylenglykol, Nikotin und Aromastoffe, die in unterschiedlichen Mengen gemischt werden.

Studienautor Dónal O’Shea sagte gegenüber dem irischen Fernsehsender RTÉ, dass das Erhitzen der verschiedenen Aromen dazu führen kann, dass eine einzige Chemikalie in 10 bis 20 verschiedene Verbindungen zerfällt. „Dazu kommen noch all die versteckten Abbauprodukte, die ebenfalls gebildet werden. Das ist also ein riesiger Cocktail aus unbekannten Chemikalien.“ Man müsse kein Mediziner sein, um die damit verbundenen Gefahren zu erkennen, so O’Shea weiter.

Für ihre Studie setzten die Forscher auch Künstliche Intelligenz ein. „Mithilfe der Künstlichen Intelligenz können wir die Gesamtheit der verschiedenen Geschmacksrichtungen, die verwendet werden, betrachten und vorhersagen, was passieren wird“, erläutert O’Shea. „Wir können dann zu einem späteren Zeitpunkt experimentelle Nachweise erbringen, aber wir gewinnen so zuerst einen guten Einblick in die Vorgänge in diesen Geräten und verstehen, welche medizinischen Auswirkungen sich ergeben könnten“.

Besonders bei jungen Menschen erfreut sich Vapen derzeit großer Beliebtheit. Die Forscher warnen, dass der Trend womöglich zum Aufkommen neuer Krankheiten führen könne. Die Chemikalien könnten laut O’Shea zudem zu chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs führen. Einige Aromen – vor allem von Früchten und Süßigkeiten – seien dabei gefährlicher als andere und bedürften „dringender Aufmerksamkeit“, sagte der Chemie-Professor weiter. Die Folgen des aktuellen Konsums bei Jüngeren dürften sich seiner Ansicht nach erst in etwa 15 Jahren zeigen.