"Stellar Blade": Wie schlägt sich ein Dessous-Model im Kampf gegen Space-Monster?
Eve aus “Stellar Blade” kämpft sich in knappen Kostümen durch SciFi-Kulissen. Der Exklusivtitel erscheint für PlayStation 5.
Exklusiv auf der PlayStation5 kämpft sich Protagonisten Eve durch das Sci-Fi-Action-Abenteuer “Stellar Blade”. Bereits im Vorfeld wurde viel über die skandalös-spärlichen Outfits der Heldin, das allgemeine südkoreanische Frauenbild und die dreist aus “NieR: Automata” übernommenen Stil-Elemente diskutiert. Aber wie schlägt sich der Titel in den internationalen Tests?
Für die Darstellung von Eve orientierte sich das Entwicklerstudio Shift Up am südkoreanischen Model Shin Jae-eun.
Im Catsuit und auf High Heels durch Space-Ruinen und Monsterhorden: “Stellar Blade” sorgte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung für erregte Gemüter. Hauptgrund ist der obsolet wirkende Sexismus des Spiels: Heldin Eve wurde offenkundig einem südkoreanischen Unterwäsche-Model nachempfunden und ihr Äußeres ins Puppenhafte übersteigert. Ihre ohnehin freizügigen Kostüme werden nur noch von einem sogenannten “Skin Suit” an Spärlichkeit übertroffen. Andere Frauenfiguren werden indes als geradezu kindlich dargestellt. Aber wie schlägt sich das PS5-exklusive Action-Abenteuer spielerisch?
Auf High-Heels gegen Weltraummonster: Eve weiß sich zu wehren.
Die ersten internationalen Wertungen fallen durchaus positiv aus: Auf “Metacritic” erreicht “Stellar Blade” einen Metascore von 82. Dieser basiert auf bis dato 110 Kritiken.
Das Spiel des südkoreanischen Studios Shift Up wurde vom ebenfalls südkoreanischen Magazin “Inven” als “wunderschönes Action-Spiel” gelobt, das schnelle Kämpfe und Souls-like-Charme verbindet. Zudem sei das Game anfängerfreundlich und würde verschiedene Spiele-Geschmäcker bedienen. Kritisch wird angemerkt, dass der Story-Hintergrund ein wenig dünn sei.
Doch auch andere internationale Presse-Vertreter sind weitestgehend angetan von Eves Abenteuern. “GamingBible” vergibt einen Score von 90. Abgesehen vom “polarisierenden Outfit” der Heldin sei das Spiel ein “episches Action-Adventure von Anfang bis zum Ende”.
Zu den kritischeren Stimmen zählt “IGN”, doch selbst dieses Medium vergibt immerhin eine 70-Prozent-Wertung. Die Action wird gelobt, doch Abzüge gibt es für die aus Reaktionssicht langweiligen Figuren, die mäßige Story und teils frustrierende RPG-Mechaniken. “GamesRadar” nennt das Spiel zwar ambitionierter als vermutet, aber auch “unhandlicher”.
Das sagen deutschsprachige Medien
Besonders begeistert: die deutsche “Eurogamer”-Redaktion. Sie vergibt mit 5 von 5 Sternen sogar die höchste mögliche Punktzahl und schwärmt von einem “perfekten Action-Game”. Das Kampfsystem, die Bosskämpfe, “das aufregende Szenario”, die motivierende Erforschung der Umgebung als auch der Soundtrack werden besonders gewürdigt.
Zu einem differenzierteren Urteil kommt “GamePro”. Zwar sei das Spiel ein “tolles Actionfest”, würde aber seine großen Vorbilder nicht ganz erreichen. “Stellar Blade” sei “ein durchweg unterhaltsamer und technisch ansprechender Singleplayer-Trip für alle Fans von kurzweiliger Sci-Fi-Action”, heißt es im Test. Das Setting erinnert die Redaktion an “einen Mix aus ‘Blade Runner’ und ‘Ghost in the Shell'”. In Sachen Gameplay weckt “Stellar Blade” laut “GamePro” Reminiszenzen an die From Software-Titel wie “Elden Ring” oder passagenweise an EAs Survival-Horror “Dead Space”. Das Fazit: “Gut kopiert, aber nichts erfunden.” Die Wertung ist dennoch recht positiv: 82 von 100.
“PCGames” fühlt sich indes an “NieR: Automata” erinnert. “Wie Lara Croft in ihren besten Jahren” würde sich Eve außerhalb der Kämpfe an Hindernissen vorbeibewegen. Das Fazit: “Vergleiche mit den Meisterwerken, aus denen es seine Identität zusammensetzt” würde “Stellar Blade” zwar verlieren, doch “Action-Freunde freuen sich über ein spaßiges Kampfsystem, respektablen Umfang und nette Beschäftigungsmöglichkeiten” freuen. In Zahlen ausgedrückt: 7 von 10.
Das österreichische Medium “Der Standard” schreibt wohlwollend von einem “Geheimtipp” und von “einem wilden Mix aus unterschiedlichen Inspirationen”. Genannt werden beispielsweise “NieR: Automata” und “Bayonetta”. Das Fazit: “Setzt man sich mit ‘Stellar Blade’ näher auseinander, wird schnell klar, dass das Spiel weitaus mehr zu bieten hat als sein provokantes Äußeres.”
“Stellar Blade” erscheint am 26. April für PS5.