So lange sollte man duschen – sonst drohen Pilzinfektionen
So lange sollte man duschen – sonst drohen Pilzinfektionen
Ein Mann steht unter der Dusche
Morgens den Duschhahn aufdrehen und langsam unter dem wohlig warmen Wasser wach werden. Doch Achtung, zu ausgiebiges Duschen kann der Haut schaden.
Dortmund – „Dusch nicht so lange, sonst wachsen dir noch Schwimmhäute!“ Solche und ähnliche Sprüche hat wohl jeder schon einmal zu hören bekommen. Hautpilz wird auch gern als Abschreckung genommen, um Wasserratten von allzu langem Wasserspaß abzuhalten. Doch gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen langem Duschen und dem Auftreten von Pilzinfektionen? Wir sind der Frage nachgegangen.
So lange sollte man duschen – sonst drohen Pilzinfektionen
Was ist eigentlich Hautpilz? Hautpilz sind durch Pilze hervorgerufene Erkrankungen von Haut, Haaren und Nägeln. Hautpilze bevorzugen warme und feuchte Lebensräume, wie sie beispielsweise nach dem Duschen in Körperfalten entstehen können. Beliebte Stellen sind die Achseln, die Zehenzwischenräume und die Leistengegend.
Zwar ist Hautpilz nicht gefährlich, aber unangenehm und behandlungsbedürftig, da er selten von allein wieder verschwindet. Neben Diabetes, Gicht und Eisenmangel ist es vor allem auch eine feuchte Umgebung, die das Entstehen von Hautpilz begünstigen kann (ihr wollt die wichtigsten News des Tages nicht mehr verpassen? Dann folgt RUHR24 bei Google News).
Dermatologin Dr. Monika Brück empfiehlt daher auf ihrer Homepage, sich nach dem Duschen oder Baden immer gut abzutrocknen und einige Stellen gegebenenfalls trockenzuföhnen, damit keine feuchtwarmen Stellen auftreten. In öffentlichen Schwimmbädern sollte man es zusätzlich vermeiden, barfuß zu gehen.
Richtig Duschen: Wasser, Seife und heißes Wasser stressen die Hautbarriere
Wohl für jeden gehört der tolle Duft des eigenen Duschgels und der weiche Schaum in den Haaren fest zum Duschvergnügen. Doch Achtung: Gesunde Haut hat eine Hautbarriere und einen Säureschutzfilm mit einem pH-Wert von 5,5. Aggressive Shampoos und Seifen können diesen schädigen.
Was gut duftet, ist nicht unbedingt gut für unsere Haut. Ist die Hautbarriere einmal zerstört, können leicht Krankheitserreger eindringen. Eine heiße Dusche lässt zudem die Hornschicht der Haut aufquellen und löst den Fettanteil. Die Folge: die Haut trocknet aus.
Für die Haut ist eine lange heiße Dusche also purer Stress. Wer sich im Anschluss nicht regelmäßig eincremt, hat es schnell mit unangenehmem Jucken zu tun. In Einzelfällen kann sich sogar ein Ekzem bilden. Es gibt spezielle Shampoos und Duschgels, die einen ähnlichen pH-Wert haben und die Haut daher nicht so sehr angreifen. Wer empfindliche oder trockene Haut hat, sollte sich einmal danach umsehen.
Haut beim Duschen schonen: Härtegrad des Wassers ist entscheidend
Und es gibt noch einen Stressfaktor für die Haut: Enthält das Wasser zu viel Calcium und Magnesium, spricht man von hartem Wasser. Die Folge: Seifenreste werden nicht gut abgespült, die Haut wird trocken. Lebt man in einem Gebiet mit hartem Wasser, kann es helfen, einen Wasserenthärter zu installieren.
Video: Leitungswasser trinken – in einem Fall ist große Vorsicht geboten
In Dortmund liegt die Wasserhärte nur bei 3,5°dH (Grad deutscher Härte) und gilt damit als weich. Wer es genau wissen will, kann auf einer interaktiven Karte die Wasserhärte nachsehen.
Faustregel beim Duschen: Nicht zu oft, nicht zu heiß und nicht zu lange
Wer also gerne duscht, sollte beachten:
- Möglichst nicht täglich duschen
- Nicht zu lange duschen
- Milde Seifen und Shampoos verwenden
- Anschließend gut abtrocknen
- Nach dem Duschen immer eincremen
Wir sehen: Für uns ist Duschen eine Wohltat – unsere Haut hat allerhand damit zu tun, den Mix aus heißem Wasser, Seife und Shampoo zu kompensieren. Hier gilt es, sie so gut es geht, zu unterstützen. Janina Schulze