Russland: Wladimir Putin beginnt offiziell nächste Amtszeit
Wladimir Putin hat den Eid für seine fünfte Amtszeit als russischer Präsident abgelegt. Die Zeremonie in Moskau wird von vielen europäischen Staaten wegen des Ukrainekriegs boykottiert.
Russland: Wladimir Putin beginnt offiziell nächste Amtszeit
Russlands Präsident Wladimir Putin ist für eine fünfte Amtszeit vereidigt worden. Damit kann der 71-Jährige das Land weitere sechs Jahre regieren. Die Zeremonie in Moskau wurde von den USA und zahlreichen europäischen Staaten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine boykottiert, darunter auch Deutschland.
Der deutsche Botschafter Alexander Graf Lambsdorff war von der Bundesregierung am Montag nach Berlin berufen worden. Putin war im März wiedergewählt worden, der Westen erkennt die Wahl wegen offensichtlicher Manipulationen aber nicht an.
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Putin hielt bei der Amtseinführung in Moskau eine kurze Rede. Darin schwor er seine Landsleute auf einen Sieg ein. Zahlreiche Soldaten des Ukrainekriegs befanden sich im Saal. An der Spitze Russlands zu stehen sei eine »heilige Pflicht«, sagte Putin. »Gemeinsam werden wir obsiegen«, fügte er hinzu. Russland werde »gestärkt« hervorgehen aus »dieser schwierigen Zeit«.
Putin führt Russland seit der Jahrtausendwende als Präsident oder Ministerpräsident. Im März hatte die Wahlkommission erklärt, Putin sei mit 87,28 Prozent der Stimmen für eine fünfte Amtszeit gewählt worden. Bei der Wahl war die Opposition weitgehend ausgeschaltet gewesen.
Zuvor hatte Putin dem Westen erneut gedroht. Der russische Präsident hat unter anderem mehrere Militärverbände angewiesen, den Einsatz taktischer Atomwaffen zu üben.
Die Witwe des in Haft verstorbenen russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny fordert dessen Anhängerinnen und Anhänger zur Fortsetzung des Kampfes gegen Putin auf. Julija Nawalnaja bezeichnet den Kremlchef am Tag seiner Einführung zu einer neuen sechsjährigen Amtszeit in einer Videobotschaft als »Lügner, Dieb und Mörder«.