Richtungsstreit vor Parteitag: CDU-Generalsekretär fremdelt mit den Grünen
Gespräche ja, Koalition eher nein: Vor dem richtungsweisenden Parteitag der CDU zeigt Generalsekretär Linnemann den Grünen demonstrativ die kalte Schulter. Auch JU-Chef Winkel sieht die Ökopartei auf dem grundfalschen Weg. Der Kieler Ministerpräsident Günther ist anderer Meinung.
Richtungsstreit vor Parteitag: CDU-Generalsekretär fremdelt mit den Grünen
Vor dem Bundesparteitag der CDU geht Generalsekretär Carsten Linnemann auf Distanz zu den Grünen. Nach der nächsten Bundestagswahl werde man mit der Öko-Partei reden, doch ein Bündnis sehe er kritisch, sagte er der Zeitung “Bild am Sonntag” laut Vorabbericht. “Es ist total normal, dass man offen mit allen reden muss. Das ist zentral. Dazu zählen auch die Grünen. Aber klar ist natürlich auch, das hat Friedrich Merz deutlich gemacht, dass in dieser Ampel die Grünen am weitesten von uns entfernt sind. Mit diesen Grünen hätte es nie einen Koalitionsvertrag mit der CDU gegeben. Sie verunsichern einfach das komplette Land”, so Linnemann.
CDU hat laut Wüst “kein Merz-Problem”
Parteichef Merz schließt dem Bericht zufolge bislang nicht aus, nach der Bundestagswahl mit den Grünen Gespräche über eine mögliche Koalition zu führen, während Linnemann auf eine bürgerliche Koalition hofft. “Friedrich Merz hat zum Ausdruck gebracht: Liebe FDP, strengt euch an, sonst kriegen wir keine bürgerliche Mehrheit. Ich glaube, die braucht es jetzt. Und dafür braucht es auch eine starke FDP. Aber diese Grünen, mit denen geht es nicht”, so Generalsekretär Linnemann.
JU-Chef: “Kann mir Schwarz-Grün im Bund nicht vorstellen”
Günther wünscht sich mehr Merkel in der CDU
Auch der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, äußerte sich kritisch zu einer möglichen Koalition mit den Grünen. “Ich kann mir Schwarz-Grün im Bund nicht vorstellen”, sagte Winkel dem Magazin “Cicero”. Die Grünen hätten in der Ampel-Koalition “vieles aus unserer Sicht Grundfalsches durchgesetzt”, begründete er seine Zweifel. “Unabhängig von irgendwelchen Koalitionsüberlegungen halte ich die politische Richtung der Grünen systematisch eben nicht für die richtige”, sagte Winkel. Allerdings sehe er auch “keinen Vorteil darin, anderthalb Jahre vor einer Wahl eine Koalitionsdebatte zu führen”.
Merz zweifelt, ob die FDP einen Plan hat
Die Debatte um Schwarz-Grün auf Bundesebene war vor dem am Montag beginnenden Parteitag von Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther neu entfacht worden. Günther hatte die Grünen als “Koalitionspartner” bezeichnet, “mit dem die Union sehr gut regieren kann”. Seine CDU regiert in Schleswig-Holstein gemeinsam mit den Grünen. Den Funke-Zeitungen sagte Günther jetzt, die CDU solle sich wieder stärker an der Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel zu orientieren. “Es gibt viele unzufriedene Grünen-Wähler, die durchaus wechselbereit wären.” Die solle die CDU an sich binden. “Angela Merkels Kurs der Mitte war ihr Erfolgsrezept”, erklärte Günther.
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