Quartiere protestieren gegen YB-Pläne
Die Stadt Bern will auf der Grossen Allmend Trainingsplätze für YB schaffen. Damit stösst sie nun – teilweise – auf Widerstand.
Die UBS will unter dem Areal Zirkusplatz/Hyspaplatz, dem Bereich links vom Riesenrad, eine grosse Autoeinstellhalle bauen.
Die offiziellen Vertreter des Nordquartiers wollen keine YB-Trainingsfelder auf der Grossen Allmend. Sowohl die Quartierorganisationen QUAV4 wie auch Dialog Nordquartier sind gegen das Vorhaben. Dialog Nordquartier – Quartierkommission für den Stadtteil Breitenrain-Lorraine – schreibt in einer Mitteilung, man habe die Pläne mit «grosser Sorge um den Bestand der Allmend als Schutzgebiet von öffentlichem Interesse» zur Kenntnis genommen.
Die Stadt Bern will YB auf der Allmend drei fixe Trainingsplätze mit Sichtschutz und Ballfang entlang der Papiermühlestrasse ermöglichen. Durch den Bau eines unterirdischen Parkhauses im Bereich Zirkusplatz/Hyspaplatz sollen die bestehenden oberirdischen Parkplätze aufgehoben werden.
Dialog Nordquartier verlangt implizit, dass der Breitensport auf der Allmend mehr Raum erhalten solle. Der Profibetrieb von YB könne auf dem geplanten eigenen Campus in Rörswil zwischen Ostermundigen und Bolligen angesiedelt werden. Die Einstellhalle, die von der UBS finanziert werden soll, lehnt Dialog Nordquartier ebenfalls ab.
Der von YB geplante Fussballcampus Rörswil befindet sich auf dem Boden der Gemeinden Bolligen und Ostermundigen.
Nicht alle Mitglieder innerhalb der Quartierkommission teilen diese ablehnende Haltung. Der Leist Bern Nord, in dem das Gewerbe stark vertreten ist, bedauert, dass dies im Communiqué ausgeklammert wird. «Der Leist ist für die YB-Trainingsfelder entlang der Papiermühlestrasse und auch für die Einstellhalle», sagt Präsident Thomas Ingold. Der Leist wehre sich dagegen, dass «durch Fundamentalwiderstand Wertschöpfung für die Stadt verhindert wird».
YB nur auf der offenen Allmend?
Neben Opposition und Zustimmung gibt es auch noch Haltungen dazwischen. QUAV4, die Quartiervertretung für den Stadtteil Kirchenfeld und Schosshalde, spricht sich wie Dialog Nordquartier gegen die Trainingsplätze ausschliesslich für YB aus. Präsident Jürg Krähenbühl sagt dazu jedoch auch: «Wenn Teams von YB, so wie teilweise bereits heute, auf der offenen Allmend trainieren, so haben wir nichts dagegen.» Aber eingezäunte und mit Sichtschutz versehene Plätze, das gehe nicht.
Derzeit hat die BEA auf dem Zirkusplatz/Hyspaplatz unter anderem einen Lunapark und Verpflegungsstände aufgebaut.
Bezüglich des Parkhauses nimmt QUAV4 eine befürwortende Haltung ein; allerdings nur unter der Bedingung, dass alle Parkplätze auf den beiden Allmenden aufgehoben werden – auch die temporären. Die frei werdende Fläche solle der Bevölkerung sowie dem Breitensport dienen und durch eine attraktive Neugestaltung aufgewertet werden. «Wenn dadurch Fläche freigeschaufelt wird, soll man diese nicht sogleich wieder belegen», so Krähenbühl.
Die definitive Haltung zu den Plänen für die Grosse Allmend legt die Quartierkommission aber erst am 7. Mai an der Delegiertenversammlung fest.
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