Nordkorea-Raketen entwickeln sich für Russland zum Desaster: „Hälfte explodiert in der Luft“
50 Stück abgefeuert
Nordkorea-Raketen entwickeln sich für Russland zum Desaster: „Hälfte explodiert in der Luft“
Dass Nordkorea Russland mit Waffen versorgt, ist ein offenes Geheimnis. Für Putin scheinen sie im Ukraine-Krieg aber keine große Hilfe zu sein.
München – Nordkorea steht im Verdacht, Russland im Ukraine-Krieg mit Waffen zu unterstützen. Beide Staaten weisen die Vorwürfe zurück, doch sind nordkoreanische Raketen auf ukrainischem Gebiet nachgewiesen. Doch eine allzu große Hilfe scheinen sie den russischen Invasoren nicht zu sein, wie die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine jetzt festgestellt hat.
Nordkorea-Raketen für Russland im Ukraine-Krieg unbrauchbar
Ihr zufolge erwies sich rund die Hälfte der von russischem Gebiet auf die Ukraine abgefeuerten nordkoreanischen Raketen als unbrauchbar. „Etwa die Hälfte der nordkoreanischen Raketen verloren ihre programmierte Flugbahn und explodierten in der Luft; in solchen Fällen wurden die Trümmer nicht geborgen“, teilte das Büro des obersten Staatsanwalts der Ukraine, Andriy Kostin, der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Ausfallrate sei „offenbar hoch“. Es seien Trümmer von 21 von rund 50 ballistischen Raketen untersucht worden, die zwischen Ende Dezember und Ende Februar von Russland abgefeuert wurden.
Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßt den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un.
Im vergangenen September waren Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Kremlchef Wladimir Putin zu einem Gipfeltreffen zusammengekommen. Anschließend, so der Vorwurf der USA, soll das kommunistische Regime damit begonnen haben, Artillerie und Raketen an Russland zu schicken. So sollen etwa Trümmer einer am 2. Januar im ukrainischen Charkiw eingeschlagenen Rakete den Vereinten Nationen (UN) zufolge von einer nordkoreanischen Hwasong-11 stammen. Großbritannien übermittelte den UN im Januar zudem Satellitenbilder, die angebliche Lieferungen zeigten.
Russland soll 50 nordkoreanische Raketen auf die Ukraine abgefeuert haben
Laut der ukrainischen Staatsanwaltschaft lieferte Nordkorea etwa 50 ballistische Raketen an Russland. Sie seien von mehreren Standorten aus abgefeuert worden, unter anderem in den Regionen Belgorod, Woronesch und Kursk. Drei Raketen haben die ukrainische Hauptstadt Kiew getroffen. Die anderen Angriffe trafen die Regionen Charkiw, Poltawa, Donezk und Kirowohrad. 24 Menschen sollen dadurch getötet, 115 weitere verletzt worden sein.
In den Fällen, wo es keine Trümmerteile gab, sollen die Hwasong-11-Raketen, die im Westen auch als KN-23 bezeichnet werden, anhand ihrer Flugbahn, Geschwindigkeit und Abschussorte identifiziert worden sein. Der letzte Einsatz einer nordkoreanischen Rakete im Ukraine-Krieg sei am 27. Februar aufgezeichnet worden, so die Anwaltschaft. (mt)