Neue Mega-Kirche im Oberbaselbiet
Die reformierten Kirchgemeinden «Oltingen-Wenslingen-Anwil», «Kilchberg-Rünenberg-Zeglingen» und Rothenfluh sagen deutlich ja zum Zusammenschluss.
Sie ist uralt, die 1296 erstmals erwähnte Kirche St. Niklaus von Oltingen mit Glocken von 1440 und 1493, Fresken aus dem 15. Jahrhundert und einer Kanzel von 1667. Nun wird sie Teil einer neuen Fusionsgemeinde mit drei Kirchen.
Nun ist es endgültig entschieden: Die traditionsreichen Oberbaselbieter Kirchgemeinden «Anwil-Oltingen-Wenslingen», «Kilchberg-Rünenberg-Zeglingen» und Rothenfluh fusionieren per 1. Januar 2025 zu einer einzigen grossen Kirchgemeinde.
Sehr deutlicher Entscheid
Das haben die diversen Gemeindeversammlungen am Sonntag beschlossen. Dabei war die Zustimmung mehr als klar. Laut Website der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde «Oltingen-Wenslingen-Anwil» stimmte Rothenfluh ohne Gegenstimme mit 26 Stimmen zu. In «Oltingen-Wenslingen-Anwil» selbst gab es 52 Ja gegen 2 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen. «Kilchberg-Rünenberg-Zeglingen» stimmte der Kirchen-Fusion mit 45 Ja- gegen 6 Nein-Stimmen auch deutlich zu, ebenfalls mit 3 Enthaltungen.
Mit diesem klaren Resultat sei nun laut der Sissacher «Volksstimme» der Weg frei für den Start einer neuen Kirchgemeinde per 1. Januar 2025. Diese umfasst sieben politische Gemeinden mit den drei historischen Kirchen Oltingen, Kilchberg und Rothenfluh.
Zu den Baselbieter Gemeinden kommt eigentlich auch noch die Solothurner reformierte Kirchgemeinde Kienberg dazu, die mit Rothenfluh assoziiert ist. Weil aber Kienberg ausserkantonal liegt, sei laut «Volksstimme» eine Fusion aus staatsrechtlichen Gründen nicht möglich, weshalb der sogenannte Pastorationsvertrag gekündigt worden sei. Man gehe aber davon aus, dass Kienberg auch mit der neuen Mega-Kirche einen Assoziationsvertrag abschliessen werde.
Wegen Mitgliederschwund
Die Vorbereitung zur Fusion begannen vor etwa einem halben Jahr. Nötig wurde sie durch den steten Mitgliederschwund, welcher zu sinkenden Einnahmen geführt hat, sowie durch finanzielle Vorgaben der kantonalen Kirche. Grundsätzlich braucht es in der «Reformierten Kirche Baselland» zur Finanzierung einer Pfarrstelle pro Gemeinde 1500 Mitglieder. Die neue Fusionsgemeinde hat deshalb noch Anspruch auf 140 Stellenprozente. Bisher gab es in den drei historischen Kirchen drei Pfarrerinnen und Pfarrer. Allerdings ist die Pfarrstelle in «Kilchberg-Rünenberg-Zeglingen» aktuell unbesetzt. Die beiden Pfarrpersonen in Oltingen und Rothenfluh stehen vor der Pensionierung.
Das am Sonntag beschlossene Zusammengehen ist die dritte Kirchenfusion im Oberbaselbiet. Die reformierten Kirchgemeinden Sissach-Böckten-Diepflingen-Thürnen und Wintersingen-Nusshof sowie Waldenburg und Langenbruck haben ihre Fusionen schon letztes Jahr beschlossen.
Wir schicken Sie informiert in den Feierabend mit unseren Newsletter BaZ der Abend. Melden Sie sich hier an.