Kontroverse Entscheidung - Darts-Legende Deta Hedman verweigert Spiel gegen Transfrau van Leuven
Deta Hedman und Noa-Lynn van Leuven Imago/Action Plus/Pro Sports Images
Transfrau Noa-Lynn van Leuven gerät erneut ins Zentrum einer Debatte im Dartssport. Eine prominente Spielerin verweigerte nun den Wettkampf gegen sie.
Erneuter Wirbel um die erfolgreiche Darts-Spielerin Noa-Lynn van Leuven. Nach Informationen unter anderem von Sport1 steht die Darts-Spielerin erneut im Fokus von Kontroversen. Sie sollte am Wochenende bei den WDF Denmark Open im Viertelfinale gegen Deta Hedman antreten. Hedman gewann 1994 die Winmau World Masters und ist als „The Heart of Darts“ bekannt.
Darts-Legende ist für Haltung zu Transfrauen bekannt
Hedman weigerte sich, gegen van Leuven zu spielen und zog sich aus dem Turnier zurück. Die 64-jährige Jamaikanerin ist eine ausgesprochene Gegnerin der Teilnahme von Transgender-Spielerinnen an Frauenwettbewerben. Auf ihrem Twitter-Account teilt sie regelmäßig ihre Haltung. Dort bestätigt sie den Grund für die Absage und schreibt: „Menschen können im Leben sein, wer sie wollen, aber ich denke nicht, dass biologisch geborene Männer im Frauensport konkurrieren sollten.“
Sie forderte bereits in der Vergangenheit die Darts-Verbände PDC und WDF dazu auf, van Leuven den Zugang zu Frauenturnieren zu verweigern. In einem Statement auf X stellte Hedman klar: „Ich habe immer gesagt, dass ich aufhören werde, wenn der Spaß an diesem Sport verschwunden ist. Mit den aktuellen Problemen im Frauendartssport rückt dieser Moment immer näher.“
Trans-Spielerin spaltet Sportgemeinde
Ihre Haltung schlägt international Wellen. Nach Hedmans Weigerung, gegen van Leuven anzutreten, gab es sowohl Beifall als auch transfeindliche Bemerkungen von ihren Fans. Viele beleidigen die Spielerin.
Van Leuven, die sich einer Geschlechtsanpassung inklusive Hormontherapie unterzogen hat, steht seit ihrem Sieg beim PDC-Turnier der Frauen in Hildesheim im März unter besonderer Beobachtung. Ihre niederländischen Teamkolleginnen Aileen de Graaf und Anca Zijlstra zogen sich aus Protest aus dem Nationalteam zurück.
Vorteil von Transfrau bei Darts nicht erwiesen
Aber nicht alle teilen Hedmans Ansicht. Die ehemalige Darts-Weltranglistenerste Linda Duffy beispielsweise, die heute zu diesem Thema forscht, sieht keinen eindeutigen Vorteil für Transfrauen. Wie sie in einem Interview mit Talk TV erklärte, könne man nur schwer beurteilen, ob Transfrauen wie van Leuven tatsächlich unfaire Vorteile hätten, dazu müsste man ihr Testosteron-Level kennen.
Van Leuven selbst äußerte sich ebenfalls und machte deutlich, wie sehr sie unter dem Trubel leidet: „Ich denke, das Einzige, was ich an diesem Thema bedauere, ist, dass viele Leute vergessen, dass ich auch ein Mensch bin.“
Studien des Deutschen Bundestages zeigen, dass Transfrauen nach einem Jahr Hormontherapie verbesserte sportliche Leistungen im Vergleich zu Nicht-Transgender-Frauen haben. Testosteronhemmer führten zwar dazu, dass die Leistung von Trans- und Nicht-Trans-Frauen sich angleicht, die bisher vorhandenen Muskeln würden sich aber nur geringfügig zurückbilden.