Hohe Kartengebühren: Von 1.80 Franken fürs Gipfeli bleiben nur 1.12 übrig

Händler wehren sich gegen hohe Kartengebühren. Das sei vor allem seit der Corona-Krise ein Problem für sie.

Beim Einkaufen in der Schweiz zahlen die meisten per Karte. Doch Cash ist am günstigsten. Denn beim elektronischen Zahlungsverkehr gibts hohe Mehrkosten.

Anne-Lise Noz von Chocolatier Noz aus Lausanne macht die Rechnung. Sie sagt im Westschweizer Fernsehen «RTS», was beim Geld für ein Croissant bei Kartenzahlung übrigbleibt:

1.80 Verkaufspreis

– 65 Rappen Fixkommision pro Transaktion

– 1,5 Prozent weitere Kommissionen

= 1.12 Franken

Noch nicht eingerechnet sind Kosten wie Miete, Strom und Steuern. Damit sei kein Gewinn möglich, sagt Noz. 65 Rappen zusätzliche Gebühren gebe es zwar nur bei Mastercard, sagt Noz zu 20 Minuten. Bei den meisten anderen Karten liege die Mindestgebühr für kleine Transaktionen bei 20 Rappen, doch auch das sei viel und Mastercard eine der am häufigsten genutzten Karten.

Unter den Gebühren litten vor allem kleine Händler, weil es mit hohen Umsätzen bessere Provisionssätze gebe. Noz ist auch Präsidentin des kaufmännischen Verbands in Lausanne und sorgt sich um die Branche.

«Nicht jedes Gipfeli mit Karte bezahlen»

Trotzdem sträubt sie sich gegen Preiserhöhungen und wechselte den Anbieter. «Wir wollen vorsichtig sein, die Inflation ist für alle schwierig», sagt sie. Sie wolle die Kundschaft dafür sensibilisieren, bei Einkäufen unter zehn Franken möglichst bar zu bezahlen.

Das machen auch andere. «Wir wollen ein Bewusstsein fürs Bargeld schaffen, viele Kunden wissen gar nicht, dass uns Bargeld mehr hilft. Und wenn wir Bargeld nicht nutzen, wird es irgendwann abgeschafft», sagt eine Händlerin. Manche berichten gegenüber 20 Minuten von weit mehr als 2 Prozent Abzug pro Transaktion.

Bei hohen Beträgen sei die Gebühr vernachlässigbar, doch bei kleinen Beträgen viel zu hoch, sagt Bernhard Egger, Geschäftsführer vom Handelsverband.swiss, zu 20 Minuten. «Es braucht nun wieder ein Umdenken, damit die Kundinnen und Kunden ein Gipfeli wieder bar bezahlen», so Egger.

1,8 Milliarden Franken für die Finanzbranche

Seit der Pandemie sind die Umsätze mit Kartenzahlungen regelrecht explodiert und nahmen nicht mehr ab. Im vergangenen Jahr wurden über 130 Milliarden Franken mit Schweizer Kreditkarten bezahlt.

Daran verdienen Banken, Finanzinstitute und Infrastrukturanbieter Milliarden an Gebühren, sagt Severin Pflüger vom Handelsverband Elektronischer Zahlungsverkehr zur «Handelszeitung». «Konkret waren es 2022 knapp 1,8 Milliarden Franken. Das ist viel zu viel!» Pflüger hofft auf die Wettbewerbskommission (Weko). Seit 2023 gibt es zwei Untersuchungen.

Gebühr geht an drei Parteien

Bei der neuen Debitkarten-Generation von Visa und Mastercard gibt es bei jeder Kartenzahlung eine Händlergebühr, die an den Zahlungsanbieter wie Worldline geht. In dieser integriert ist neu wie bei den Kreditkarten eine sogenannte Interbankengebühr.

«Da ist ein grosses Geflecht im Hintergrund. Der Verlierer ist der Händler», sagt Egger. Die Macht von Visa und Mastercard sei so gross, dass Händler nicht mal einen Zuschlag bei Kartenzahlung verlangen könnten. «Sonst drohen Visa und Mastercard mit Lizenzentzug und sie wissen, dass kein Händler darauf verzichten kann», so Egger.

Beim Interessenverband Swiss Debit Pay mit den Banken als Kartenherausgeber heisst es, dass nur ein kleiner Teil der Zahlungen an die Banken fliesst. Auch die Kreditkartenindustrie verteidigt sich. Santosh Ritter, Leiter von Visa Schweiz, sagt zu 20 Minuten: «Händler vereinbaren die Gebühren mit ihrem Zahlungsdienstleister. Daran sind wir nicht beteiligt.»

Der Zahlungsdienstleister preise in die Händlergebühr in der Regel das Interbankenentgelt für die kartenausgebende Bank mit ein. «Dieses haben wir letztes Jahr um durchschnittlich ein Drittel gesenkt. Zusätzlich preist er üblicherweise den Anteil ein, der an Visa geht: Bei einer Debit-Zahlung über 45 Franken ist das ungefähr 1 Rappen», so Ritter.

Marc Schluep, Schweiz-Chef von Worldline, sagt zu 20 Minuten, dass die Höhe der Provision vom eingesetzten Zahlungsmittel abhängt. Der Grund dafür seien unterschiedlich hohe Gebühren für den Zahlungsanbieter. «Diese sind bei Debitkarten günstiger als bei Kreditkarten oder ausländischen Zahlungsmitteln», so Schluep.

Neue Anbieter mischen den Markt auf

Händler mit höherem Transaktionsvolumen profitierten von tieferen Kommissionen. Kleine Händler könnten aber Zahlungen per Handy oder mit einem preislich attraktiveren Kartenlesegerät akzeptieren, ohne Fixkosten und pauschal für eine Kommission von 1,7 Prozent. Zudem gebe es einen Deckel bei Debit Mastercard und Visa Debit von zwei respektive 3.50 Franken.

Bei Twint sind die Abzüge laut Handelsverband noch höher als mit Debitcard. Twint-Sprecher Ettore Trento sagt hingegen, dass die Kosten für Händler in etwa gleichauf wie bei Debitkarten und deutlich tiefer als bei Kreditkarten seien. Neue Kartenzahlungsanbieter wie Sumup mischen aber den Markt auf und verlangen einmalig 29 Franken für das Zahlungsgerät und maximal 1,5 Prozent pro Zahlung.

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