Forscher könnten Villa des römischen Kaisers Augustus entdeckt haben
Eingang zu der Villa die dem römischen Kaiser Augustus gehört haben könnte.
Irrer Sensationsfund in Italien! In der Nähe der Stadt Neapel am Fuße des Vesuv sind Forscher der Universität Tokio auf Überreste eines Gebäudes aus der Römerzeit gestoßen. Dabei könnte es sich um die Villa des ersten römischen Kaisers Augustus handeln! Das Gebäude wurde jetzt erst entdeckt, da es unter vulkanischer Asche begraben wurde.
Das Forscherteam aus Japan und von der Behörde für das archäologische Erbe von Neapel und Pompeji hatte bereits im Jahr 2002 mit der Ausgrabung der Ruinen von Somma Vesuviana an der Nordseite des Vesuvs begonnen. Gefunden wurden unter anderem eine beinahe intakte Kolonnade mit Nischen, Statuen und Stuckverzierungen. Auch Zeugnisse für Landwirtschaft und Weinanbau blieben fast zwei Jahrtausende unter der Asche begraben.
Die Archäologen fanden auch die Überreste eines Ofens. Er diente vermutlich zur Beheizung eines Badehauses. Der Kohlenstoff, von dem Proben aus den Wänden des Gebäudes entnommen wurden, stammt aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Seitdem lag der Ofen vermutlich still. Der Ofen ließ zudem Schlüsse darauf ziehen, wer in der römischen Villa gewohnt haben könnte.
Nur einflussreiche Personen hatten in ihren Häusern ein privates Bad. Zudem nehmen die Forscher an, dass das Ende der Nutzung zeitlich mit dem Tode des ersten römischen Kaisers Augustus zusammenfällt. Kaiser Augustus lebte von 63 vor Christus bis 14 nach Christus. Antiken Legenden zufolge soll Kaiser Augustus in einer Villa an der nordöstlichen Seite des Vesuvs gestorben sein. Später wurde an diesem Ort ein Denkmal errichtet, um an seine Leistungen zu erinnern. Der genaue Standort der Villa blieb jedoch weiterhin unbekannt.
Die Wissenschaftler entdeckten auch einen Teil des Gebäudes, der einst als Lager genutzt wurde. Dutzende von Keramikamphoren wurden dort sichergestellt. Durch chemische Analysen haben die Wissenschaftler bestimmt, dass der vulkanische Bimsstein, der die Ruinen bedeckt, von einem pyroklastischen Lavastrom stammte. Er soll beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. entstanden sein. Bei dem Ausbruch war auch die antike Stadt Pompeji am Südhangs des Vulkans zerstört worden.
Das Forscherteam arbeitete schon lange Zeit an den Grabungen und freute sich über die Entdeckung. „Nach 20 Jahren haben wir endlich dieses Stadium erreicht“, sagte Masanori Aoyagi, emeritierter Professor für westliche klassische Archäologie an der Universität Tokio zu Arkeonews. Er war der erste Leiter des Forschungsteams, das bereits 2002 mit den Ausgrabungen begann. „Dies ist eine wichtige Entwicklung, die uns helfen wird, die Schäden an der Nordseite des Vesuvs zu bestimmen und ein besseres Gesamtbild des Ausbruchs im Jahr 79 zu bekommen.“