Ein großer Punkt ungeklärt: Bayern-Boss Eberl glaubt nicht an schnelle Einigung mit Rangnick
Die Trainerfrage beim FC Bayern ist weiterhin nicht geklärt. Nach den Absagen der Wunschkandidaten Alonso und Nagelsmann verhandeln die Münchner nun mit Rangnick als möglichem neuen Coach. Nun äußern sich die Bosse über den Zeitpunkt einer erhofften Einigung.
Max Eberl verhandelt
Die Bosse des FC Bayern gehen nicht davon aus, in den nächsten Tagen eine Einigung mit Trainer-Kandidat Ralf Rangnick zu erzielen. Sportvorstand Max Eberl sagte am Dienstagabend, dass man “ganz in Ruhe im Hintergrund” an der Verpflichtung eines Nachfolgers für Thomas Tuchel arbeite und dies dann “irgendwann auch preisgeben” werde. Auf die Frage, ob dies noch vor dem zweiten Duell des Champions-League-Halbfinales gegen Real Madrid am Mittwoch nächster Woche sein werde, antwortete Eberl: “Ich denke jetzt nicht vor dem Rückspiel.”
Laut einem Bericht der “Bild”-Zeitung habe Rangnick den Münchnern aber klar signalisiert, dass er der neue Coach werden möchte. In den vergangenen Tagen hatte es Aufregung um die Personalie gegeben. Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern, hatte bei einer Podiumsdiskussion freimütig erklärt, dass Rangnick nur dritte Wahl beim Rekordmeister ist. Der 65-Jährige soll das Medienberichten zufolge mit Befremden wahrgenommen haben. Zudem hatte Hoeneß bei der gleichen Veranstaltung Xabi Alonso Charakter beschieden, weil er nicht aus seinem laufenden Vertrag bei Bayer Leverkusen aussteigt und nach München wechselt.
Wie die “Bild” nun weiter berichtet, ist einer der offenen Punkte in den Verhandlungen noch, die Ablöse, die der FC Bayern an den österreichischen Verband zahlen muss. Zunächst hatte es geheißen, dass diese im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegen könnte. Dann kamen Berichte aus Österreich auf, dass zehn bis 15 Millionen Euro womöglich fällig werden könnten. Rangnick will zudem offenbar große Gestaltungsmöglichkeiten bei der Zusammenstellung des Kaders. An diesem Mittwoch sollen die Gespräche intensiviert werden.
“Das ist wie mit der Wettervorhersage”
Die Münchner hatten im Hinspiel daheim 2:2 gespielt und müssen nun im Rückspiel gewinnen – notfalls auch in Verlängerung oder Elfmeterschießen – um das Finale in Wembley zu erreichen. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen meinte auf die Frage, ob eine Einigung mit Rangnick vor oder nach dem Rückspiel gegen die Spanier besser sei: “Nachdem so viel geredet wurde die letzten zwei, drei Wochen, spielt das keine Rolle mehr.” Und dann fügte er kryptisch hinzu: “Das ist wie mit der Wettervorhersage: Manchmal kommen die Schauer im April, wo man sie nicht erwartet, manchmal kommt die Sonne im Mai.” Woran es hänge? “Daran, dass wir das Wetter nicht beeinflussen können.”
“Wir sind mit Ralf in guten Gespräche, aber jetzt muss man ein paar Tage abwarten, um zu sehen, ob es auch final so rausgeht”, sagte Präsident Herbert Hainer am Sky-Mikrofon. “Wann wir dann das Final-Go geben, müssen wir mal sehen. Aber ich denke, das wird jetzt nicht mehr allzu lange dauern, bis wir wissen, in welche Richtung es geht.” Nach den Absagen von Xabi Alonso (Leverkusen) und Julian Nagelsmann (Bundestrainer) ist der 65 Jahre alte Rangnick der aktuelle Wunschkandidat der Münchner. Die Bayern haben dem derzeitigen Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft ein Angebot unterbreitet, das der Bundesliga-Routinier derzeit prüft.