Diese super Mario-Mutation hat alle überrascht!
Aufmacher
Nintendos kultiger Seriensonderling „Super Mario RPG“ spielt sich auf der Switch noch schöner.
(Switch) Das Geheimnis der Evolution heißt Mutation: Durch Zufall entsteht etwas völlig Neues, das zwar anders ist, aber so gut, dass man es behalten will. Ein solcher Mutant war 1996 „Super Mario RPG“ für das SNES. Entwickelt von den „Final Fantasy“-Machern Square, präsentierte das Spiel einen radikalen Genrewechsel. Statt Jump‘n‘Run war das schlicht aber treffend betitelte „RPG“ ein Rollenspiel mit Draufsicht und rundenbasierten Kämpfen. Wie „Final Fantasy“, nur mit Mario. Die Überraschung kam gut an und ebnete den Weg für indirekte Nachfolger wie „Paper Mario“. Dieses Stück Videospielgeschichte findet nun endlich als Remake seinen Weg auf die Switch. Eigentlich eine Premiere für sich, denn „RPG“ erschien zwar in Japan und den USA, aber nie wirklich in Europa.
Von seinem ursprünglichen Charme hat „Super Mario RPG“ nichts eingebüßt: Grafik und Sound wurden aufgepeppt, das Gameplay hat kleine Updates in Sachen Komfort und taktischer Tiefe erhalten – der Kern des Kult-Spiels ist aber geblieben. Aus der Vogelperspektive erkunden wir die isometrische Welt. Treffen wir auf Gegner, geht es in den rundenbasierten Kampf. Zwischendurch lockern Minispiele wie Flussspringen oder wilde Lorenfahrten die Reise auf.
Wie immer geht es bei Mario um nichts Geringeres als die Wurst: Der Anführer der Waffenmonster hat die Sternenstraße zerstört und will das Pilzkönigreich an sich reißen. Mario und seine skurrile Heldenbande (darunter: Prinzessin Peach, Bösewicht Bowser, ein Froschwesen und eine besessene Puppe) müssen sieben Sternenteile finden, um die Straße zu reparieren und den Bewohnern die Hoffnung auf die Erfüllung ihrer Wünsche zurückzugeben. Die Geschichte ist nun erstmals auch in deutscher Sprache erlebbar, leider aber nur zum Lesen – eine deutsche Sprachausgabe sucht man vergebens.
Die Kämpfe sind aber ohnehin die Hauptattraktion des Spiels. Das Gegnerdesign fällt sehr kreativ aus, gerade auch die Bosse sind liebevoll gestaltet – also Schmiedrichs Waffenbrüder wie der lebende Bogen Bogo oder die tobende Torte. Darüber hinaus tauchen auch bekannte Gegner aus dem Mario-Universum auf (Shy Guys, Koopas etc.). Gekämpft wird rundenbasiert: Man greift mit normalen Angriffen oder Spezialattacken an oder verteidigt sich. Gutes Timing wird vielfältig belohnt: mit größerer Wirkung der Aktionen oder Bonus-Items. Sogar Team-Moves (Trio-Technik) sind möglich. Die Fights sind kurzweilig, machen Spaß und sind nie wirklich schwer.
Fazit
Mit „Super Mario RPG“ ist Nintendo erneut ein Remake-Hit gelungen. Auch wenn man dem Spiel seine Oldschool-Wurzeln anmerkt, kann das kurzweilige und farbenfrohe Abenteuer auch heute noch absolut überzeugen. Es sieht nur besser aus, klingt runder und spielt sich noch besser. Das einzige, was man dem „RPG“ wirklich vorwerfen kann, ist, dass es zu kindgerecht und spielerisch zu anspruchslos ist. In den gut 15 Stunden Spielzeit wird trotzdem jeder bestens unterhalten.
(VOL.AT/Ländle Gamer)