Boeing: Zweiter Whistleblower nach kurzer Krankheit gestorben

boeing: zweiter whistleblower nach kurzer krankheit gestorben

FILE – A Boeing 737 Max jet prepares to land at Boeing Field following a test flight in Seattle, Sept. 30, 2020. Boeing says its supplier has discovered another problem with fuselages of its 737 jets that might delay deliveries of about 50 aircraft. Both Boeing and Spirit AeroSystems are facing intense scrutiny over the quality of their work after an Alaska Airlines 737 Max 9 was forced to make an emergency landing, Jan. 5, 2024, when a panel called a door plug blew out of the side of the plane shortly after its takeoff from Portland, Ore. (AP Photo/Elaine Thompson, File)

Joshua Dean war ein Boeing-Whistleblower, der vor Herstellungsfehlern in der 737 Max des Flugzeugherstellers gewarnt hatte. Nun ist er nach kurzer Krankheit verstorben. Mit ihm starb bereits der zweite Boeing-Whistleblower in diesem Jahr.

boeing: zweiter whistleblower nach kurzer krankheit gestorben

Ein Boeing-Standort in Charleston, South Carolina.

Joshua Dean (45) war Qualitätsprüfer beim Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems. Der US-Amerikaner war 2022 einer der Ersten, der mögliche Herstellungsfehler von Boeing öffentlich machte. Konkret warf er der Führung seines Unternehmens vor, solche Fehler an der Boeing 737 Max ignoriert zu haben. Als er vor einem Jahr ein zweites Mal vor weiteren Unzulänglichkeiten warnte, verlor er seinen Job.

Gemäss der «Seattle Times» lebte Dean in Wichita, Kansas, wo Spirit AeroSystems seinen Sitz hat. Zum Zeitpunkt seines Todes war er 45 Jahre alt, zuvor bei guter Gesundheit und soll einen gesunden Lebensstil gepflegt haben. Nachdem er sich zwei Wochen in kritischem Zustand befunden hatte, gab seine Tante nun den Tod des Amerikaners bekannt.

Atemprobleme und Lungenentzündung

Gemäss Deans Tante habe er sich etwas mehr als zwei Wochen vor seinem Tod in ein Spital begeben und sich über Atemprobleme beklagt. Daraufhin sei er intubiert worden. Schliesslich habe der Mann eine Lungenentzündung entwickelt, dann kam eine schwere bakterielle Infektion hinzu.

Deans Zustand verschlechterte sich rapide, weshalb er in ein anderes Spital verlegt wurde, wo er gemäss Facebook-Posts seiner Mutter «um sein Leben kämpfte». Er wurde stark sediert und an die Dialyse angeschlossen. Eine CT-Untersuchung ergab, dass er einen Schlaganfall erlitten hatte, heisst es in dem Beitrag seiner Mutter. Nach zwei Wochen im Spital verstarb Joshua Dean schliesslich.

Nicht der erste tote Boeing-Whistleblower

Der US-Amerikaner hatte im Rahmen einer Klage von Spirit-Aktionären eine eidesstattliche Erklärung abgegeben und zudem eine Beschwerde bei der Federal Aviation Administration (US-Luftfahrtbehörde) eingereicht – aufgrund «schwerwiegenden und groben Fehlverhaltens des leitenden Qualitätsmanagements der 737-Produktionslinie» bei Spirit.

Vertreten wurde Dean von einer Anwaltskanzlei, die auch John «Mitch» Barnett vertrat – einen weiteren Whistleblower. Barnett (62) wurde im März nur wenige Tage nach seiner Aussage im Prozess gegen Boeing tot aufgefunden. Die Polizei geht von Suizid aus: Er soll sich selber eine tödliche Schusswunde zugefügt haben. Die polizeilichen Ermittlungen zu seinem Tod sind noch nicht abgeschlossen.

Im Prozess hatte Barnett Boeing beschuldigt, Vergeltungsmassnahmen gegen ihn zu ergreifen, weil er Qualitätsmängel aufgedeckt haben soll.

Brian Knowles, einer von Deans Anwälten, sagte, er wolle nicht «über den genauen Zeitpunkt und die Umstände der beiden Todesfälle spekulieren», schreibt die «Seattle Times». Weiter sagte der Anwalt:

«Whistleblower werden gebraucht. Sie bringen Missstände und Korruption im Interesse der Gesellschaft ans Licht. Es erfordert viel Mut, aufzustehen. Es ist eine schwierige Situation. Unsere Gedanken sind jetzt bei Johns und Joshs Familie.»

«Unsachgemäss gebohrte Löcher»

2022 meldete sich der nun verstorbene Dean bei der Geschäftsleitung seines Unternehmens wegen schwerwiegender Herstellungsfehler. Demnach hätten Mechaniker unsachgemäss Löcher in ein bestimmtes Druckschott der Boeing Max gebohrt. Gemäss Dean ging die Geschäftsleitung dem Hinweis nicht nach.

Da er sich auf diese Mängel konzentrierte, gab Dean an, dass er während derselben Untersuchung einen separaten Herstellungsfehler bei einigen Beschlägen übersehen habe. Als dieser im April entdeckt wurde und einen Lieferstopp in einem Boeing-Werk verursachte, wurde Dean entlassen.

Im August gab Spirit – das Zulieferunternehmen, bei dem Joshua Dean gearbeitet hatte – dann die Entdeckung von unsachgemäss gebohrten Löchern im hinteren Druckschott der Boeing Max bekannt – ein Fehler, der bereits bei den 2019 gebauten Flugzeugen vorhanden war. Dies führte zu einem weiteren Lieferstopp im selben Boeing-Werk.

Dean reichte daraufhin eine Sicherheitsbeschwerde bei der US-Luftfahrtbehörde FAA ein: Spirit habe ihn als Sündenbock benutzt und die FAA über die Mängel belogen.

Zudem reichte er seine Whistleblower-Beschwerde im Bereich Luftfahrt beim Arbeitsministerium ein. Darin beklagte er eine unrechtmässige Kündigung und «grobes Fehlverhalten von Spirit-AeroSystems-Qualitätsmanagern auf hoher Ebene». Dieser Fall war noch nicht abgeschlossen.

Dauerkrise seit Absturz

Boeing steckt schon seit den Abstürzen zweier 737-Max-Jets mit 346 Toten vor mehr als fünf Jahren in einer Dauerkrise. Ein mehr als 20-monatiges Startverbot für die Maschinen der Reihe und Probleme mit weiteren Modellen warfen den Hersteller seit März 2019 weit hinter seinen europäischen Rivalen Airbus zurück.

Als auf einem Flug von Alaska Airlines Anfang Januar 2024 schliesslich ein Rumpfteil aus einer fast neuen 737-9 Max herausbrach, griff die US-Luftfahrtbehörde FAA durch. Zunächst durften Maschinen bis zu einer technischen Überprüfung nicht mehr starten. Zudem nimmt die Behörde die Produktions- und Kontrollprozesse unter die Lupe.

Der Vorfall im Januar lenkte die Aufmerksamkeit auf die Qualitätsmängel bei Spirit. Kurz danach bestätigte einer von Deans ehemaligen Spirit-Kollegen einige von Deans früheren Anschuldigungen gegen seinen Arbeitgeber.

Kündigung des Boeing-CEO

Die Krise um den Mittelstreckenjet 737 Max kommt Boeing teuer zu stehen. Allein im ersten Quartal hat der Flugzeugbauer fast 4 Milliarden US-Dollar an Barmitteln verbrannt.

Der US-Konzern musste nach einem Beinahe-Unglück und Produktionsmängeln die Auslieferungen seiner wichtigsten Flugzeugfamilie drosseln. Allein Entschädigungen an Airlines für ein mehrwöchiges Startverbot beim Modell 737-9 Max nach dem Zwischenfall schlugen mit 443 Millionen Dollar zu Buche.

Trotz des Verlusts und der hohen Mittelabflüsse lief es für Boeing zumindest finanziell nicht so schlimm wie befürchtet. Mit 3,9 Milliarden Dollar verschliss der Konzern im ersten Quartal eine halbe Milliarde weniger Barmittel als von Analysten erwartet – und nicht so viel wie von Finanzchef Brian West zuletzt in Aussicht gestellt.

Der Verlust lag mit 355 Millionen Dollar sogar um 16 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Damit war das Defizit nur rund halb so hoch wie von Experten geschätzt.

Im März hatte Boeing-CEO Dave Calhoun überraschend seinen Rückzug zum Jahresende angekündigt. Der bisherige Chef der Verkehrsflugzeugsparte gab seinen Posten sogar mit sofortiger Wirkung ab.

(lak, mit Material von Keystone-SDA)

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