Berlin: Palästina-Demo vor Humboldt-Universität
Menschen protestieren auf dem Gelände der Humboldt-Universität Berlin gegen den Krieg im Gazastreifen.
Vor der Humboldt-Universität haben sich am Freitagnachmittag Dutzende Menschen zu pro-palästinensischen Protesten versammelt. Wie die Polizei mitteilte, demonstrierten etwa 90 Menschen, viele mit Palästinensertüchern, im Innenhof des Campus Mitte bei einem nicht angemeldeten Sit-in. Weitere Unterstützer befanden sich vor dem Gebäude, insgesamt waren es etwa 150 Menschen. Viele der überwiegend jungen Leute trugen Palästinensertücher.
In den sozialen Medien wurde mehrfach zu dem Sit-in aufgerufen. Die „Student Coalition Berlin“ teilte Videos der Aktion auf Instagram. Zu sehen sind Studenten, die auf dem Boden sitzen und mit Sprechgesängen auf sich aufmerksam machen.
Auch die Präsidentin der Universität, Julia von Blumenthal, war vor Ort und im Gespräch mit den Protestierenden. „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“, war auf einem Schild zu lesen, auf einem anderen „From the Spree to Overseas the people will rise in solidarity“ (Deutsch etwa: „Von der Spree bis Übersee werden die Menschen sich solidarisieren“). „Viva Palästina“ war vor Ort zu hören.
In den USA gibt es an zahlreichen Universitäten seit mehr als zwei Wochen Proteste gegen den israelischen Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen und Demos für Solidarität mit den dort lebenden Palästinensern. Medienberichten zufolge wurden in dem Zusammenhang bereits 2000 Menschen festgenommen. Bei den Protesten geht es meist um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen. Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Terrororganisation Hamas vor.