Was passiert, wenn du jeden Tag Pasta isst?
Vom Nudelauflauf bis zu Spaghetti Napoli: Pasta ist so wandelbar, dass sie theoretisch täglich auf dem Teller landen könnte. Eine Ernährungsberaterin rät davon ab.
Kannst du guten Gewissens jeden Tag Pasta essen oder ist das ungesund? Wir haben Nadia Leuenberger, Ernährungsberaterin MSc und Geschäftsführerin bei der Peak Nutrition GmbH, gefragt.
Macht Pasta wirklich dick?
«Pasta ist reich an Kohlehydraten, die sättigen und lang anhaltende Energie liefern. Das unterstützt eine bevorstehende körperliche Aktivität positiv», weiss Ernährungsberaterin Nadia Leuenberger. «Eine Athletin oder ein Athlet kann gut jeden zweiten Tag Pasta in einer grösseren Menge, etwa 100 Gramm roh, essen.» Doch was, wenn man nicht täglich joggt oder auf dem Velo strampelt – nimmt man dann zu, wie es oft heisst?
Du könntest jeden Tag Pasta essen? Eine Expertin verrät, ob das ungesund ist.
Für die Expertin kommt es auf die Beilagen und die Menge an: «Wenn wir Pasta mit fettigen Beilagen oder Saucen kombinieren und täglich in grösseren Mengen konsumieren, kann dies zu einer Gewichtszunahme führen.»
Deshalb riskierst du deine Gesundheit
Das tägliche Essen von Pasta stelle ausserdem eine einseitige Ernährung dar. Die Ernährungsberaterin weist darauf hin, dass es noch ganz viele andere Energielieferanten gibt: Reis, Kartoffeln, Polenta, Bulgur oder Quinoa sorgen als Beilage für Abwechslung. «Wir haben doch eine solch grosse Palette von Lebensmitteln hier in der Schweiz!»
Doch wenn die tägliche Pasta schmeckt – was ist so schlimm an der einseitigen Ernährung? Nudeln lassen sich schliesslich ganz unterschiedlich zubereiten. Nadia Leuenberger sieht ein Risiko: «Täglich das gleiche Lebensmittel zu konsumieren, ist mit einem möglichen Nährstoffmangel verbunden.»
Diese Pastasorten sind am gesündesten
Je nach Sorte deiner Pasta kannst du für einen Unterschied sorgen: «Dinkelpasta und Vollkornpasta gelten aufgrund höherer Nahrungsfaseranteile als bessere Wahl verglichen zur Weissmehlvariante», so Leuenberger. Dadurch sättigen diese Sorten laut der Expertin auch besser und liefern mehr Nährstoffe. «Doch auch Vollkornpasta würde ich als Ernährungsberaterin nicht täglich empfehlen», so Leuenberger.
Die Muskelmasse nimmt ab, der Bedarf ist nicht gedeckt.
Und was, wenn man zur Pasta immer Gemüse kombiniert? Das kann laut Expertin verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit haben: «Positiv wären die Stärkekomponente auf dem Teller und das Gemüse, das viele Vitamine und Mineralstoffe liefert. Doch das Protein würde fehlen, was essenziell ist für den Körper.»
Die Folgen: Durch das Weglassen von Proteinen nehme die Muskelmasse ab und es bestehe ein Risiko, dass der körperliche Bedarf nicht gedeckt werde. Somit empfehle die Ernährungsberaterin auch nicht, täglich Pasta mit Gemüse zu essen.
Auch die richtige Pasta-Art und Zutatenwahl machen für die Ernährungsberaterin keinen grossen Unterschied.
So viel Pasta kannst du essen
Wie sieht dann die perfekte Menge Pasta pro Woche aus? «Die perfekte Menge Pasta pro Woche oder Monat gibt es nicht, denn sie hängt vom Energiebedarf einer Person ab: von der Grösse, dem Geschlecht, Gewicht, Alter und insbesondere der körperlichen Aktivität», so Leuenberger. Um herauszufinden, was die ideale Portionsgrösse für einen selbst ist, verweist sie auf die Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE).
Diese gibt als Portion 45 bis 75 Gramm Pasta (roh) an. «Drei Portionen Stärkebeilage werden am Tag empfohlen. Wenn eine Person zwei- bis dreimal die Woche Pasta isst und sich durchschnittlich bewegt, ist dies eine gute Menge.»
Pasta ist so wandelbar, dass sie abwechslungsreich erscheinen kann.
So sieht die richtige Ernährung aus
«Für eine ausgewogene Ernährung braucht es bei den Hauptmahlzeiten drei Komponenten auf dem Teller: zwei Fünftel Kohlehydrate, zwei Fünftel Gemüse und ein Fünftel Proteine.»
Natürlich könne man sich alltagsbedingt mal drei Tage die Woche von Pasta und Gemüse ernähren. «Längerfristig würde ich es jedoch keiner Klientin oder keinem Klienten empfehlen.»