Warum Warren Buffett, 93, das beste Kriseninvestment ist

Die Holding Berkshire Hathaway ist so groß und unbeweglich geworden, dass eine starke Performance unmöglich geworden ist, warnt ihr Chef Warren Buffett. Dennoch reißen sich Anleger um die Aktie und sehen Berkshire als Zuflucht. Zu Recht?

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Würden Sie in ein Unternehmen investieren, das keine Dividenden zahlt? Das sich hartnäckig weigert, Anleger mit hohen Wachstumsraten oder spektakulären Deals zu locken? Das von einem 93jährigen Chef geführt wird, dessen engster Vertrauter wenige Tage vor seinem 100. Geburtstag verstorben ist?

Rund drei Millionen Investoren weltweit tun genau dies. Sie investieren ihr Geld in die US-Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway, zu der mehr als 80 Unternehmen gehören. An diesem Wochenende werden Berkshire-Jünger wieder in das CHI Gesundheitszentrum in Omaha, Nebraska pilgern, um Anlageguru und Berkshire-Chef Warren Buffett (93) zu lauschen.

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Buffett plaudert vor seinen Investoren lieber über die Gewohnheiten seiner Schwester Bertie als über das nächste große Ding am Kapitalmarkt. Er bezeichnet sich selbst als stur, langweilig und hat schon manch wichtigen Trend (Internet, KI-Boom) ungerührt vorbeiziehen lassen. Coca-Cola statt Nvidia, American Express statt Tesla.

Auf dem Weg zur Billionen-Bewertung

Anleger lieben Buffett dennoch und kaufen weiterhin die Berkshire-Aktie – auch wenn diese nur knapp unter Rekordniveau notiert. Die Holding ist an der Börse inzwischen knapp 900 Milliarden Dollar wert und hat ihren Börsenwert in den vergangenen 5 Jahren erneut verdoppelt. Allein seit Januar haben Berkshire-Aktien mehr als 10 Prozent zugelegt und damit Techriesen wie Microsoft klar hinter sich gelassen. Eine A-Aktie von Berkshire kostet rund 600.000 US-Dollar (Buffett hält Aktiensplits für neumodischen Unsinn), die etwas handlicheren B-Shares 400 US-Dollar.

Die von Buffett und seinem im November verstorbenen Partner Charlie Munger konstruierte Investment-Holding ist auf bestem Weg, in absehbarer Zeit einen Börsenwert von einer Billion Dollar zu erreichen. Nur sechs Unternehmen in den USA – die Techriesen Microsoft, Apple, Nvidia, Alphabet, Amazon und Meta – erreichen eine höhere Bewertung.

Ein schwerfälliges Dickschiff

Das Rezept von Berkshire – setze auf Firmen mit einem soliden Geschäftsmodell, das du verstehst und das langfristig für hohe wiederkehrende Renditen sorgt – war in den vergangenen 60 Jahren so überwältigend erfolgreich, dass die schiere Größe von Berkshire Hathaway inzwischen zum Bremsklotz geworden ist. Ende 2023 standen Beteiligungen und andere Anlagen im Wert von rund 560 Milliarden Dollar in der Berkshire-Hathaway-Bilanz. Das Dickschiff Berkshire wird immer schwieriger zu steuern.

“Es ist schlicht unmöglich, unsere Geschäftsbasis binnen fünf Jahren zu verdoppeln”, schreibt Buffett in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre. Es gebe in den USA nur noch sehr wenige Unternehmen, die für Berkshire einen Unterschied machen würden – und die seien derzeit zu teuer. Außerhalb der USA sehe er derzeit keine vernünftigen Investitionsmöglichkeiten. “Kurz gesagt: Wir haben keine Chance auf eine herausragende (eye-popping) Performance.”

Schwerfällig, altmodisch, im Wachstum begrenzt, keine Dividenden. Und dennoch für Anleger höchst attraktiv. Wie kann das sein?

Ein Oldtimer als sicherer Hafen für den Krisenfall

Ein wichtiger Grund, warum Berkshire vielen Investoren gerade jetzt als attraktiv erscheint, sind die riesigen Cash-Reserven in Höhe von rund 170 Milliarden Dollar. Ein Grundprinzip von Buffett lautet, attraktive Unternehmen nur zu einem attraktiven Preis zu kaufen – wenn sie zu teuer sind, dann eben nicht (“At Berkshire, we can be stubborn sometimes.”) Die Folge ist ein wachsender Berg an freiem Cash, da Unternehmen wie Bank of America, American Express, Coca-Cola oder Chevron, an denen Berkshire zwischen 6 und 21 Prozent hält jährlich üppige Dividenden zahlen.

Dass die US-Notenbank die Zinswende verschoben hat, spielt Buffett in die Karten: Während kreditfinanzierte Wachstumsunternehmen an der Börse unter einer hohen Zinslast leiden, erzielt Berkshire mit seinem Milliarden-Cashpolster jetzt Zinserträge von mehr als 5 Prozent.

Höhere Zinserträge – und mögliche Aktienrückkäufe

Zugleich spekulieren einige Berkshire-Investoren darauf, dass sich Buffett mangels größerer Übernahmen nun zu Aktienrückkäufen im größeren Stil durchringt. 2023 hatte Berkshire eigene Aktien für rund 9 Milliarden Dollar zurückgekauft. Apple-Chef Tim Cook dagegen hatte erst Anfang dieser Woche ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 110 Milliarden Dollar angekündigt und damit den Apple-Aktienkurs in die Höhe getrieben – auch zur Freude von Buffett, denn Berkshire ist mit 166 Milliarden Dollar (rund 6 Prozent der Anteile) bei Apple investiert. Die Apple-Beteiligung macht den bei weitem größten Anteil im Berkshire-Portfolio aus – Buffett begeistert insbesondere der Umstand, dass Apple seine treuen und zahlungswilligen Kunden über Jahrzehnte in einem “goldenen Käfig” festhalten kann.

Auch wenn Berkshire niemals in die Dimensionen von Apples Rückkäufen vorstoßen dürfte, sehen Anleger dennoch Luft nach oben. In seinem Investorenbrief hatte Buffett betont, Rückkäufe von Aktien blieben “zu 100 Prozent im Ermessen des Unternehmens.”

Legendäre Deals in Zeiten der Krise

Der wichtigste Effekt der hohen Cash-Reserven: Kommt es erneut zu einer Finanzkrise, hat Berkshire genug finanzielle Feuerkraft, um diese zu überstehen und durch günstige Beteiligungen sogar Kapital aus ihr zu schlagen. Bei der jüngsten Krise 2008 war Buffett mit 5 Milliarden Dollar bei der kriselnden US-Großbank Goldman Sachs eingestiegen – ein spektakulärer Deal, der nicht nur Buffetts Ruf als Rettungsanker in der Krise bestätigt, sondern Berkshire auch viel Geld eingebracht hat. Dem strauchelnden Riesen General Electric sprang Buffett 2008 ebenfalls mit einer Milliarden-Geldspritze bei – zu lukrativen Konditionen, versteht sich.

“Berkshire kann finanzielle Krisen überstehen – selbst wenn diese noch größer sind, als wir bisher erlebt haben”, schreibt Buffett in seinem Aktionärsbrief. Man habe die Finanzkrise 2008 nicht vorhergesagt, aber man sei stets auf Schocks am Finanzmarkt vorbereitet.

Ein extrem erfahrener Schnäppchenjäger, der schon zahlreiche Krisen erlebt und gemeistert hat, ausgestattet mit 170 Milliarden Dollar freiem Cash: “Berkshire is built to last”, schreibt Buffett.

Auf Dauer ist auch die künftige Führung bei Berkshire angelegt. Erstmals wird Buffett bei der Hauptversammlung auch seinen designierten Nachfolger als Berkshire-CEO, Greg Abel (61), mit auf die Bühne holen. Zudem sind die beiden Portfolio-Manager Todd Combs (53) und Ted Weschler (61) schon seit Jahren eng eingebunden: “Sie müssen mich nicht fragen, wenn sie investieren”, sagt Buffett.

Die drei Nachwuchskräfte werden immer stärker in den Blickpunkt rücken. Er mache sich für den Fall seines Ablebens keine Sorgen um die Holding, bekräftigt Buffett. Dass Abel, Combs und Weschler der Berkshire-Unternehmensphilosophie (“Patience pays”) treu bleiben und Unternehmen wie Coca-Cola, American Express oder Bank of America die Treue halten werden, steht außer Zweifel: “Amexo wurde 1850 gegründet, und Coca-Cola begann 1886 als Kiosk in Atlanta”, schreibt Buffett. “Berkshire hat es nicht so mit Neulingen.”

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