„Waren total geschockt“: Forscher finden fünf Skelette unter Haus von Hermann Göring
Allen fehlten Hände und Füße
„Waren total geschockt“: Forscher finden fünf Skelette unter Haus von Hermann Göring
Gräuel-Fund an der Wolfsschanze: Hobby-Archäologen entdecken fünf Skelette, darunter das eines Säuglings. Wir sprachen mit einem der Forscher.
Gierloz, Polen – In Ruinen auf dem Gelände des ehemaligen Führerhauptquartiers, im ehemaligen Haus von Hermann Göring auf der Wolfsschanze stießen Hobby-Forscher auf eine schaurige Entdeckung: Sie fanden insgesamt fünf Skelette, unter ihnen auch das eines Säuglings. Gegenüber IPPEN.MEDIA berichtete nun Hobby-Forscher Oktavian Bartoszewski über den Grusel-Fund.
Nach dem Fund des ersten Schädels wurde die polnische Polizei verständigt, deren Spurensicherung insgesamt fünf Skelette unter Hermann Görings Haus freilegte.
Fünf Leichen unter Göring-Haus: Hobby-Forscher spricht über Fund in Wolfsschanze – „mehr als schockiert“
„Wir waren mehr als geschockt“, erzählt Bartoszewski, Herausgeber von Relikte der Geschichte, einem Magazin für Schatzsucher und Heimatforscher, der als Gast mit seinem deutsch-polnischen Team unter der Leitung der Forschungsvereinigung „Fundacja Latebra“ bereits am 24. Februar im ehemaligen Nazi-Hauptquartier die Ausgrabungen in den polnischen Masuren durchführte.
Was ist die Wolfsschanze?
Die Wolfsschanze war das Führerhauptquartier des Dritten Reiches, wo Nazi-Größen wie Hermann Göring und Martin Bormann residierten. Von hier aus wurden während des Zweiten Weltkriegs maßgebliche Befehle erteilt, darunter auch die größten Feldzüge und Verbrechen. Der Ort war auch Schauplatz des Attentats auf Adolf Hitler, verübt durch Claus von Stauffenberg im Juli 1944. Ende 1944 wurde beschlossen, die Anlage zu zerstören, um sie nicht in die Hände der Roten Armee fallen zu lassen. Heute sind nur noch Ruinen von der einstigen Festung übrig, die weiterhin Kontroversen um die Nutzung als historischen Mahnmals für die Schreckensherrschaft des Dritten Reichen und den Widerstand gegen den Nationalsozialismus hervorrufen.
Wolfsschanze: Forscher finden fünf Skelette im Haus von Hermann Göring
Im Hermann-Göring-Gebäude habe Jens Hfalek die Reste eines Holzbodens an den Umrissen der Wände entdeckt. Daraufhin beschloss das Forscherteam, den Ort näher zu untersuchen, an dem sich einst dieser Boden befand. Zunächst wurden Fragmente verbrannter Bretter und unterirdischer Abwasserkanäle gefunden. Bei der weiteren Erkundung schließlich entdeckte ein Mitglied von „Fundacja Latebra“ etwas Schauriges: „In einer Tiefe von nicht einmal 20 Zentimetern fanden wir einen menschlichen Schädel“, berichtet Oktavian Bartoszewski.
„Allen fehlten Hand- und Fußknochen“: Forscher entsetzt über Funde an der Wolfsschanze
Es wurde beschlossen, die Aktivitäten sofort einzustellen und den Verwalter der Wolfsschanze und die Polizei zu benachrichtigen. Diese legte weitere Überreste frei – und fand insgesamt fünf Skelette, darunter auch das eines Säuglings. „Bei allen Skeletten fehlten die Hand- und Fußknochen“, so Bartoszewski.
Die Hobby-Forscher Oktavian Bartoszewski (links) und Jens Hfalek fanden menschliche Überreste unter dem Haus von Hermann Görings Haus.
Freigabe der Staatsanwaltschaft: Video von Skelett-Fund erst jetzt veröffentlicht
„Erst jetzt, nachdem die polnische Staatsanwaltschaft das vorläufige Standardverfahren gegen den Finder des Schädels wegen eines Tötungsdeliktes eingestellt hat, durften wir mit unseren Aufzeichnungen von den Arbeiten an die Öffentlichkeit gehen“, erklärt Bartoszewski im Gespräch mit IPPEN.MEDIA. In dem 24 Minuten langen YouTube-Video, das gestern Abend (29. April) eingestellt wurde, sind sowohl die Ausgrabungsarbeiten als auch der Fund dokumentiert.
Im ehemaligen Nazi-Hauptquartier an der Wolfsschanze stießen Forscher auf menschliche Überreste unter den Ruinen von Hermann Görings Haus.
Forscherteam gräbt seit 2020 auf der Wolfsschanze und macht nun makabren Skelett-Fund
Das deutsch-polnische Hobbyarchäologen-Team gräbt unter der Leitung der Forschungsvereinigung „Fundacja Latebra“ bereits seit 2020 auf dem Gelände des ehemaligen Führerhauptquartiers – und stößt dabei immer wieder auf Hinterlassenschaften der Nazis: Werkzeug, Porzellan und persönliche Besitztümer, berichtet Bartoszewski. Der Fund der menschlichen Überreste ist nun fraglos der Höhepunkt.
„Riesenrätsel“: In der Nähe der Leiche wurden auch Donnerkeile gefunden – Untersuchungen laufen
Der Hobby-Archäologe vermutet, dass die Skelette entweder vor oder nach dem Bau des Gebäudes oder nach Ende des Zweiten Weltkrieges hier vergraben wurden. Die Funde werfen viele Fragen auf, und die Hintergründe bleiben vorerst im Dunkeln. Besonders sonderbar: „In der Nähe der menschlichen Überreste wurden auch Donnerkeile gefunden“, berichtet der Hobby-Archäologe, diese würden im Okkultismus eingesetzt, um böse Geister fernzuhalten: „Es alles ein Riesenrätsel“.
Noch laufen Untersuchungen von Pathologen und Anthropologen, die hoffentlich über wissenschaftliche Verfahren klären könne, was es mit den Funden auf sich hat – „bisher wurden jedoch noch keine Ergebnisse veröffentlicht“, so. Bartoszewski.