USA drängen Hamas zu Abkommen

Lassen sich die Islamisten der Hamas auf einen Deal ein, bevor Israel in die Stadt Rafah einmarschiert? Noch steht eine Antwort aus. Außenministerin Annalena Baerbock betont, wie wichtig „gemeinsamer Druck“ sei.

Beim erneuten Anlauf für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hoffen die Verhandlungspartner mit Blick auf die drohende Offensive Israels in Rafah auf ein Einlenken der islamistischen Hamas. US-Präsident Joe Biden habe den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und den katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani am Telefon dazu angehalten, „alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen“, teilte das Weiße Haus am Montagabend (Ortszeit) mit. Dies sei das einzige Hindernis für eine Feuerpause.

Der Hamas lag nach Worten des britischen Außenministers David Cameron ein Angebot für eine 40-tägige Waffenruhe vor. Nach Gesprächen in Kairo verließ die Delegation der Hamas Medienberichten zufolge den Verhandlungsort und wollte mit einer Antwort zurückkehren. Laut der „Times of Israel“ dürfte eine israelische Delegation am Dienstag nach Kairo kommen.

US-Außenminister Antony Blinken, der aktuell wieder in der Region unterwegs ist, sprach von einem „sehr, sehr großzügigen“ Vorschlag Israels. Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre forderte die Hamas auf, diesem zuzustimmen. „In den vergangenen Tagen gab es neue Fortschritte bei den Gesprächen, und derzeit liegt die Pflicht tatsächlich bei der Hamas. Es liegt ein Angebot auf dem Tisch, und sie müssen es annehmen“, sagte sie. Israelische Medien hatten zuvor berichtet, der Vorschlag sehe eine Freilassung von 33 Geiseln aus der Gewalt der Hamas vor. Im Gegenzug beabsichtige Israel, mehrere Hundert palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen zu entlassen. Cameron sprach am Montag sogar davon, dass „möglicherweise Tausende“ Palästinenser bei einem Deal freigelassen werden könnten.

Auf die Frage, ob mögliche Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Verhandlungen über eine Feuerpause torpedieren könnten, reagierte das Weiße Haus ausweichend. Man unterstütze die Ermittlungen nicht und sei außerdem überzeugt, dass der – von den USA nicht anerkannte – Strafgerichtshof in Den Haag keine rechtliche Zuständigkeit habe, sagte die Sprecherin Jean-Pierre und beließ es dabei. Zuvor hatten israelische Medien berichtet, Netanjahu befürchte, dass Chefankläger Karim Khan noch in dieser Woche internationale Haftbefehle für ihn, seinen Verteidigungsminister Joav Galant sowie den Generalstabschef Herzi Halevi ausstellen könnte. Der Strafgerichtshof ermittelt bereits seit 2021 gegen die Hamas wie auch gegen Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen.

„Gemeinsamer Druck ist wichtig“, sagt Baerbock

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Streifen nun die Hamas am Zuge. „Es liegt jetzt allein in den Händen der Hamas-Führer in Gaza, dass die Geiseln endlich frei kommen“, sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk. Es sei unvorstellbar, dass heute noch nach über sechs Monaten Frauen, Männer und Kinder immer noch in den Händen der Hamas seien.

„Deswegen ist es so wichtig gewesen, dass wir gestern Abend, gestern Nacht noch einmal zusammengekommen sind mit den wichtigsten arabischen Vertretern, mit den Amerikanern und den Briten und gemeinsam deutlich gemacht haben, diese Geiseln müssen nun endlich, endlich befreit werden“, sagte Baerbock nach ihrer Rückkehr von einer Konferenz mit Außenministern westlicher und arabischer Staaten in Saudi-Arabien. Die Hamas spreche nicht für die Menschen des Landes. „Daher ist der gemeinsame Druck so wichtig. Aber es zeigt eben auch, wie schwierig dieser ganze Prozess ist über die ganzen letzten sechs Monate.“

usa drängen hamas zu abkommen

Protest in Tel Aviv REUTERS

Unterdessen demonstrierten in Israel am Montagabend mehrere Tausend Menschen in Tel Aviv für eine Verhandlungslösung zur Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas. „Rafah kann warten – sie nicht“, stand israelischen Medienberichten zufolge auf einem Banner der Kundgebung. Auch Angehörige von Geiseln sprachen auf der Demonstration und appellierten an die Regierung, eine Waffenruhe zu erreichen und die Geiseln zurückzubringen.

Am Rande kam es laut Medienberichten zu Zusammenstößen mit der Polizei. Ein Wasserwerfer sei im Einsatz gewesen, es habe fünf Festnahmen gegeben. Gegner eines Deals mit der Hamas drohten dagegen laut der „Times of Israel“ mit einem Hungerstreik, solange die Armee nicht wie seit Monaten angekündigt in der Stadt Rafah einmarschiert.

Vom Ausgang der gegenwärtig in Kairo geführten Verhandlungen hängt ab, inwieweit Israel seine Angriffe in Rafah fortsetzt und zu einer groß angelegten Offensive ausweitet. Trotz wiederholter Warnungen von Verbündeten wegen Hunderttausender Binnenflüchtlinge in der an Ägypten grenzenden Stadt will Israel in Rafah die dort verbliebenen Hamas-Bataillone zerschlagen. Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hatte am Sonntag mit einem Ende der Regierung Netanjahus gedroht, sollte der gegenwärtig verhandelte Geisel-Deal umgesetzt und ein Militäreinsatz in Rafah gestoppt werden. Netanjahus politisches Überleben hängt von seinen rechtsextremen Koalitionspartnern ab.

Sollte der Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehle gegen Netanjahu und andere Israelis erlassen, werde dies zu einer „Welle des Antisemitismus in der ganzen Welt“ führen, die ein mögliches Geisel-Abkommen zunichtemachen könnte, zitierte die „Times of Israel“ unterdessen einen nicht genannten israelischen Beamten. Dies sei keine Drohung, aus den Gesprächen über einen Geisel-Deal auszusteigen. Internationaler Druck auf Israel verringere aber den Druck auf die Hamas, Kompromisse einzugehen.

Juristisch würden Haftbefehle des Strafgerichtshofs bedeuten, dass Staaten, die die Statuten des Gerichtshofs unterzeichnet haben, verpflichtet wären, diese Personen festzunehmen und nach Den Haag zu überstellen – sofern diese sich im Hoheitsgebiet dieser Staaten befinden. So wie die USA erkennt auch Israel den Strafgerichtshof nicht an. Aber die palästinensischen Gebiete sind Vertragsstaat.

Vorentscheidung in Klageverfahren gegen Deutschland

Im Verfahren um die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen angeblicher Beihilfe zum Völkermord im Gaza-Streifen wird der Internationale Gerichtshof an diesem Dienstag eine Vorentscheidung treffen. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag entscheidet zunächst nur über einen Eilantrag Nicaraguas, das unter anderem einen Stopp der Rüstungslieferungen gefordert hatte. Das Land argumentiert, dass durch die deutschen Rüstungsexporte an Israel ein Völkermord ermöglicht werde. Deutschland hat die Klage als haltlos zurückgewiesen. Die Richter entscheiden jetzt noch nicht über die eigentliche Klage wegen Beihilfe zum Völkermord. Darum wird es erst im Hauptverfahren gehen, das sich über Jahre hinziehen könnte. Entscheidungen des Gerichts sind bindend.

OTHER NEWS

16 minutes ago

Melbourne woman Jo O'Brien takes on scammer after losing $500,000

16 minutes ago

Jackie 'O' Henderson proves she is radio's fashion queen as dons $2.6K designer boots during an expensive hour-long shopping spree at a boutique in Darlinghurst

16 minutes ago

MasterChef Australia's Poh Ling Yeow breaks her silence on her bizarre 'love square' and her unconventional relationships with her ex-husbands

19 minutes ago

Why Aussies are about to be slugged with higher rents - after annoying tax was increased by more than 250 per cent

19 minutes ago

Full closure on the N3 next month for 30 minutes

19 minutes ago

'Stay tuned' as Lions' hype man promises more

20 minutes ago

Nebraska Mailbag Call: Everything You Always Wanted to Know About Nebraska (But Were Afraid to Ask)

20 minutes ago

Peter Dutton expresses ‘strong’ support for Joe Biden’s ICC comments

20 minutes ago

Parramatta Eels sack coach Brad Arthur

20 minutes ago

South Africa has lost its moral compass

20 minutes ago

Sunak travels to Austria for illegal migration talks

20 minutes ago

Nelly Korda Continues Historic Streak With Mizuho Americas Open Victory

20 minutes ago

Turkish actresses face wide criticism at Cannes film festival for their attire

20 minutes ago

Tesco shoppers share little-known supermarket trick to nab free products

21 minutes ago

Honda believes hydrogen semi trucks will make the case for fuel cells

21 minutes ago

Braves experimenting with another reliever in the starting rotation?

21 minutes ago

It Was a Rising Star of the Far Right. Now It’s a Scandal Magnet.

21 minutes ago

Trump campaign says it will sue filmmakers behind ‘The Apprentice’ movie for including ‘blatantly false assertions’

21 minutes ago

Scheffler's case postponed as charges revealed

21 minutes ago

Coalition trying to ‘look tough’ on immigration ahead of next election

21 minutes ago

Is it legal to drive with your fog lights on?

21 minutes ago

Major outage strikes ANZ online banking and app

22 minutes ago

Caitlin Clark shakes off ankle injury as Fever fall short of 1st win

22 minutes ago

Hong Kong will keep watching internet platforms for non-compliance with ban on protest song

22 minutes ago

Ohio voters approved reproductive rights. Will the state's near-ban on abortion stand?

23 minutes ago

“There may be plans”: Hideaki Anno is Ready to Pass the Baton of Neon Genesis Evangelion to Someone Else After Over 2 Decades

23 minutes ago

European markets head for lower open as positive momentum fades

30 minutes ago

Opinion | Notable & Quotable: Rushdie on Campus Protests

30 minutes ago

Video: Jennifer Lopez stuns in strapless dress as she arrives at premiere of her movie Atlas WITHOUT Ben Affleck amid divorce rumors (but she's still wearing her ring)

30 minutes ago

'The Voice': Bryan Olesen moves John Legend to tears with emotional ballad in finale lead-up

30 minutes ago

Demerit points wiped for more than 1.2 million NSW motorists

30 minutes ago

Centrelink and Medicare backlog halved, but 660,000 claims remain

30 minutes ago

Paul Murray slams govt for wanting to ‘each way Albo’ on immigration and infrastructure

30 minutes ago

Scarlett Johannsson 'shocked and angered' after OpenAI allegedly recreated her voice without consent

30 minutes ago

Canada's solar storm was detected in deep water

30 minutes ago

LIV’s Dean Burmester banks R6.5 million at PGA Championship

34 minutes ago

Samsung Electronics names new chief for semiconductor business as AI chip race heats up

35 minutes ago

Melbourne woman Jo O'Brien takes on scammer after losing $500,000

35 minutes ago

Justin Jefferson skips day one of Vikings OTAs amid standoff in contract talks as the wideout enters the last year of his rookie deal

35 minutes ago

Aaron Rodgers trolled by TV announcers while at Yankees game as they joke controversial Jets quarterback 'could be talking about anything' to guest in his suite

Kênh khám phá trải nghiệm của giới trẻ, thế giới du lịch