Unwetter im Kreis Ahrweiler – So gingen die Hilfskräfte vor
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Vom Unwetter am Donnerstag betroffen war auch der Landkreis, in dem im Sommer 2021 die Ahrtalflut für Verwüstungen sorgte. Diesmal kam niemand zu Schaden. Wie das Krisenmanagement der Behörden im Ahrtal funktioniert hat.
Bad Neuenahr am Donnerstag: Nach unwetterartigen Regenfällen führt die Ahr nahe dem Kurhaus leichtes Hochwasser.
Wegen des über Teile Deutschlands gezogenen Unwetters hat es im Kreis Ahrweiler am Donnerstag rund 300 Einsätze gegeben. Derzeit seien keine Personenschäden bekannt, teilte die Verwaltung des rheinland-pfälzischen Kreises am Abend mit. Zudem hieß es: „Derzeit kursieren Gerüchte, dass in der Gemeinde Grafschaft, Ortsgemeinde Vettelhoven, Evakuierungen laufen. Dies sind Falschmeldungen. Es gibt derzeit keine Verletzten und es laufen keine Menschen-Rettungen.“
Wegen einer hohen Anzahl an Einsätzen im Bereich der Städte Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Gemeinde Grafschaft habe der Kreis Ahrweiler die Einsatzleitung übernommen, hieß es weiter. Die Technische Einsatzleitung habe die Lage aufmerksam im Blick. Sie werde seit dem Nachmittag von einem Meteorologen vor Ort unterstützt. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche würden engmaschig beobachtet. Schließlich wurde die Lage zurückgestuft und die Einsatzleitung an die örtlichen Feuerwehren übergeben, wie die Kreisverwaltung mitteilte.
Am späten Abend teilte der Kreis mit, die Pegelstände seien bisher unbedenklich. Es sei nicht zu einem Ausfall der kritischen Infrastruktur gekommen. Mehr als 300 Kräfte seien im Einsatz, größtenteils wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen. Die Lage sei aber noch nicht vorüber, hieß es. Es regne weiter. Größere Wassermengen würden allerdings nicht mehr erwartet. Die Situation werde von der Technischen Einsatzleitung auch in der Nacht weiterhin aufmerksam beobachtet.
Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen gestorben, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. In den Stunden der Flut habe es mehr als 3000 Feuerwehreinsätze im Ahrtal gegeben.
Der DWD hatte am Donnerstag für den gesamten Kreis Ahrweiler eine Warnung vor „markantem Wetter“ herausgegeben und zusätzlich für Teile des Kreises eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter. Es könne Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 80 km/h geben sowie Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter pro Stunde und Hagel.
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