Umfrage zur US-Wahl: Schweigegeld-Prozess könnte Trump den Sieg über Biden kosten
Problem für Trump
Umfrage zur US-Wahl: Schweigegeld-Prozess könnte Trump den Sieg über Biden kosten
Donald Trump steht in New York vor Gericht. Diese Anklage könnte sich auch auf die US-Wahl auswirken. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.
Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung im Strafprozess gegen Donald Trump informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Washington, D.C. – Seit Mitte April steht Donald Trump in New York vor Gericht. Der Republikaner ist angeklagt, eine Schweigegeldzahlung durch gefälschte Geschäftsdokumente kaschiert zu haben. Es handelt sich um den ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen ehemaligen US-Präsidenten.
Donald Trump nimmt am 2. Mai 2024 am Manhattan Criminal Court in New York City an seinem Prozess wegen angeblicher Vertuschung von Schweigegeldzahlungen im Zusammenhang mit außerehelichen Affären teil.
Der Prozess könnte Donald Trump bei der US-Wahl im November teuer zu stehen kommen – falls er am Ende verurteilt werden sollte. Das geht zumindest aus einer neuen Umfrage hervor. Laut der Erhebung von des TV-Senders ABC News und dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos würden immerhin 20 Prozent derjenigen, die ihn wählen wollen, die Lage neu beurteilen. Das Ergebnis im Einzelnen: Vier Prozent der Befragten würden Trump ihre Unterstützung bei der Wahl entziehen. Weitere 16 Prozent würden ihre Wahlentscheidung zumindest noch einmal überdenken.
Verhalten bei Trump-Verurteilung | Ergebnis der Republikaner |
---|---|
unterstützen Trump weiterhin | 80 % |
überdenken Wahlverhalten | 16 % |
unterstützen Trump nicht mehr | 4 % |
Republikaner denken wegen Schweigegeldprozess über Trump nach
Was bedeutet das für die Präsidentschaftswahl? Klar ist bisher nur eins: Alle Umfragen gehen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Joe Biden und Herausforderer Donald Trump aus. Jede Änderung im Wahlverhalten kann deshalb entscheidend sein. So zeigte auch eine Reuters/Ipsos-Umfrage aus dem Februar, dass 55 Prozent der Wahlberechtigten nicht für Trump stimmen würden, sollte er wegen eines Verbrechens verurteilt werden.
Probleme haben derzeit allerdings beide Kandidaten. Während Trump vor allem seine Probleme mit der Justiz zu schaffen machen, hat Biden mit seiner Israel-Gaza-Politik die junge Generation in den USA gegen sich aufgebracht. Wie sich das auf die Wahl auswirken wird, ist derzeit aber ebenfalls noch unklar.
Trump vor US-Wahl in mehrere Prozesse verwickelt
Seine Strafverfahren verderben Trump aber auf jeden Fall die Laune. So hat er kürzlich die derzeitige Regierung unter Biden mit der Gestapo verglichen. „Diese Leute leiten eine Gestapo-Regierung“, sagte Trump am 4. Mai bei einer Veranstaltung in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war in den Jahren 1933 bis 1945 die politische Polizei des Nazi-Regimes. Der Nazi-Vergleich war Teil einer Schimpftirade, in der Trump der Biden-Regierung vorwarf, hinter den vier Strafverfahren zu stecken, die in verschiedenen Bundesstaaten gegen ihn im Gang sind.
Trump ist außer im Schweigegeldprozess auch noch in drei anderen Fällen strafrechtlich angeklagt. Dabei geht es in zwei Fällen um seine massiven Versuche, seine Wahlniederlage gegen Biden im Jahr 2020 nachträglich zu kippen, sowie in einem weiteren Fall um seine Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in sein Privatanwesen im Bundesstaat Florida. Trump weist die Vorwürfe zurück und stellt sich öffentlich immer wieder als Opfer einer politisch motivierten „Hexenjagd“ dar. (cs)