UKRAINE-TICKER-Ungarn erteilt Nato-Plan für die Ukraine klare Absage
08. Mai (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
16.50 Uhr – Der ungarische Außenminister bezeichnet den Nato-Plan zur langfristigen Unterstützung der Ukraine als ein verrücktes Vorhaben, an dem sich sein Land nicht beteiligen wird. “Ungarn wird sich trotz allen Drucks aus der verrückten Nato-Plan heraushalten”, sagt Peter Szijjarto während einer Facebook-Live-Veranstaltung in London. Hintergrund ist ein Vorschlag des Nato-Generalsekretärs für ein 100-Milliarden Euro-Fonds, womit die Ukraine längerfristig unterstützt werden soll.
15.24 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Unterstützung bei dem für Juni in der Schweiz geplanten Friedensgipfel zugesichert und seine Teilnahme bestätigt. Die beiden Regierungschef stimmten während ihres Telefonats darin überein, auf eine möglichst große globale Teilnahme hinzuwirken, teilt die Bundesregierung mit. Außerdem habe Selenskyj den Bundeskanzler über die jüngsten russischen Angriffe informiert, heißt es weiter.
12.00 Uhr – Der frühere ukrainische Präsident Petro Poroschenko wird auf dem CDU-Bundesparteitag mit stehenden Ovationen gefeiert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßt ihn in ihrer Rede. Die Spitzenkandidatin der konservativen Parteienfamilien EVP versichert, dass die EU auch in der Zukunft fest an der Seite der Ukraine stehe.
11.15 Uhr – Das russische Außenministerium äußert sich empört über die Rückrufung des deutschen Botschafters aus Moskau, Alexander Graf Lambsdorff. Dies sei ein “unfreundlicher Akt”, mit dem sich die bilateralen Beziehungen weiter verschlechterten. Das Auswärtige Amt hatte Graf Lambsdorff am Montag nach Berlin beordert, offiziell wegen der Aufklärung mutmaßlicher russischer Hacker-Angriffe auf Ziele in Deutschland. Das Moskauer Außenministerium erklärte, dies sei lediglich ein Vorwand. Mit diesem “Mythos” wolle die Bundesregierung darauf hinwirken, die Spannungen zwischen beiden Ländern weiter zu eskalieren.
08.53 Uhr – Polen hat Behördenangaben zufolge an der Grenze zu Belarus einen Überläufer der russischen Armee festgenommen. Es handele sich um einen 41-jährigen Mann, der illegal die Grenze von Weißrussland nach Polen überquert habe, teilt der polnische Grenzschutz auf X mit. Polnischen Medien zufolge besaß der Mann russische Militärdokumente, trug Zivilkleidung und war unbewaffnet.
07.50 Uhr – Russland hat bei seinem Luftangriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur in der Nacht nach Angaben aus Kiew mehr als 50 Raketen und über 20 Drohnen eingesetzt. 39 von 55 Raketen und 20 von 21 Drohnen seien abgeschossen worden, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Der massive Angriff fand am Tag des Gedenkens und der Versöhnung zu Ehren der Opfer des Zweiten Weltkriegs statt. “Die ganze Welt muss klar verstehen, wer wer ist. Die ganze Welt hat kein Recht, dem Nazismus eine weitere Chance zu geben”, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
04.41 Uhr – Russland greift nach ukrainischen Angaben die ukrainische Hauptstadt Kiew und die westukrainische Stadt Lwiw aus der Luft an. Die Luftabwehrsysteme seien mit der Abwehr des Angriffs beschäftigt, teilt das ukrainische Militär mit. Über Schäden und Opfer gibt es zunächst keine Angaben. Augenzeugen in Kiew berichten der Nachrichtenagentur Reuters, sie hätten Explosionen gehört, als hätten Luftabwehrsysteme Objekte in der Luft getroffen. (Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter [email protected])