Udo Lindenberg kämpfte für ihn: Iran verurteilt Rapper zum Tod
Das iranische Regime hat für Tommaj Salehi die Todesstrafe verhängt. Der bekannte Rapper sitzt seit eineinhalb Jahren in Haft, weil er sich an den Protesten nach dem Tod von Mahsa Amini beteiligte.
Im Iran ist ein bekannter Rapper wegen seiner Unterstützung für die Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini laut einem Medienbericht zum Tode verurteilt worden. Das Revolutionsgericht in Isfahan «verurteilte Toomadsch Salehi wegen Korruption auf Erden zum Tode», zitierte die reformorientierte Zeitung «Schargh» am Mittwoch den Anwalt des Rappers, Amir Raisian.
Demnach hatte das Gericht Salehi der «Anstiftung zum Aufruhr, Versammlung und Verschwörung, Propaganda gegen das System und Aufruf zu Unruhen» beschuldigt.
Salehi seit Protesten im Oktober 2022 in Haft
Der 33-jährige Musiker war im Oktober 2022 festgenommen worden. Nach seiner Verhaftung forderten diverse Menschenrechtsorganisationen in einer Petition die Freilassung von Toomadsch Salehi. Diese wurde unter anderem auch von Udo Lindenberg geteilt. «Der berühmteste iranische Rapper Toomaj Salehi wurde verhaftet, ihm droht die Todesstrafe. Lasst uns gemeinsam Druck auf die Regierung ausüben, um ihn und alle politischen Gefangenen zu retten!», schrieb die deutsche Musiklegende dazu.
Obwohl die Petition auf Change.org über 440’000 Unterschriften erreichte und die Plattform selbst von einem «Confirmed victory», also einem Sieg spricht, hat die iranische Regierung nun also angekündigt, den seit eineinhalb Jahren inhaftierten Rapper zu töten.
In seinen Liedern und in den Onlinenetzwerken hatte Salehi die Protestbewegung unterstützt, die vom Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst wurde. Sie war von der Sittenpolizei festgenommen worden, die ihr einen Verstoss gegen die strenge Kleiderordnung für Frauen vorgeworfen hatte.
Schon neun Hinrichtungen wegen Protesten
Während der Proteste waren mehrere hundert Menschen, auch Sicherheitskräfte, getötet und Tausende festgenommen worden. Neun Männer wurden nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen im Zusammenhang mit den Protesten bereits hingerichtet.