Todesfall in Spanien: Zecke schleppt tödliches Virus nach Europa
In Spanien ist ein Fall des Krim-Kongo-Fiebers aufgetreten. Übertragen wird sie von der Hyalomma-Zecke, die dort eigentlich nicht heimisch ist. Das sind die wichtigsten Fakten dazu.
Ein älterer Mann ist in der spanischen Provinz Salamanca im Spital gestorben, nachdem er von einer Zecke gestochen und mit dem Krim-Kongo-Fieber infiziert wurde. Wie die spanische Zeitung «El Confidencial» berichtet, verstarb der Mann am 1. Mai, nachdem er sich nach seiner Einlieferung zunächst noch in einem stabilen, wenn auch ernsten, Zustand befunden habe.
Eigentlich kommt die Zeckenart nur in Afrika, Südosteuropa und Asien vor. Verschiedene Faktoren führen jedoch dazu, dass sie in immer mehr Regionen eingeschleppt wird.
Symptome der Krankheit
Zu den Symptomen des Krim-Kongo-Fiebers gehören hohes Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Blutungen und Hepatitis. Am fünften Tag nach Ausbruch der Beschwerden können laut der spanischen Ausgabe von «National Geographic» Leber- oder Nierenversagen auftreten. Etwa einer von drei Patienten stirbt an der Krankheit.
Übertragung und Vorbeugung
Die Krankheit wird hauptsächlich durch Zecken der Gattung Hyalomma übertragen, die blutsaugende Parasiten sind und häufig in Feuchtgebieten und Gebieten mit hohem Bewuchs vorkommen. Sie können bis zu dreimal grösser werden als herkömmliche Zecken.
Normalerweise sticht die Zecke nach ein bis zwei Tagen. Deshalb sollte der Körper nach einem Aufenthalt in Gefahrenzonen überprüft werden.
Um das Risiko eines Zeckenstiches zu minimieren, betonen Experten die Wichtigkeit, auf markierten Wegen zu bleiben. Falls der Kontakt mit Gras nicht vermieden werden kann, empfehlen sie, die Haut so gut wie möglich zu bedecken. Geraten wird, Stiefel und hohe Socken, lange Hosen sowie langärmlige Oberteile zu tragen.
Bisher gibt es keine Möglichkeit, um sich gegen den Ausbruch des Krim-Kongo-Fiebers zu schützen, und auch andere Behandlungsmethoden fehlen.
Vorkommen
Die Krankheit ist endemisch in Afrika, Südosteuropa und Asien. Jedoch verbreiten sich die infizierten Zecken zunehmend auch in ungewohnten Regionen. Grund dafür sind laut «National Geographic» der globale Temperaturanstieg, veränderte Migrationsmuster von Vögeln und Transport von Tieren.
Schweiz
Auch hierzulande wurde die tropische Zeckenart vereinzelt nachgewiesen. Die Fälle reichen zurück bis ins Jahr 1975. Forschende haben festgestellt, dass die Art mit Zugvögeln eingeschleppt wurde. Das Vorkommen der Hyalomma-Zecke wird bisher jedoch in der Schweiz nicht systematisch erfasst.
Dem BAG wurde bis Ende 2023 kein Fall des Krim-Kongo-Fiebers gemeldet. Das Risiko, sich hierzulande anzustecken, schätzt die Behörde als «äusserst gering» ein.