Tesla Cybertruck: Neues futuristisches Modell wird in Berlin-Mitte ausgestellt – aber nur drei Tage lang

Der Tesla Cybertruck wird in der Mall of Berlin ausgestellt.

Der E-Autobauer Tesla will mal wieder in die Schlagzeilen – natürlich in die positiven – und präsentiert seit Donnerstag in Berlin sein neuestes Modell: den Cybertruck. Es ist eine futuristische und moderne Edelstahlkarosse, ein Geländewagen mit einer großen Ladefläche wie ein Pick-up.

Das Modell steht für nur drei Tage in Berlin-Mitte in der Mall of Berlin. Mit einem Gewicht von mehr als drei Tonnen und fast sechs Meter Länge ist er quasi das Monster unter den E-Autos. Der Truck erinnert an ein Auto aus dem Videospiel „Cyberpunk“ oder könnte genauso gut aus einem Science-Fiction-Film stammen. Es sieht nicht aus wie ein Auto, das für den normalen Betrieb in Berlin infrage käme.

Neugierige bestaunen Teslas Cybertruck in der Mall of Berlin.

Nun steht er im Innenhof der Mall of Berlin und soll bestaunt werden. Tesla hatte die Vorstellung groß angekündigt und hofft auf ein positives Echo. Zuletzt hatte der amerikanische Elektroautobauer von Elon Musk vor allem für Negativ-Schlagzeilen gesorgt: Die E-Autobranche steckt in einer tiefen Krise, ebenso Tesla, die Aktie stand Anfang des Jahres noch bei 230 Euro, derzeit bei 170. Elon Musk hat nun angekündigt, weltweit zehn Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen, ebenfalls in Grünheide vor den östlichen Toren von Berlin, in der ersten Tesla-Fabrik in Europa.

Die heißt Gigafactory Berlin-Brandenburg. Der Elektroautobauer hat einen Hang zu großen Begriffen: Deshalb heißen die Werke nicht einfach Fabriken, sondern Gigafactorys, und die Vorstellung des neuen Wagens erfolgt dann auch auf einer großen „Cyber Odyssey“.

Der Konzern will den Wagen bis zum 7. Juli in 100 Städten und 20 Ländern zeigen. Für das Auto – ein vollelektrischer Pick-up – gibt es zwar noch kein Datum für den Verkaufsstart in Europa, aber Werbung scheint wichtig in Zeiten der Krise.

Das Fahrzeug ist bislang nur in Amerika erhältlich und hat noch keine Zulassung in Europa. Es wirkt sehr geometrisch, überall gibt es Ecken und Kanten. Hinten auf dem Truck ist eine große Ladefläche. Das kostengünstigste Modell gibt es derzeit ab 69.000 US-Dollar.

In Berlin ist der Truck lediglich von außen zu bestaunen. Nur wenige Leute mit Presseausweis dürfen den Wagen auch von innen sehen. Das Modell, das in Berlin steht, ist das Cyberbeast Modell, die schnellste Variante des Trucks.

Blick auf das Lenkrad des Tesla Cybertrucks in der Mall of Berlin.

Tesla ist mit einigen Mitarbeitern vor Ort, um Fragen zu beantworten. Um den Wagen tummeln sich einige Touristen und einige Tech-Nerds, die den Truck bestmöglich filmen möchten, dazu ein paar Kinder, die sich von ihren Eltern vor dem monströsen Gerät fotografieren lassen.

Donald (32) aus Südafrika kennt den Wagen bereits. Er hat ihn schon in New York gesehen, erzählt er. Er sei kein großer Tesla-Fan und findet Ford-Trucks besser. „Er passt überhaupt nicht zu Berlin. Er ist zu groß und luxuriös.“ Für ihn gehört der Truck nach Ägypten in die Wüste. Trotz seiner Kritik lässt er sich anschließend vor dem Wagen fotografieren.

Der Wagen passt nicht nur nach Ägypten, sondern auch in den Spreewald. Das finden zumindest Susanne K. und ihr Mann. Sie fahren seit 2018 Tesla. „E-Autos sind gut für die Umwelt, und sie machen Spaß zu fahren“, erzählt sie. Sie kennen diesen speziellen Wagen aus dem Fernsehen. Den Truck haben sie bereits reserviert. Sobald er in Deutschland zu kaufen ist, bekommen sie das Fahrzeug  – und damit schneller als alle anderen. Der Blick hinein bleibt ihnen verwehrt, denn diese Regel gilt auch für Vorbesteller.

Auf ihrem Grundstück im Spreewald soll sich der Wagen dann neben das Modell X und das Modell 3 in ihre Sammlung einreihen. Der Platz für das tonnenschwere Fahrzeug muss noch gefunden werden, erzählen sie. Mit einer Länge von fast sechs Metern wird es in Berlin eher schwierig sein, einen Parkplatz zu finden. Deswegen parkt der Cybertruck im Innenhof der Mall.

An dieser Filiale in Mitte hatten Gegner von Tesla in der Vergangenheit auch schon Protestaktionen durchgeführt und zum Beispiel gegen die Ausbeutung und die Umweltschäden bei der Gewinnung der Rohstoffe für die Batterien protestiert. Am Donnerstagvormittag blieb es vor Ort ruhig.