Telekom: Ver.di ruft Beschäftigte zu Streik am Montag auf
Absagen bei Technikerterminen, lange Wartezeiten im Service: Am Montag könnten Kunden der Telekom den Tarifkonflikt zu spüren bekommen. Die Gewerkschaft macht mit einem Warnstreik Druck in den Verhandlungen.
Telekom: Ver.di ruft Beschäftigte zu Streik am Montag auf
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ruft die Beschäftigten der Telekom bundesweit für kommenden Montag zum Warnstreik auf. Damit soll der Druck auf den Konzern im Tarifkonflikt erhöht werden. Am Montag beginnt die vierte Verhandlungsrunde für die rund 70.000 Tarifbeschäftigten der Telekom.
Bereits am Montag und Dienstag dieser Woche hatte es Warnstreiks bei der Telekom gegeben, an denen sich der Gewerkschaft zufolge jeweils rund 13.000 Beschäftigte beteiligt hatten. Die Auswirkungen bezeichnete Ver.di als »sehr wirkungsvoll«, so habe es enorme Wartezeiten im Kundenservice gegeben, Technikertermine hätten abgesagt werden müssen, und T-Shops seien zum Teil geschlossen worden.
DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.
»Das bisherige Angebot der Arbeitgeber reicht bei Weitem nicht aus, um die Erwartungen der Beschäftigten zu erfüllen«, sagte der Arbeitskampfleiter der Gewerkschaft, Pascal Röckert. Er bezeichnete die anstehende Verhandlungsrunde als entscheidend, in der eine deutliche Bewegung seitens der Telekom erfolgen müsse, »wenn ein längerer Konflikt abgewendet werden soll«.
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnsteigerung von zwölf Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden. Die Telekom hatte zuletzt eine Erhöhung der Löhne von 4,2 Prozent ab Januar 2025 und eine weitere Erhöhung um 150 Euro ab Oktober 2025 angeboten, der Tarifvertrag sollte dann 27 Monate gültig sein.
Ver.di bezeichnete das bisherige Angebot als zu niedrig, zudem sei die Laufzeit viel zu lang. Der Konzern habe in den vergangenen Jahren Rekordgewinne eingefahren, die Beschäftigten seien enttäuscht über das Angebot, so die Gewerkschaft. »Wenn jetzt kein deutlich verbessertes, einigungsfähiges Angebot auf den Tisch kommt, riskieren die Arbeitgeber einen weitaus stärkeren Konflikt.«