Spezialisten der Armee holten 30 Tonnen Munition aus dem Berg
Die Sondiergrabungen im Bahnstollen des ehemaligen Munitionslagers in Mitholz BE sind abgeschlossen und liefern wertvolle Erkenntnisse für die Räumung.
Zwei Sondiergrabungen im Bahnstollen des ehemaligen Munitionslagers Mitholz, die von Oktober 2022 bis Ende März 2024 durchgeführt wurden, liefern wichtige Erkenntnisse: 30 Tonnen geborgene Munition geben Hinweise zu Lage, Zustand und Menge des verschütteten Materials, teilt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit.
Beschädigte Bahngleise entdeckt
Durchgeführt wurden die Arbeiten von Spezialisten der Kampfmittelbeseitigung (Kamir) im Auftrag des VBS. Die erste Grabung ging dreieinhalb Meter tief und förderte mehr als 6700 Munitionsstücke zutage – ebenso stiessen die Spezialisten auf beschädigte Bahngleise, wie SRF schreibt. Über diese Gleise wurde die Munition einst in den Berg befördert.
Auch die zweite Sondiergrabung verlief positiv: Etwa 2000 Munitionsobjekte finden die Spezialisten hier, was nur etwa einem Drittel der ersten Grabung entspricht. Zudem ist ein Teil der Sprengstoffhülsen leer, was die Räumung vereinfachen könnte.
Nur ein Drittel des Bahnstollens zugänglich
Ausserhalb der Anlage haben erste Sondierbohrungen weniger erfreuliche Ergebnisse geliefert: «Wir müssen klar sehen: Nur ein Drittel des verschütteten Bahnstollens ist zugänglich und dadurch können wir nur einen kleinen Prozentsatz der Munition anschauen», sagt Adrian Götschi, Projektleiter Räumung Mitholz. Der Rest ist demnach verteilt und nicht zugänglich.
Entscheidend ist nun, in welchem Zustand die Munition im nicht zugänglichen Teil des Tunnels ist. Insgesamt weisen die Sondiergrabungen darauf hin, dass im ehemaligen Munitionslager kein Worst-Case-Szenario vorliegt. Der Beginn der Räumung ist auf das Jahr 2033 angesetzt.
Basierend auf den Erkenntnissen aus den Sondiergrabungen kann das VBS die Schutzmassnahmen für alle sicherheitsrelevanten Arbeiten künftig konkreter definieren.