„So viele wie noch nie“: Oldtimer vom Chevrolet bis zum Borgward
Veranstaltung am Maifeiertag
„So viele wie noch nie“: Oldtimer vom Chevrolet bis zum Borgward
Das Young- und Oldtimertreffen der Motorsportfreunde Plettenberg lockte am Maifeiertag zahlreiche Gäste an.
Plettenberg – Die Vorfreude war offensichtlich riesengroß: „Bereits um 10 Uhr waren die ersten Fahrer mit ihren Oldtimern hier, obwohl es erst um 12 Uhr losging“, berichtete Dirk Blöser, Vorstand der Motorsportfreunde Plettenberg (MSF). Diese hatten am 1. Mai zum Young- und Oldtimer-Treffen geladen und boten Interessierten damit ganz besondere Aussichten.
Viele Plettenberger und Gäste aus umliegenden Städten füllten den Platz rund um das Vereinsheim an der Wiesenstraße. „Wir sind sehr zufrieden und freuen uns über den großen Andrang. Heute sind so viele gekommen, wie noch nie. Bei dem Wetter kommen auch sehr viele Rad- und Motorradfahrer zum Schauen vorbei“, so Günter Heerich von den MSF.
Am Ende waren mehr als 80 Old- und Youngtimer zu besichtigen, deren Besitzer aus dem gesamten Umkreis nach Plettenberg gekommen waren. „Es ist ja ein ständiges Kommen und Gehen der Fahrzeuge“, so Blöser. Klassiker, wie Audi, Borgward, BMW, Chevrolet und VW, um nur einige zu nennen, waren genauso zu bewundern, wie alte Feuerwehrfahrzeuge und sogar ein Kettenfahrzeug aus dem Jahr 1968.
Eine Kutsche mit Motor
Das Interessante sind die Geschichten hinter den Fahrzeugen, die einige Besitzer zu erzählen wissen. Günter Schneider, Besitzer des ältesten Fahrzeugs des Treffens, eines DKW Baujahr 1931, berichtete, dass in diesem Fahrzeug noch viel Holz verarbeitet worden sei. „Früher haben Stellmacher die Fahrzeuge gebaut. Kutschenbauer haben dann einfach einen Motor in der Kutsche verbaut.“
Schneiders Modell sei der erste frontangetriebene DKW, der in Serie gebaut wurde. Schneider fand dieses Schmuckstück in den neuen Bundesländern: „Ich habe das Fahrzeug komplett restauriert, denn es hatte keinen Originalmotor verbaut und war auch circa zehn Zentimeter länger, als das Original. Auch der Rahmen der Frontscheibe war nicht mehr original“, berichtete er.
Da es für das Fahrzeug so gut wie keine Ersatzteile mehr gibt, habe Schneider selbst Werkzeuge gebaut und damit auch selbst Teile gefertigt, die er für sein Modell benötigte, um es originalgetreu zu restaurieren.
Auch dieser Chevrolet ließ das Herz der Oldtimerfans höher schlagen.
Ein 1959er Borgward Isabella ist im Besitz von Martin Helmering aus Wiplingwerde, der das Fahrzeug bereits komplett restauriert ergattern konnte. „Es handelt sich um das erfolgreiche Modell von Borgward. Am Wochenende bin ich damit bei einem Oldtimertreffen in Berlin am Kurfürstendamm“, freute sich Helmering.
Ein Käfer mit der ersten Ausstattung
Ein besonderes Objekt ist der Käfer mit Baujahr 1963 von Veronique Michaelsen. Ihr Fahrzeug ist ungeschweißt, unrestauriert und hat noch die komplette erste Ausstattung. „Es handelt sich um eine Export-Variante, wurde aber in Stuttgart ausgeliefert. Das Fahrzeug hatte nur zwei Vorbesitzer, die es nur bei schönen Wetter gefahren haben. Anders wäre dieser Zustand des Wagens auch gar nicht erklärbar. Der letzte Besitzer hatte in diesem Fahrzeug seine erste Frau geheiratet. Seine zweite Frau fand das nicht so toll und so hat er den Wagen verkauft und nun sind wir die stolzen Besitzer. Es ist schon toll, dass wir die gesamte Historie des Fahrzeugs kennen. Mit dem Vorbesitzer stehen wir immer noch im Kontakt“, freut sich Michaelsen.
Bei einer Wurst und einem kühlen Getränk ließ es sich den ganzen Nachmittag über fachsimpeln und die Atmosphäre genießen. Die Motorsportfreunde waren mit der Resonanz auf ihre Veranstaltung mehr als zufrieden und freuen sich bereits auf das nächste Treffen, das im August stattfinden soll.
Nicht nur vierrädrige Old- und Youngtimer gab es zu bewundern, sondern auch das eine oder andere Zweirad.