SGKM besiegelt den HSV-Abstieg
Kierspes Torhüter Kevin Möller bot beim Sieg gegen Plettenberg/Werdohl eine gute Leistung.
Handball
SGKM besiegelt den HSV-Abstieg
Auf den letzten Metern der Saison hielt die Handball-Bezirksliga Südwestfalen noch einmal zwei Altkreis-Lüdenscheid-Derbys bereit.
Märkischer Kreis – Auf den letzten Metern der Saison hielt die Handball-Bezirksliga noch einmal zwei Altkreis-Lüdenscheid-Derbys bereit. Diese endeten mit der Vollzugsmeldung vom Abstieg der HSV Plettenberg/Werdohl und dem definitiven Klassenerhalt der HSG Lüdenscheid.
SG Kierspe-Meinerzhagen – HSV Plettenberg/Werdohl 33:27 (17:18): In diesem Duell, das nach dem nun amtlichen Mitabstieg der HSV in der kommenden Saison eine Liga tiefer stattfinden wird, gelang Tabellenschlusslicht SGKM der zweite Saisonsieg.
Ohne ihre Haupttorschützen Gerth und Traumüller vermittelten die Gäste lediglich in der ersten Halbzeit den Eindruck, in der Lage zu sein, ihre letzte Chance auf den Klassenerhalt auch zu nutzen. So offenbarte die HSV zunächst mehr Zug zum Tor als die Kiersper und Meinerzhagener, deren Trainer Markus Bluhm mit Blick auf die Abwehrarbeit konstatierte: „Vor der Pause haben wir uns immer wieder durch Kleinigkeiten überrumpeln lassen – da hat man gesehen, dass wir zuletzt nie komplett trainert haben.“
So geriet die SGKM nach zeitweiser Führung (6:4, 10.) bis zur 22. Minute mit 10:13 ins Hintertreffen. Als guter Schachzug erwies sich in der Folge die Maßnahme, Willi Derksen in die Rückraummitte zu beordern. Angeführt von dem Routinier, kamen die bis dato offensiv eher verhaltenen Volmestädter ins Rollen. An Derksens Seite schwangen sich nun auch Tom Aniello und Marcel Plischka zu einer starken Leistung auf. Das war letzten Endes spielentscheidend – genauso wie die Paraden von Schlussmann Kevin Möller, der ab Ende der ersten Halbzeit eine überragende Vorstellung ablieferte.
Im Ergebnis spiegelte sich das vor stimmungsvoller Kulisse kurz vor dem Seitenwechsel im 17:17-Ausgleich wider, ehe Aniellos 22:21 (40.) dann die erste SGKM-Führung seit der Anfangsphase markierte. Damit aber nicht genug: Die Hausherren enteilten bis auf 26:22 (50.) und profitierten spätestens jetzt auch von der größeren Breite im Kader. Bei 31:23 (56.) war am Rothenstein die Messe gelesen. „Besonders gut hat mir gefallen, dass sich die Jungs immer wieder untereinander gepusht haben“, freute sich Markus Bluhm darüber, dass sich seine Mannschaft trotz gleich mehrerer Ausfälle und in einem für sie eigentlich bedeutungslosen Spiel noch einmal zu einer solchen Willensleistung aufschwang.
SGKM: Möller – W. Derksen (7), Aniello (7/1), Crummenerl (4), M. Plischka (4), R. Plischka (4), Niggemann (2), Ulbrich (2), Bienert (1), J. Derksen (1), Sönchen (1), Bahrs, Beinlich, Lausberg
HSV: Kämmerer, Körbi, Middendorf, Rahn – Böckel (8/6), Bürger (5), Mühlbauer (5), Garcia Garcia (3), Jacoby (2), Jaske (1), Kettling (1), Perez Brandt (1), Heckel (1), Rüger
TS Evingsen – HSG Lüdenscheid 21:23 (11:6): Wenige Wochen nach der Pleite gegen die HSV Plettenberg/Werdohl verlor die TSE auch das zweite Derby gegen einen Kreisrivalen, das sie in der Hinserie auswärts noch sicher gewonnen hatte. Zum Evingser Saisonabschluss sprach allerdings in der gut gefüllten Sauerlandhalle lange Zeit nichts dafür, dass den Burgstädtern die Begegnung noch aus den Händen gleiten könnte. Zu sicher stand die Defensive der Gastgeber, die im ersten Abschnitt nur sechs Gegentore zuließ. „Das ist uns aber auf diesem Niveau in der zweiten Halbzeit nicht mehr gelungen“, musste TSE-Trainer Jochen Müller feststellen, der das Kippen der Partie aber allein an der Angriffsleistung festmachte: „Wir waren zu dumm, haben eine Vielzahl freier Chancen liegen gelassen, zu hektisch und unüberlegt agiert. So wurde es immer enger. Dazu kam die tolle Moral der HSG. Aber letztlich waren wir selber Schuld. Das ist schon bitter und enttäuschend“, hätte Müller die Saison gern mit einem Sieg beendet.
Gänzlich konträr war die Stimmungslage bei der feiernden HSG. „Die erste Halbzeit war ein Totalschaden, aber dann haben alle einen guten Job gemacht, und es lief auf einmal“, freute sich Trainer „Jogi“ Walter über die endgültige Sicherung des Ligaerhalts. Torhüter Artur Wambold hob er aus einem nach der Pause geschlossen auftretenden Team noch heraus: „Er hat viel gehalten und in Summe das Spiel mit gewonnen.“
Bis auf 15:8 (36.) hatte sich die TSE abgesetzt, lag beim 19:18 (52.) letztmalig vorn, baute dann aber kolossal ab.
TSE: Hoinka, Kischel – Scheuermann (5), Lengelsen (5/1), Gurol (5/1), C. Lohmann (3), S. Lohmann (1), Olbrich (1), Fenner (1), Freiwald, Lohre, Fernandes, Burzlaff, Richter
HSG: Wambold, Ferizi – Lausen (7/3), Gruber (3), Linde (3), De Bie (3), Bieker (2), Hohage (2), Jens (1), Broscheit (1), Buyna (1), Ritthaler, Mancini, Meyer