Schwere Lkw navigieren durch enge Wohngebiete
40-Tonner rollen mitten durch Halver nach Anschlag: Anwohner genervt
Schwere Lkw navigieren durch enge Wohngebiete
Die Achslast eines Sattelschleppers macht richtig was kaputt, im Bild beispielsweise den Bächterhof.
Die Sperrung einer Hauptverkehrsader treibt Schwerverkehr in die Wohngebiete von Halver. Die engen Straßen sind kaum geeignet für die massiven Fahrzeuge.
Halver – „Die 40-Tonnen-Sattelzüge heute in der sehr engen Bolsenbach waren schon mehr als gewöhnungsbedürftig…“ Der Kommentar auf Facebook bringt es auf den Punkt. Die Vollsperrung der Landesstraße 528 zwischen Halver und Kierspe wird systematisch umfahren. Lkw rollen über schmale Nebenstraßen und innerstädtisch durch Wohngebiete.
Die Sattelzüge navigieren auf den verschiedensten Wegen. Massiv betroffen ist der Ortsteil Anschlag. „Ja, es ist gerade sehr gefährlich, in der Wipperstraße zu wohnen. Leider ignorieren die Lkw nicht nur die Verbotsschilder, die meisten passen nicht mal die Geschwindigkeit an. Ich kann ja verstehen, dass keiner so lange Umwege fahren möchte, aber das ist echt gruselig“, kommentiert das eine Anwohnerin. „Auf der Höhe von Wipperstraße 32 wird sogar schon auf dem Bürgersteig gefahren“, schreibt eine andere.
Sonst eher beschaulich: Doch auf der Mühlenstraße liegt seit der Sperrung der Landesstraße erheblicher Verkehrsdruck.
Die innerstädtische Alternative zur gesperrten L528 sieht für zwei Sattelzüge hintereinander beispielsweise so aus: von Breckerfeld aus kommend über die Hagedornstraße und Tannenweg, über den kleinen Kreisverkehr die enge Südstraße hinunter, in der Senke links auf die Lohstraße, an der Kreuzung Bächterhof (Schulweg) links auf die Mühlenstraße und von dort Richtung Anschlag.
Hinzu kommt dort, dass auch der Pkw-Verkehr massiv zugenommen hat. Die eigentlich eher ruhige Wipperstraße ist zurzeit voll mit Autos, die sich auch auf der schmalen Kreisstraße begegnen.
Ideales Fahrzeug für die Lohstraße. Beim Abbiegen am Bächterhof kommt es schon mal zu Wartezeiten im dichten Verkehr. Dann geht’s über die Mühlenstraße Richtung Anschlag.
Die Polizei Halver ist inzwischen sensibilisiert für das Thema. Am Freitag hatte sich der Verkehrsdienst zunächst die Kreuzung an der Karlshöhe vorgenommen. Auch dort laufen Lkw auf, weil Fahrer die Umleitungsbeschilderung entweder übersehen oder ignoriert haben. Die Heerstraße darf der Schwerverkehr aber nicht benutzen, weil sie für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt ist. Trotzdem tauchen im Ortsteil Oberbrügge immer wieder Lkw auf. Das Wenden auf der Kreuzung Karlshöhe klappt mit einem Hängerzug trotz ernsthafter Bemühungen nicht, hat ein betroffener Oberbrügger über mehrere Ampelphasen hinweg beobachten dürfen.
Was über Gefahr, Lärm und Belästigung hinaus zu erwarten ist, liegt auf der Hand. Bereits der Ausweichverkehr durch die Sperrung der Talbrücke Rahmede der A45 hat massiv Ausweichverkehr in die Region gedrängt. Kaputt gefahren werden damit Landes-, Kreis und nun auch verstärkt Kommunalstraßen. Die Sperrung der L528 wirkt sich durch die Umfahrung ähnlich nun auf Halver aus.