Schottland: John Swinney zum neuen Chef der regierenden Partei SNP gewählt
Der einzig verbliebene Kandidat gewinnt: John Swinney ist zum neuen der Chef der regierenden schottischen Partei SNP gewählt worden. Regierungschef Hamza Youzaf hatte zuvor seinen Rücktritt angekündigt.
John Swinney ist zum neuen Vorgesetzten der Scottish National Party (SNP) gewählt worden. Es wird erwartet, dass er auch zum Nachfolger des amtierenden Regierungschefs Humza Yousaf gewählt werden wird. In Schottland trägt der Regierungschef den Titel Erster Minister. Swinney ist ein Urgestein der SNP und hatte bereits mehrere Ministerposten inne, sowie den Parteivorsitz und einen Sitz im Parlament.
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»Ich fühle mich zutiefst geehrt, zum Vorsitzenden der SNP gewählt worden zu sein. Ich werde alles geben, was ich habe, um meiner Partei und meinem Land zu dienen«, sagte Swinney auf Social Media. Es wird erwartet, dass er im Laufe des Tages eine Rede halten wird.
Yousaf war im März 2023 als erster Muslim an die Spitze eines demokratischen westeuropäischen Landes gewählt worden. Er hatte die Regierungskoalition mit der Grünen Partei beendet und danach keine Unterstützung für eine Minderheitsregierung finden können. Daraufhin hatte Yousaf vergangene Woche seinen Rücktritt angekündigt. Das hatte ein Auswahlverfahren für seinen Nachfolger ausgelöst.
Kurz nachdem die Frist für weitere Kandidaten abgelaufen war, bestätigte die SNP Swinney als neuen Parteivorsitzenden und beendete damit die Ungewissheit über einen möglicherweise wochenlangen Prozess, der sich bei mehreren Kandidaten ergeben hätte.
Zuvor war erwartet worden, dass die ehemalige Finanzministerin Kate Forbes, die nach dem Rücktritt von Nicola Sturgeon als Parteivorsitzende knapp gegen Yousaf verloren hatte, mit Swinney um den Premierministerposten streiten werde. Sie schloss eine eigene Kandidatur jedoch schließlich aus. Forbes sagte, sie und Swinney verfolgten ein »gemeinsames Ziel«.
Am Wochenende hatte es Berichte gegeben, dass der Parteiaktivist Graeme McCormick Swinney den Parteivorsitz streitig machen wollte. Sky News zitierte dann jedoch aus einer Mitteilung McCormicks, dass dieser ebenfalls beschlossen habe, seine Nominierung nicht weiterzuverfolgen.