Schlichtungsstelle alarmiert: Beschwerden über Energieversorger auf Rekordhoch
Energie ist teuer und das Vertrauensverhältnis zwischen Lieferanten und Kunden offensichtlich nicht besonders gut: Die Zahl der Beschwerden über Energieversorger ist 2023 deutlich gestiegen.
Schlichtungsstelle alarmiert: Beschwerden über Energieversorger auf Rekordhoch
Im vergangenen Jahr haben sich deutlich mehr Verbraucher über ihren Strom- oder Gasversorger beschwert als 2022. Bei der Schlichtungsstelle Energie gingen im vergangenen Jahr 25.000 Anträge auf Schlichtung ein – »und damit so viele wie noch nie«, wie Geschäftsführer Thomas Kunde dem digitalen Medienhaus Table.Media sagte. Im Vergleich zum bisherigen Spitzenjahr 2022 stieg die Anzahl der Beschwerden den Angaben nach um fast 40 Prozent.
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Dieser Anstieg sei auch den gesetzlichen Preisbremsen geschuldet, sagte Kunde. »Das waren nicht die glücklichsten aller Gesetze, die geschrieben wurden. Sie sind unverständlich und lassen Lücken.« Auf die Preisbremsen bezogen sich nach einer vorläufigen Auswertung der Schlichter rund 1900 Beschwerden.
Die Zahl der Anbieter, gegen die Beschwerden eingereicht wurden, wuchs den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren deutlich: 2021 gingen bei der Schlichtungsstelle Anträge gegen 400 Anbieter ein, 2022 gegen 550 Versorger und 2023 gegen rund 750. Die Bearbeitungszeit der Schlichtungsfälle beträgt laut Geschäftsführer Kunde inzwischen bis zu einem Jahr.
Die Schlichtungsstelle Energie ist eine unabhängige und neutrale Einrichtung zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Energieversorgungsunternehmen. Sie wird gemeinsam getragen vom Verbraucherzentrale Bundesverband und den Verbänden der Energiewirtschaft. Das Schlichtungsverfahren ist für Verbraucherinnen und Verbraucher kostenfrei.