Sanktionen bremsen Russlands Wirtschaft nicht – London bestürzt
Russlands Präsident Wladimir Putin spricht am 25. April 2024 auf dem 33. Kongress des russischen Verbandes der Industriellen und Unternehmer in Moskau.
Wirken die Sanktionen gegen Russland, oder wirken sie nicht? Großbritannien hat neben den USA und der EU die härtesten Sanktionen gegen Russland verhängt. Jetzt sucht das Land nach Erklärungen, warum nicht alles nach Plan gelaufen sei.
Die Vorsitzende des britischen Finanzausschusses im Parlament des Landes, Dame Harriett Baldwin, hat eine Vermutung: „Je länger die Sanktionen in Kraft sind, desto mehr Möglichkeiten finden die Menschen, sie zu umgehen, und es ist ziemlich offensichtlich, dass sich die Handelsmuster ändern, um genau das zu ermöglichen“, sagte Baldwin der britischen Zeitung Financial Times.
Es besteht nach ihrer Meinung allgemeiner Konsens darüber, dass die Sanktionen nicht im Sinne ihrer erklärten Absicht funktionieren würden, nämlich, um „echte Probleme für die russische Wirtschaft“ zu verursachen. „Das wirklich Schlimmste daran ist, dass das Geld in ihren Verteidigungshaushalt fließt, um zum Angriff auf Ukrainer eingesetzt zu werden“, fügte die britische Politikerin hinzu.
Der Internationale Währungsfons (IWF) prognostiziert sogar, dass das Land in diesem Jahr mit 3,2 Prozent eine der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften sein wird. Dieses Wachstum ist allerdings alles andere als nachhaltig und wird von Ökonomen vor allem auch mit den steigenden Ausgaben des russischen Staates für die Aufrüstung verbunden.
Die Abgeordneten des britischen Parlaments haben am Dienstag mündliche Zeugenverhandlungen eingeleitet, um die Wirksamkeit der Sanktionen gegen Moskau zu untersuchen. Die Untersuchung des Finanzausschusses, deren Bericht im Juli erwartet wird, hat schriftliche Beweise von Anti-Korruption-NGOs erhalten, die die Behörden auffordern, die Sanktionsumgehung durch britische Unternehmen stärker zu verfolgen.
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